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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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genützt. Aber ich habe ihm mein Wort gegeben, dass ich Euch heiraten werde - es sei denn, Ihr macht dieser Verlobung ein Ende.« Sie seufzte. Es würde nichts ändern, wenn sie ihn anschrie. Sie zwang sich, leiser zu sprechen. »Solange wir ehrlich zueinander sind, Graf Petroff, und uns darüber einig sind, dass keiner den anderen heiraten will - warum gebraucht Ihr nicht die naheliegendste Entschuldigung und sagt meinem Vater einfach, dass ich als Frau für Euch nicht geeignet bin?«
    »Eine ausgezeichnete Idee. Das wäre jedoch eine Lüge. Als Baronesse seid Ihr leider sehr gut geeignet. Die Tatsache, dass ich Euch nicht heiraten will oder dass ich eigentlich überhaupt nicht heiraten will, ist kein ausreichender Grund, um mich dem Wunsch meines Vaters zu widersetzen. Das sagt zumindest meine Mutter.«
    Sie schaute ihn voller Entrüstung an. »Ihr lasst Euer Leben von Eurer Mutter diktieren?«
    Es war ihr gelungen, ihn aus der Fassung zu bringen. Er bekam einen roten Kopf und zischte: »Ihr lasst Euren Vater das Eure diktieren!«
    »Mein Vater ist eine der beiden Vertragsparteien, die diese lächerliche Verlobung arrangiert haben. Ich könnte ihm nie wieder unter die Augen treten, wenn ich sein Wort brechen würde. Aber Euer Vater ist bereits tot.«
    »Ein Grund mehr, warum ich nicht aus dieser verdammten Falle herauskomme. Mit meinem Vater kann man nicht mehr über diese Angelegenheit sprechen, mit dem Euren jedoch sehr wohl. Jetzt ändert endlich Eure Meinung. Oder muss ich Euch sagen, was Euch erwartet, wenn wir verheiratet sind? Ich verspreche Euch, dass Ihr nie etwas anderes sein werdet als ein Klotz an meinem Bein, den ich geflissentlich ignorieren werde. Um meiner Mutter willen werde ich einen Sohn von Euch bekommen, und dann steht es Euch frei, Euren eigenen Vergnügungen nachzugehen, so wie ich den meinen nachgehen werde. Mein Leben wird sich keinen Deut ändern, Eures aber ganz gewiss . Wie findet Ihr das?«
    Alexandra muss te sich zusammenreißen, um ein Lächeln zustande zu bringen. » Gewiss , solange Ihr nichts gegen peinliche Szenen in der Öffentlichkeit habt.«
    »Wie bitte?«
    »Ich warne Euch. Wenn Ihr mich zwingt, Euch zu heiraten, werdet Ihr mir gehören. Und ich teile nicht, was mir gehört. Und ich verspreche Euch, dass Ihr nicht in der Lage sein werdet, mich zu ignorieren.« Und dann schleuderte sie ihm seine eigenen Worte entgegen: »Wie findet Ihr das?«
    Er ging einen Schritt auf sie zu, um sie einzuschüchtern, aber sie wich keinen Fingerbreit zurück. »Ich mag keine Drohungen.«
    »Wer droht denn hier? Ihr habt mir erzählt, wie es sein wird, und ich habe Euch erzählt, wie ich reagieren werde. Ich würde heute Nacht noch einmal darüber nachdenken, Petroff. Es wird wahrscheinlich Eure letzte friedliche Nacht sein.«

10
    Alexandra gelang es, die Tür von Wassilis Zimmer leise zu schließen, so leise wie zuvor die Tür zum Arbeitszimmer ihres Vaters, aber die Tür zu ihrem Zimmer, das am Ende des Korridors lag, flog mit einem lauten Knall zu. Sie war so wütend, dass sie am liebsten geschrien hätte. Wie konnte es dieser Mann wagen, ihr mit einer Ehe ohne Liebe zu drohen, mit Geliebten - sie hatte sehr gut verstanden, was er mit Vergnügungen meinte - und mit Babys? Babys! Er brachte sie in Versuchung und wusste es nicht einmal, dieser Schuft, dieser gemeine Hund. Muss te er ausgerechnet das erwähnen, was sie wirklich wollte? Aber nicht von ihm. Von jedem - nur nicht von ihm.
    In ihrem Zimmer wurde sie schon erwartet. Ihr lautes Eintreten erschreckte sowohl Nina, die am Bett über einen Koffer gebeugt stand, als auch Bojik, der ein kurzes Knurren von sich gab, bevor er erkannte, wer gekommen war, und Alexandra mit einer ruppigen Entschuldigung ansprang.
    Sie hatte ihn am Nachmittag wie gewohnt in ihrem Zimmer eingesperrt, da sie Gäste im Hause hatten und er mit Menschen, die er nicht kannte, nicht gut auskam. Das hätte sie nicht tun sollen.
    Sie hätte ihn frei herumlaufen lassen sollen, damit er Gelegenheit hatte, das zu tun, was er mit arglosen Fremden am liebsten tat. Wenn diesem Lackaffen ein Stück aus seinem Hinterteil gefehlt hätte, wäre das Gespräch, das sie gerade hinter sich hatte, mehr nach ihren Vorstellungen verlaufen.
    Dieser Gedanke beruhigte sie etwas. Sie hatte nicht gewusst , dass sie rachsüchtig sein konnte, zumindest in ihren Gedanken. Wie schade, dass sie ein Tier niemals als Waffe gegen einen anderen Menschen einsetzen würde - es sei denn, zu ihrer

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