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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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Wochen, die so langsam vergangen waren, als seien es Jahre gewesen. Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie sich so erbärmlich gefühlt, so absolut nutzlos. Nicht einmal während ihrer ersten Reisetage von Shambley hierher, als die Männer es ihr verweigert hatten, irgendetwas zu tun, war sie sich so hoffnungslos überflüssig vorgekommen. Damals hatten unterschiedliche Schmerzen und Wehwehchen wie auch die Notwendigkeit, sich im Sattel halten zu müssen, wenigstens für eine gewisse Abwechslung gesorgt. Aber während dieser vergangenen vierzehn Tage hatte es keinerlei Ablenkung gegeben. Überhaupt nichts! Sie durfte sich nur in der Burg aufhalten. Seit der Nacht ihrer Ankunft war es ihr nicht erlaubt, es zu verlassen. Ihr Ehemann hatte darauf bestanden, dass sie sich um ihre Aufgabe als Burgherrin kümmerte, aber es gab überhaupt nichts für sie zu tun. Die Bediensteten hatten auch ohne sie alles seit Jahren fest im Griff, sodass man sie wirklich nicht brauchte.
    Oh, sie hatte es versucht. Am ersten Tag nach ihrer Ankunft hatte sie sich im Inneren der Burg umgesehen und nach irgendetwas - egal was - gesucht, dass sie tun könnte. Aber alles lief bestens ohne ihr Zutun. Sie stand den Bediensteten bei der Verrichtung ihrer täglichen Arbeiten
    höchstens im Weg. Rosamunde war eine Weile ziellos umhergewandert und hatte sich dann schließlich vor das Feuer gesetzt.
    Aber nur einfach so herumzusitzen, begann ihr furchtbar auf die Nerven zu gehen. Sie war es nicht gewohnt, untätig zu sein. Während ihr Körper gezwungen war, sich still zu verhalten, drehten sich ihre Gedanken im Kreise. Sie machte sich Sorgen um den Zustand der Ställe und fragte sich, ob ihr Mann wirklich etwas unternehmen würde. Ebenso dachte sie an die Stallungen im Kloster und fragte sich, wie es der Stute und ihrem neuen Fohlen gehen möge. Hatte die ungewöhnlich lange Zeit, die sie in Wehen verbringen musste, sie geschwächt? Ging es ihr noch gut? Oder hatte sie sich eine Infektion oder Lungenkrankheit zugezogen? Nach einer so starken körperlichen Anstrengung konnte das schnell passieren. War das Fohlen gesund? Wie mochte es Eustice, Clarice, Margaret und der Äbtissin gehen? All diese Dinge gingen Rosamunde durch den Kopf.
    Und damit verbrachte sie ihre Zeit. Vor dem Feuer sitzend, ließ sie ihren Gedanken freien Lauf und wurde von Tag zu Tag deprimierter, während ihr Ehemann das Anwesen erkundete. Er machte sich mit seinem neuen Grundbesitz vertraut, wobei Lord Spencer und seine Männer ihn begleiteten. Arie hatte dem Mann zwar versichert, dass er sich die Mühe nicht zu machen brauchte, aber Lord Spencer hatte darauf bestanden. Als vorheriger Besitzer, meinte er, sei es seine Pflicht. Die beiden fuhren jeden Morgen ganz früh in einer Kutsche los, die der Diener des behinderten Mannes lenkte, und kamen erst zurück, nachdem Rosamunde ins Bett gegangen war.
    Arie hatte während der ganzen Zeit nur wenig mit ihr gesprochen und sie auch nicht mit ehelichen Pflichten be-lästigt. Nicht, dass sie es vermisste, aber sie hätte sich dann wenigstens für irgendetwas nützlich gefühlt. Stattdessen erinnerte sie sich an ihre Tage im Kloster, dachte an die Frauen und Tiere, die sie zurückgelassen hatte. Sie alle fehlten ihr. Selbst Vater Abernott, und das war ein deutliches Zeichen ihrer Verzweiflung.
    Das Geräusch der sich öffnenden und wieder schließenden Tür das Rittersaales erweckte Rosamundes Aufmerksamkeit. Ihre Haltung straffte sich, und sie schaute über die Stuhllehne, um zu sehen, wer eingetreten war. Zuerst erkannte sie die zusammengesunkene Gestalt überhaupt nicht, die sich durch den Raum schleppte. Dann jedoch sprang sie plötzlich auf die Füße.
    »Ehrwürdiger Herr Bischof!« Erfreut lief Rosamunde auf ihn zu, um ihn zu begrüßen. »Was führt Euch hierher? Seid Ihr mit meinem Vater zu Besuch gekommen?« Ihr Blick wanderte zur Tür. »Ist Vater noch draußen bei den Pferden? Ich sollte ...«
    »Nein!« Shrewsbury ergriff ihren Arm und zwang sie stehen zu bleiben, als sie gerade an ihm vorbeilaufen wollte. »Nein, Kind. Er ist nicht mitgekommen. Der König ist nicht hier.«
    »Nicht hier?« Die Worte waren nicht mehr als ein leises Flüstern. Ihr Gesichtsausdruck zeigte deutlich ihre Besorgnis. Der Bischof war der treueste Diener des Königs. Sie hatte nie gesehen, dass er ohne ihren Vater unterwegs war, wie auch dieser niemals ohne die Begleitung Shrewsburys reiste. »Was ist? Warum nicht?«, stammelte sie verwirrt. Er tätschelte

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