Was der Nachtwind verspricht
bevor er wusste , dass ich seine Verlobte bin.«
»Und du hast soviel Erfahrung mit Männern, dass du den Unterschied zwischen Flirten und Freundlich sein kennst?«
Alexandra schnaubte empört. »Wenn jemand nur freundlich ist, verwendet er nicht solche Kosenamen wie >Täubchen<.«
Statt in väterlichen Zorn auszubrechen, wie sie angenommen hatte, lächelte er. »Es freut mich, dass er dich anziehend fand, selbst in den Kleidern, die du gerade trägst. Und da wir ja schon festgestellt haben, dass auch du dich von ihm angezogen fühlst ...«
»Das haben wir nicht festgestellt«, fiel sie ihm wütend ins Wort.
»... könntest du zumindest versuchen, ihn zu mögen.«
Sie ließ ihn einen langen, spannungsgeladenen Moment warten, bevor sie sagte: »Also gut, ich werde es versuchen.«
Konstantin war überrascht. »Du wirst es versuchen?«
Es war so offensichtlich gelogen, dass sie diese Worte nicht wiederholen konnte. Statt dessen fragte sie: »Was sagtest du vorhin über unsere morgige Abreise?«
»Eine solche Entwicklung hatte ich nicht erwartet. Ich dachte, du würdest in ein paar Tagen hier heiraten. Aber anscheinend wird es eine große Hochzeit im königlichen Palast von Kardinien werden - auf Befehl des Königs.«
»Kann man da nicht von Glück sagen, dass ich so schnell packen kann?«
Sie sagte das so trocken, dass deutlich wurde, was sie von der ganzen Sache hielt - zumindest ihrem Vater. Schließlich wusste jeder, dass Frauen Tage, ja sogar Wochen brauchten, um sich auf eine Reise vorzubereiten. Und obwohl Alexandra in der Regel mit leichtem Gepäck reiste, begann selbst sie normalerweise einige Tage vor dem angesetzten Reisetermin mit dem Packen.
»Du siehst das falsch, Alex. Er versucht nicht, dir Ungelegenheiten zu bereiten. Es liegt an der Jahreszeit. Da er so spät hier eingetroffen ist, müsst ihr unbedingt jetzt sofort abreisen, um die schweren Schneestürme in den Bergen zu vermeiden.«
Sie hob den Kopf und sah ihn an. »Ich mag Schnee. Willst du damit etwa sagen, er mag ihn nicht?«
Sie grinste zu diesen Worten. Konstantin stöhnte laut auf. »Du hast doch nicht etwa vor, eure Reise mit Absicht zu verzögern?«
»Und damit die Hochzeit zu verschieben?« Ihr Grinsen wurde noch breiter. »Was glaubst du denn? Außerdem ist es doch nur fair, wenn er herausfindet, wie das Leben mit mir sein wird.«
»Alexandra, ich bestehe darauf, dass du dich benimmst, wenn ...«
»Papa, du hast bereits das einzige Versprechen bekommen, dass ich dir geben werde. Sei froh, dass du wenigstens das bekommen hast.«
Er regte sich so auf, dass er einen roten Kopf bekam. »Du hast gesagt, du würdest versuchen, ihn zu mögen.«
»Oh, das werde ich auch, und ich werde sehr viel Zeit dazu haben, bevor wir heiraten. Aber nicht heute Abend , du muss t unseren Gast also selbst unterhalten. Ich habe ja schließlich so viel zu packen. Ich werde sicher einen Karren für alle meine Koffer brauchen.«
»Du wirst mit leichtem Gepäck reisen, so wie immer. Ich werde nicht zulassen, dass dich in den Bergen ein Schneesturm erwischt, nur weil du so starrköpfig bist. Ich werde dir deine Sachen nachschicken, sobald ...«
»Sagen wir: zwei Karren«, stieß sie hervor, als sie zur Tür ging.
»Alex!«
Sie ließ die Tür leise hinter sich ins Schloss gleiten. Viel lieber hätte sie sie mit einem lauten Knall zugeschmettert, mit Gegenständen um sich geworfen, geschrien, aber es hatte keinen Sinn, da sie die Schlacht schon verloren hatte, zumindest die mit ihrem Vater. Sie war immer noch tief verletzt, kam sich betrogen vor und fragte sich, ob sie ihm das jemals vergeben würde. Als sie heute morgen aufgewacht war, hatte alles wie immer ausgesehen. Jetzt war ihre Welt aus den Fugen geraten, und es würde nicht leicht sein, sie wieder in Ordnung zu bringen.
Aber sie würde es schaffen. Es war ein Schock für sie gewesen, als sie gehört hatte, dass die Hochzeit immer noch stattfinden sollte, wo sie doch geglaubt hatte, alles nach ihren Vorstellungen geregelt zu haben. Aber was den Kardinier betraf, so gab sie sich noch nicht geschlagen. Sie konnte sich immer noch nicht beruhigen, und der Zorn in ihr galt inzwischen nicht mehr nur ihrem Vater. Dieser Lackaffe mit seinem hübschen Gesicht brachte sie zur Raserei. Wie konnte er es wagen, sie immer noch zu wollen, nach allem, was sie zu ihm gesagt hatte? Und wie konnte er es wagen, seine Ankunft derart zu verschleppen, dass sie jetzt überstürzt abreisen muss te?
Ihre Hände waren
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