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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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so gern hatte wie Konstantin Rubliow. Er hätte sich sehr gefreut, wenn seine Familie sich mit den Rubliows verbunden hätte.«
    Bei dem Wort >Verlobung< begann Wassili rot zu sehen und geriet in Panik. »Aber warum wartet Rubliow fünfzehn Jahre, um uns das zu sagen?«
    Maria zuckte mit den Schultern. »Seinem Brief nach zu urteilen, würde ich sagen, dass er nicht der Meinung war, uns etwas mitzuteilen, das wir nicht bereits wüssten .«
    »Aber warum wartet er dann fünfzehn Jahre, oder ... wie alt ist das Mädchen? Vielleicht muss te er erst einmal abwarten, bis sie erwachsen ist?«
    »Er hat nicht geschrieben, wie alt sie ist, aber es klingt nicht so, als ob sie sehr jung sei, denn er erwähnt, dass sie es mit dem Heiraten nicht eilig gehabt und er uns aus diesem Grund nicht schon vorher wegen der Verlobung geschrieben hat. Er schreibt auch, dass er darauf gewartet hat, dass du schreibst, aber da du das nicht getan hast...«
    »Zeig mir diesen verdammten Brief.«
    Sie muss te nicht erst das Zimmer verlassen, um den Brief zu holen. Offensichtlich hatte sie eine solche Bitte erwartet, denn sie zog den Brief aus einer Tasche ihres Kleides. Wassili öffnete ihn und begann, die verschnörkelten Schriftzeichen in französischer Sprache zu lesen. Er hatte gehofft, dass er in Russisch verfasst worden war. Seine Mutter hätte einen russischen Brief falsch verstehen können, da sie zwar beide fließend Russisch sprachen, aber keiner von ihnen diese Sprache sehr gut lesen oder schreiben konnte. Aber jeder am kardinischen Hof konnte Französisch lesen und schreiben, und der Brief konnte nicht falsch ausgelegt werden. Trotz der diplomatischen Wendungen wurde er darin aufgefordert, einen Verlobungsvertrag zu erfüllen, in dem stand, dass er eine gewisse Alexandra Rubliow heiraten muss te.
    Wassili zerknüllte den Brief in seiner Faust und schleuderte ihn durch das Zimmer. Der Brief prallte gegen eine Vase mit Blumen und rutschte über den Boden. Wassili spürte das dringende Verlangen, ihn mit seinem Absatz auf dem Teppich zu zermalmen. Statt dessen ging er zu der Wodkaflasche, die er neben seinem Stuhl abgestellt hatte, und setzte sie an die Lippen. Dabei kümmerte er sich nicht um seine Mutter, die das als den Gipfel ungehobelten Benehmens ansehen würde. Ihr missbilligendes Kopfschütteln zeigte ihm, dass er recht hatte, aber das hielt ihn nicht davon ab, die Hasche zur Hälfte zu leeren, bevor er sich ihr mit einer übertriebenen Verbeugung zuwandte.
    Er verbarg, dass er innerlich kochte, und sagte beiläufig: »Beantworte diesen Brief, Mutter. Du kannst ihm ja schreiben, dass ich bereits geheiratet habe. Oder schreib ihm, ich bin gestorben. Es ist mir egal, was du ihm schreibst, solange du ihm zu verstehen gibst, dass ich seine Tochter nicht heiraten kann.«
    Ihr Rücken straffte sich. Sie widersprach ihm. »Aber sicher kannst du das.«
    »Aber ich werde es nicht tun.«
    Bevor er die Flasche wieder an die Lippen setzen konnte, sagte sie: »Doch, das wirst du.«
    »Nein!«
    Zur Überraschung beider hatte er geschrien. Er schrie seine Mutter nie an, egal, wie verärgert er war, zumindest hatte er es niemals zuvor getan. Aber jetzt war er voller Zorn. Er spürte eine Wut, die sein Innerstes aufwühlte und von dem Gefühl herrührte, dass hinter ihm eine Falltür zugeschlagen war.
    Mit leiser Stimme, aber dennoch bestimmt, fügte er hinzu: »Wenn ich bereit zum Heiraten bin, werde ich es tun, aber es wird meine Entscheidung und meine Wahl sein.«
    Und mit diesen Worten wollte er die ganze Angelegenheit beenden. Er nahm die Wodkaflasche und wollte das Zimmer verlassen. Doch er war noch nicht sehr weit gekommen, als ihn die Worte seiner Mutter wie Pfeile einholten und durchbohrten.
    »Du elender Halunke, selbst du wirst den Namen deines Vaters nicht entehren.«

4
    Tania hob ihren Schleier ein wenig, nur so weit, dass ihre Zunge die Brustwarze ihres Mannes liebkosen konnte, die sie gerade entblößt hatte. Er stöhnte und griff nach ihr, aber sie sprach eine Warnung aus, und seine Hände kehrten an ihren Platz auf der Rückenlehne der Chaiselongue zurück, auf der er lag.
    Stefan trieb es fast in den Wahnsinn, dass er seine Frau nicht berühren konnte, besonders, da sie mit gespreizten Beinen auf seinen Lenden hockte, ihrerseits aber nicht derartig eingeschränkt war. Doch sie hatten eine Vereinbarung getroffen. Sie würde für ihn tanzen, wenn er schwor, dass er sich dieses Mal beherrschen würde. Er hatte es geschworen, und

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