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Was deine Blicke mir versprechen

Titel: Was deine Blicke mir versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynsay Sands
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rieb er sich den Nacken. »Wann ist er gestorben?«
    »Am sechsten Juli in Chinon.«
    »Wissen seine Söhne schon Bescheid?«
    »Natürlich. Richard wurde sofort informiert.« Shrewsbury verzog das Gesicht. »Als er seinem Vater die letzte Ehre erwies, rann Blut aus der Nase des Königs.«
    »Mord«, murmelte einer von Lord Spencers Männern entsetzt. »Die Toten bluten nur, wenn ihr Mörder in der Nähe ist.«
    Arie runzelte die Stirn. Das war ein Ammenmärchen. Dennoch...
    »War es Mord?«
    Shrewsbury zuckte die Achseln und schien förmlich in sich zusammenzufallen. »Ich vermute, es hängt davon ab, was man unter Mord versteht. Kurz nach unserer Ankunft in Chinon wurde er krank. Er war schwach und leidend. Er sehnte sich nach Ruhe, aber seine Söhne gönnten ihm keinen Frieden. Es war ihm nicht möglich, neue Kräfte zu sammeln, denn die Welt war gegen ihn, oder wenigstens meinte er es. Er starb allein, nur Geoffrey, ich selbst und einige Bedienstete waren zugegen. Wir setzten ihn am nächsten Tag im Kloster Fontevraud bei. Dann kam ich auf direktem Wege hierher, er hatte mich kurz vor seinem Tod darum gebeten. Er wollte, dass ich nach Rosamunde sehe, ein Auge auf sie habe. Sicherstelle, dass sie glücklich ist. Er hat mir auch eine Nachricht für sie mitgegeben.«
    »Was war diese Nachricht?«
    »Ich habe sie ihr überbracht«, antwortete der Bischof abweisend.
    Arie spürte, wie Verärgerung in ihm aufstieg, unterdrückte sie jedoch ganz schnell. »Wann wird Richards Krönung sein?«
    »Ich weiß es nicht, bin aber sicher, es wird nicht lange dauern. Richard wird kaum Zeit mit Trauer vergeuden.«
    Arie nickte ernst bei diesen bitteren Worten. Sie entsprachen sicher der Wahrheit, aber Arie war weniger interessiert an Richards Gefühlen seinem Vater gegenüber, als an dessen Einstellung in Bezug auf seine Halbschwester. Wusste er überhaupt, dass sie existierte? Wenn ja, würde er sich um ihr Wohlergehen sorgen oder sie als mögliche Rivalin betrachten? Das war eher unwahrscheinlich. Bislang hatte noch keine Frau England regiert - und eine uneheliche Tochter hatte sicher weniger Rechte als ein legitimer Sohn. Dennoch war es Henrys Absicht gewesen, Rosamunde zu verheiraten, um sie vor Gefahr zu schützen und Arie fragte sich jetzt, ob Richard ein Problem werden könnte.
    »Es ist offensichtlich, dass der König einen Fehler gemacht hat.«
    Die Worte des Bischofs rissen Arie aus seinen Gedanken. »Was meint Ihr?«
    »Ich meine, es ist offensichtlich, dass diese Heirat ein Fehler war. Ich beschwöre Euch, Mylord, gebt Rosamunde frei. Lasst sie ins Kloster zurückkehren und eine Braut Gottes werden. Dazu ist sie erzogen worden. Man hat sie nicht gelehrt, einen Haushalt zu führen. Sie weiß auch nicht, wie sich eine richtige Ehefrau verhält. Rosamunde ist unglücklich.«
    »Sie wird es schnell lernen. Darüber hinaus wünschte der König diese Heirat.«
    »Der König wünschte Sicherheit und Glück für seine Tochter. Er hätte es nicht gewünscht, sie in einem so beklagenswerten Zustand zu sehen.«
    Aries Haltung straffte sich. »Sie ist in keinem beklagenswerten Zustand! Sie vermisst nur ihr altes Leben. Das geht vorüber.«
    Shrewsbury machte ein abweisendes Gesicht. »Ihre Traurigkeit ist offensichtlich, Mylord. Auch Euch dürfte sie nicht entgangen sein. Sie wurde aus der Umgebung gerissen, die sie kannte und liebte und bekam nichts dafür zurück.«
    »Sie bekam dafür einen Ehemann und ein neues Heim. Sie wird sich hier einleben und nach einer Weile glücklich sein.«
    »Wie kann sie das? Sie ...«
    »Der König wünschte diese Heirat«, unterbrach ihn Arie barsch. »Und es bleibt, wie es ist!«
    Sie blickten einander durchdringend an, dann verbeugte sich der Bischof leicht. »Vergebt mir, ich wusste nicht, dass Ihr Euch so sehr zu Rosamunde hingezogen fühlt. Ich dachte, Ihr seid ein ebenso widerstrebender Bräutigam, wie sie eine Braut ist. Meine Absicht war, Euch weiteres Elend zu ersparen. Aber nach Eurer Reaktion zu urteilen, seid Ihr mit dieser Ehe zufrieden.«
    Arie runzelte bei diesen Worten die Stirn. Als ihm klar wurde, was er gerade getan hatte, gerieten seine Gefühle in Aufruhr. Guter Gott, der Bischof hatte ihm die Möglichkeit geboten, dieser unerwünschten Heirat zu entfliehen und seine Freiheit wiederzuerlangen - und er hatte abgelehnt, es auch nur in Betracht zu ziehen. Schlimmer noch, allein der Vorschlag hatte ihn deutlich verärgert. Wollte er Rosamunde wirklich als Ehefrau behalten? Seine

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