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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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den Kopf, obwohl er grinsen muss te. »Ich habe meine Tante viel zu gern, um ihr etwas zu befehlen, das sie nicht tun will. Das weißt du ganz genau. Sag mal, wieso bist du eigentlich allein hier? Normalerweise schleppst du doch Lazar und Serge für diese Art von Unterhaltung mit.«
    Endlich lächelte Wassili. »Eigentlich hatte ich diese Art von Unterhaltung überhaupt nicht geplant. Ich bin hergekommen, weil ich ein neues Pferd kaufen wollte. Dinicu hatte mir seinen Jungen geschickt, um mir zu sagen, dass er einen prächtigen Hengst zu verkaufen hat.«
    Lazar hob interessiert den Kopf, denn wie Wassili hegte auch er eine große Leidenschaft für gute Pferde. »Hast du ihn gekauft?«
    »So prächtig war er nun auch wieder nicht.«
    »Aha.« Lazar nickte. »Du entschädigst dich jetzt also für den Weg, den du umsonst gemacht hast?«
    »Genau. Du bist natürlich herzlich eingeladen, dich mir anzuschließen, und du auch, Serge - aber du nicht, Stefan.«
    »Als ob ich eine solche Einladung annehmen würde.« Stefan grinste.
    »Ich werde doch kein Risiko eingehen«, versicherte ihm Wassili. »Jetzt, da sie geruht, mir zu vergeben, werde ich es mir doch nicht wieder mit ihr verderben.«
    Stefan zog eine Augenbraue hoch und neckte ihn: »Bist du dir da sicher? Sie nennt dich nämlich immer noch einen Pfau.«
    »Ja«, erwiderte Wassili ziemlich selbstgefällig. »Aber sie sagt es jetzt sehr freundlich, und außerdem lässt sie das >dämlich< weg, das sie früher immer hinzugefügt hat.«
    Stefan muss te schmunzeln. Seine Frau nahm kein Blatt vor den Mund. Selbst die Tatsache, dass sie Königin von Kardinien war und fast ständig im Mittelpunkt der Öffentlichkeit stand, hatte ihre scharfe Zunge nicht zügeln können. Aber der Hof gewöhnte sich allmählich an ihre amerikanisierte Art und ihre völlig undiplomatische Ausdrucksweise.
    Bei dem Gedanken an seine Frau fiel ihm wieder ein, dass sie auf ihn wartete - und was sie ihm anscheinend versprochen hatte. »Wir vergessen deine Mutter.«
    »Genau das habe ich ja versucht«, murrte Wassili. Er schlang die Arme um die zwei Zigeunermädchen, die ihm am nächsten waren, und fügte hinzu: »Hab doch ein Herz, Cousin. Sag ihr, dass du mich nicht finden konntest.«
    »Das werde ich nicht tun, aber ich gebe dir zwei Stunden, um dich in deinem Elternhaus einzufinden. Lazar und Serge werden dafür sorgen, dass du nicht eine Minute zu spät kommst. In der Zwischenzeit - viel Spaß, meine Freunde.«
    Lazar und Serge stiegen bereits voller Erwartung von ihren Pferden ab. Aber als Stefan sie verließ, um allein aus dem Lager zu reiten, sprang Wassili auf und rief ihm nach, dass er warten solle. Als er sein Hemd unter einer wohlgeformten Hüfte hervorzerrte, fingen die Frauen an zu protestieren, und auch Lazar, dem klar wurde, dass Wassili wie immer die Pflicht vor das Vergnügen stellte, beklagte sich.
    »Das ist doch lächerlich, Wassili. Da draußen warten zwanzig Männer auf ihn.«
    »Das reicht aber nicht«, sagte Wassili nur, als er seinen Rock fand und ihn sich über die Schultern warf.
    Serge verdrehte die Augen. Es würde nichts nützen, ihm zu sagen, dass Stefan beleidigt sein würde, wenn Wassili ihm anscheinend nicht zutraute, auf der kurzen Strecke zurück in den Palast auf sich selbst aufzupassen. Stefan würde wirklich beleidigt sein, aber er würde sich auch darüber amüsieren, dass Wassili so gefällige Mädchen einfach verließ, obwohl er gar nicht muss te.
    Serge seufzte und wollte wieder aufsteigen, aber Wassili hielt ihn zurück. »Er braucht nur einen von uns. Bleibt hier und amüsiert euch. Die Damen sind bereits in der richtigen Stimmung.«
    »Ja, dafür hast du ja gesorgt.«
    »Dann bedankt euch gefälligst. Bei dem Gedanken an die Verabredung mit meiner Mutter und ihre Standpauke ist mir die Lust sowieso vergangen. Wenn ihr darauf besteht, mich zu begleiten, werde ich darauf bestehen, dass ihr euch das mit mir zusammen anhört.«
    »Wenn das so ist, sehen wir dich morgen.«
     

3
    Wassilis Mutter zeigte nicht den erwarteten Gesichtsausdruck, als sie etwas später an diesem Abend zu ihm in ihren Salon trat. Zumindest war es nicht jene Miene, mit der sie ihre Standpauken zu halten pflegte. Eigentlich sah sie so zufrieden und glücklich aus, dass er sich fragte, ob er sich in dem Grund für ihre Vorladung nicht geirrt hatte.
    Aus Erfahrung wusste er, dass sie ihn selbst aufgesucht hätte, wenn es sich um gute Nachrichten gehandelt hätte. Dann wäre es ihm nicht

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