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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Konsequenzen haben, die sie sich lieber nicht vorstellen wollte. Wusste er, dass sie nachgeben würde, oder würde er klein beigeben, wenn sie es nicht tat? Sie wollte ihn lieber nicht auf die Probe stellen.
    Daher nickte sie mit dem Kopf, woraufhin ihre Freunde ohne Befürchtungen davonreiten konnten, aber sie tat es so, dass ihr Nicken kaum wahrnehmbar war. Sie hoffte, dass Wassili es nicht gesehen hatte. Sie war sich fast sicher, dass er es nicht bemerkt hatte, als er sein Pferd wendete, um den Razins und dem Rest der Reisegesellschaft zu folgen. Dabei schlug er jedoch eine langsamere Gangart an.
    Aber sobald sie außer Rufweite waren, sagte er: »Eine kluge Wahl.«
    Da sie keine Lust hatte herauszufinden, was er damit meinte, ignorierte sie seine Worte und sagte stattdessen : »Ihr wollt mich doch gar nicht besser kennenlernen, Petroff, genauso wenig wie ich Euch besser kennenlernen möchte. Was sollte das Ganze dann?«
    »Ich wollte beweisen, dass Ihr Euch meinen Wünschen zu unterwerfen habt, ob Euch das nun gefällt oder nicht.«
    »Nun, Ihr habt Euch sicher bemüht«, erwiderte sie mürrisch. »Aber beweisen konntet Ihr es nicht, da Eure Autorität meine Kooperation erfordert, und meine Kooperation ist keinesfalls garantiert.«
    Seine Arme schlössen sich noch etwas enger um sie. Dann beugte er seinen Kopf nach vorn, bis seine Lippen fast ihr Ohr erreicht hatten. »Dann sollte ich Euch vielleicht ein paar Versprechen entlocken«, sagte er mit einer Stimme, die wohl verführerisch sein muss te, da sie einige sonderbare Empfindungen in ihr auslöste.
    Sie stieß ihm ihren Ellbogen in den Magen, um sich etwas mehr Platz zu verschaffen. Das gelang ihr allerdings nur, weil er mit diesem Hieb nicht gerechnet hatte. »Keine Versprechen, Petroff. Kein einziges. Und wir haben uns jetzt genug unterhalten, also lasst mich runter.«
    »Wenn Ihr >bitte< sagt, und zwar ganz, ganz lieb«, fauchte er ihr ins Ohr.
    Sie hatte es geschafft, ihn wütend zu machen, wahrscheinlich durch den Stoß mit dem Ellbogen. Aber sie war genauso wütend, weil er sie so in Panik versetzt hatte, dass sie ihn geschlagen hatte. »Geht zur Hölle«, gab sie ihm zur Antwort, aber das half ihr auch nicht dabei, von seinem Pferd herunterzukommen.
    Er ritt im Schritt weiter und hielt immer noch einen großen Abstand zum Rest ihrer Gruppe ein. Ihr Schweigen machte deutlich, dass er das geforderte >bitte< nicht bekommen würde, daher fragte sie sich, wie lange er ihnen diesen unbequemen Ritt noch zumuten wollte, bevor er sich wieder den anderen an schloss . War er etwa so starrköpfig wie sie?
    »Ich hörte, dass Ihr noch Schwestern habt«, sagte er plötzlich und bewies damit, dass er zumindest ein gewisses Interesse an ihr hatte. »Sind sie ... Euch ähnlich?«
    Reine Neugier? Oder wollte er nur den Weg für weitere Beleidigungen ebnen?
    »Sie sind mir überhaupt nicht ähnlich«, antwortete sie zögernd. »Ich habe mich nie sehr gut mit ihnen verstanden. Sie hatten andere Interessen als ich.«
    »Und Ihr habt Euch für die Pferdezucht interessiert.«
    Sie entdeckte den leisen Tadel und erwiderte leicht gereizt: » Dass ich eine Frau bin, bedeutet noch lange nicht, dass ...«
    »Ich habe Euch nicht kritisiert«, unterbrach er sie.
    »Nein? Das bezweifle ich. Aber es ist mir sowieso egal, was Ihr denkt.«
    »Das habe ich schon bemerkt«, entgegnete er trocken.
    Als er danach nichts mehr sagte, be schloss sie, dass sie genauso gut ein wenig von dem versäumten Schlaf nachholen konnte. Ihr Rücken lehnte an seinem Arm. Sie brauchte nur ihren Kopf an seine Brust zu legen ...
    »Im allgemeinen sehe ich mich dazu gezwungen, eine Frau zu berühren, wenn sie mir so nah ist wie Ihr gerade«, bemerkte Wassili leichthin. »Da Ihr aber in diesem lächerlichen Aufzug die meiste Zeit über gar nicht wie eine Frau ausseht - mit Ausnahme Eurer hinreißenden Brüste -, werde ich mich wahrscheinlich noch etwas zurückhalten können. Allerdings nicht mehr lange ...«
    Alexandras Augen weiteten sich ungläubig. Alle Gedanken an Schlaf waren vergessen, jetzt dachte sie nur noch an Flucht. Aber sie war noch nicht bereit dazu, >bitte< zu sagen.
    »Das ist nicht lustig, Petroff.«
    »Eigentlich ist es ein Teil von einem Witz, den ich auch nicht sehr amüsant finde, da er von mir handelt.«
    Sie fragte nicht nach einer Erklärung, da sie sicher war, dass sie ihr nicht gefallen würde. » Lasst mich runter.«
    »Sagt bitte.«
    »Verdammt noch mal, lasst mich gefälligst

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