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Was dein Herz verspricht

Titel: Was dein Herz verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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hatte. Der Ballsaal war überfüllt. Jemand schubste sie von hinten. Elizabeth drehte sich um und faßte nach einem Paar breiter Schultern, um nicht umzufallen.
    »O Verzeihung, ich... ich hatte Euch nicht gesehen.«
    »Junge, Junge, St. George, sieh dir das hübsche Vögelchen an, das in unserer Mitte herumflattert.«
    Sie kannte diese Stimme. Das sandbraune Haar über der grauen Seidenmaske gehörte dem Viscount Harding, und neben ihm war Nigel Wicker, Baron St. George. Selbst in seiner Verkleidung als Sultan konnte er seine charakteristische Fülle nicht verbergen.
    »Ich fürchte, Ihr müßt mich entschuldigen, meine Herren, ich war gerade auf dem Weg zu den für Damen reservierten Raum.«
    »Ach, wirklich?« Harding kam näher. »Ich werde Euch mit Vergnügen begleiten, meine liebe Miss Woolcot. Wir möchten doch nicht, daß Ihr Euch verirrt, bevor Ihr ankommt.«
    Sie sah auf. »Wie - wie habt Ihr mich erkannt?«
    Harding lächelte. »An den Federn, vielleicht. Oder vielleicht dieses phantastische rotbraune Haar.«
    »Das Mädchen ist wirklich ’ne Schönheit.« St. George betrachtete sie lüstern von Kopf bis Fuß. »Muß sie auch sein, um sich Ravenworth zu angeln. Muß eine wahre Tigerin im Bett sein.«
    Elizabeths Gesicht wurde dunkelrot. Sie war froh um die Maske. »Seine Lordschaft würde das nicht gern hören, was Ihr da sagt, und ich auch nicht. Bitte entschuldigt mich.«
    Harding versuchte nicht, sie aufzuhalten, sondern lachte nur, als sie weiterging, und St. George stimmte dröhnend mit ein. Zum erstenmal wurde ihr wirklich klar, was es bedeuten würde, Nicholas’ Geliebte zu sein. Sie schauderte, als sie daran dachte, und ging weiter die Treppen hinunter zu dem Raum für Damen im ersten Stock.
    Hinter einer der nächsten Ecken, in einem teppichbelegten Flur, hörte sie schwere Schritte hinter sich. Sicher, daß es Nicholas war, der ihr folgte, drehte sie sich mit einem Lächeln um und blieb wie angewurzelt stehen, als sie Oliver Hampton auf sich zukommen sah.
    Bascomb! Mit einem schräg aufgesetzten Federhut und einem Musketiermantel um die Schultern erreichte er sie nach wenigen Schritten und griff nach ihrem Handgelenk, bevor sie es ihm entziehen konnte. Er zerrte sie in eine Nische und drückte sie an die Wand.
    »Laßt mich los, oder ich schreie.«
    Er grinste. »Das wäre mir sehr recht, meine Liebe, wirklich. Ich bin sicher, die Damen dort hinten am Ende des Flurs wären entsetzt über meine Dreistigkeit.« Er war genauso groß wie Nicholas, zwei Jahre älter und massiver gebaut, mit dunkelbraunem Haar und leuchtendblauen Augen, ein attraktiver Mann, würden die meisten sagen. Elizabeth war nicht dieser Meinung. »Natürlich würde ich behaupten, daß mein Herz leider meinen Verstand völlig überrumpelt hat, was Euch betrifft, daß ich Euch gebeten habe, mich zu heiraten und mir nur Mühe gab, Euch zum Jawort zu überreden.«
    Ihr Mund wurde schmal. »Woraufhin ich ihnen nur schlicht erklären würde, daß ich an einer Ehe mit Euch nicht interessiert bin - weder jetzt noch in der Zukunft.«
    »Das könntet Ihr tun - aber wenn Ihr schreit, würde das sicher dazu führen, daß man annimmt, es geschehe hier wesentlich mehr als nur der Versuch eines Mannes, eine Frau zur Heirat zu überreden. Ihr wäret ruiniert. Man würde Euch in der guten Gesellschaft nicht mehr gern sehen, und ebensowenig Ravenworth und seine Schwester.«
    Elizabeth spannte sich an. Nicholas würde es egal sein, was man über ihn dachte, aber Maggie - Maggie war etwas anderes.
    »Was wollt Ihr?«
    Er antwortete nicht, sondern riß sie nur an sich, bis ihr Mund auf seinen traf, um ihr einen feuchten, glitschigen Kuß zu geben, bei dem seine fleischigen Lippen sie fast verschlangen, bevor sie sich losreißen und ihn ohrfeigen konnte.
    Dem brennenden Schmerz folgte ein Moment verblüfften Unglaubens. Sie entzog sich seinem Griff und schoß davon, bevor er sie halten konnte, den Flur hinunter auf die Treppe zu. Sie zitterte am ganzen Leib, und ihr Puls ging so schnell, daß ihr schwindlig war. Sollte sie noch irgend-welche Zweifel daran gehabt haben, wie sie Oliver Hampton und seine ranzigen, glibberigen Küsse verabscheute, eine Berührung seiner feuchten Hände reichte völlig, um sie wieder daran zu erinnern.
    Sie betrat, noch etwas mitgenommen, den Ballsaal, die Gedanken bei der unglücklichen Begegnung mit Bascomb. Doch dann verdrängte sie die Erinnerung und dachte lieber an Nicholas und die Nacht, die vor ihr lag.
    Ein

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