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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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gesehen, hätte sie ihren Mann wecken müssen. Jeder Einzelne seiner Leute war daraufhingewiesen worden, dass sie sich nicht ohne Aufsicht entfernen dürfe. Und wenn jemand sie zu einem dichten Busch begleiten dürfte, dann gewiss nur Arie. Es gab eben einige Dinge, von denen nur ein Ehemann oder eine andere Frau wissen sollten.
    Da jetzt glücklicherweise niemand wach war und auch der Wachposten nicht in Sicht, brauchte sie sich darüber keine Sorgen zu machen. Sie musste sich nur beeilen, bevor jemand sie sah. Um zu vermeiden, über die Männer zu stolpern und dann vielleicht jemanden versehentlich zu wecken, beschloss Rosamunde, dass der Wald hinter dem Zelt gut genug sei. Sie verschwand hinter den Büschen.
    Arie rollte sich auf die Seite und streckte ganz automatisch die Hand nach seiner Frau aus. Verschlafen stellte er fest, dass sie nicht neben ihm lag. Er riss die Augen auf, starrte
    auf die leere Stelle und runzelte die Stirn. Seufzend stellte er fest, dass sie schon wieder vor ihm wach geworden war, und er fragte sich, ob er jemals den Tag erleben würde, an dem es umgekehrt wäre.
    Höchstwahrscheinlich nicht, gestand er sich missmutig ein und zwang sich, die warmen und gemütlichen Felle zu verlassen, um nach seinen Kleidern zu suchen. Eigentlich war es sehr schade, denn er musste ihr immer noch die Freuden der ehelichen Vereinigung am Morgen beibringen. Wenn er jetzt darüber nachdachte, hätte er es wirklich sehr gern getan. Das war teilweise der Grund, weshalb er sich an den vergangenen Tagen morgens wie ein gereizter Bär aufgeführt hatte. Gewöhnlich wachte er nach seinen erotischen Träumen mit dem Wunsch auf, sie Wirklichkeit werden zu lassen, und fand dann nur ein kaltes, verlassenes Bett vor, während seine Frau bereits aufgestanden war und ihren morgendlichen Aktivitäten nachging.
    Seufzend zog er seine Reithose und sein Hemd an. Dann griff er nach seinem Waffengurt, befestigte das Schwert und ging zur Zeltöffnung. Als er in die frische Morgenkühle hinaustrat, bemerkte er, dass jeder, mit Ausnahme des Wachpostens, noch im tiefen Schlummer lag. Er ließ seinen Blick über die stille Lichtung schweifen, die sie für ihr Lager ausgesucht hatten - es war das erste auf ihrem Weg nach London -, und die Erkenntnis, dass seine Frau nirgendwo zu sehen war, wurde ihm nur langsam bewusst. Als er sie schließlich in vollem Umfang erfasste, fühlte sich Arie, als habe ihm jemand in den Magen geschlagen.
    »Rosamunde!«, rief er und rannte los. Er blieb noch einmal stehen, um einen Blick auf die Männer zu werfen, die sich langsam zu regen begannen, und lief dann zu Shambley hinüber. Sein Freund hatte sich gerade hingesetzt.
    »Was ist los«, fragte er schläfrig und rieb sich die Augen.
    »Rosamunde ist verschwunden.«
    »Verschwunden?« Robert war sofort wach.
    »Sie hat sich wahrscheinlich nur auf den Weg gemacht, um ihren persönlichen Bedürfnissen nachzukommen«, sagte Arie und versuchte dabei, sich selbst zu beruhigen und die in ihm wachsende Furcht zu bekämpfen. »Week die Männer auf und fangt an...« Er deutete zu den Pferden hinüber. »Ich werde nach ihr suchen.«
    Nickend sprang Robert auf die Füße, während Arie in den Wald eilte.
    »Na toll«, murmelte Rosamunde, als sie Aries Rufe hörte. Seufzend beendete sie schnell ihr Geschäft. Sie zupfte ihre Kleidung zurecht und machte sich auf den Weg zurück zum Lager, beeilte sich jedoch nicht dabei. Warum auch? Sie befand sich bereits in Schwierigkeiten. Arie war sicherlich nicht begeistert. Es drängte sie nicht danach, sich wieder ausschimpfen zu lassen wie ein ungezogenes Kind.
    »Rosamunde!« Robert eilte an ihre Seite, als sie um das Zelt herum kam. »Wo wart Ihr? Arie wachte auf und sah, dass Ihr gegangen wart und ...«
    »Wo ist er?«, unterbrach Rosamunde ihn seufzend. Shambley verzog das Gesicht.
    »Er ist Euch suchen gegangen. Zum Fluss hinunter, denke ich.«
    Rosamunde nickte und eilte durch die Lichtung, indem sie sich ihren Weg durch die Männer bahnte, die schläfrig umherwankten und sich an ihre morgendliche Arbeit machten.
    »Wartet, ich begleite Euch.« Shambley kam hinter ihr her.
    »Ja, ja, ich weiß. Ich darf die Lichtung nicht ohne Begleitung verlassen«, fauchte sie. »Man kann nicht mal einen Augenblick für sich allein genießen, ohne dass einer von euch Männern hinter einem steht. Aber jetzt braucht Ihr wirklich nicht mitzukommen. Ich bin sicher, Arie wird mich ausreichend beschützen, wenn ich ihn gefunden

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