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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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kaum unter Kontrolle halten konnte. Alexandra verbarg ihr erhitztes Gesicht in Bojiks Fell, als sie mit eisiger Stimme sagte: »Gute Nacht, Petroff. Und wenn Ihr mich in Zukunft sprechen wollt, so werdet Ihr das in aller Öffentlichkeit und zu einer schicklichen Stunde tun.«
    »Darauf würde ich mich nicht verlassen - Alex.«
    Als er die Tür mit einem lauten Knall hinter sich geschlossen hatte, sagte Nina mit gedämpfter Stimme: »Sei froh, dass du sein Gesicht nicht gesehen hast, als er das gesagt hat.«
    Alexandra hob den Kopf und blickte sich schnell im Zimmer um, wie um sich zu vergewissern, dass er wirklich weg war, bevor sie fragte: »Warum?«
    »Wie es so schön heißt: Es ist ihm ernst damit.«

15
    Wassili hatte mit seinem Besuch in Alexandras Zimmer zumindest dafür gesorgt, dass Alexandra in dieser Nacht genauso wenig schlafen würde wie er. Sie muss te ständig an seinen Kuss und die unerwarteten Gefühle denken, die dieser in ihr hervorgerufen hatte. Sie hatte nicht gewusst , dass sie überhaupt fähig war, so zu empfinden. Außerdem warf sie sich vor, dass sie wie eine Schwachsinnige dagestanden und es zugelassen hatte; dabei wusste sie genau, dass sie zu sehr außer Fassung gewesen war, um sich zu wehren. Sie schwor sich, dass ihr so etwas nie wieder passieren würde. Und sie würde ihn nie wieder küssen.
    Sie verbrachte jedoch fast die ganze Nacht mit dem Versuch herauszufinden, warum Wassili sie überhaupt geküsst hatte. Das hatte ganz gewiss nichts mit seiner Bemerkung zu tun, dass er sie um den Schlaf bringen wollte, obwohl er genau das geschafft hatte. Und was, um Himmels willen, wäre passiert, wenn Nina nicht zurückgekommen wäre?
    Alexandra hätte gerne gedacht, dass sie irgendwann wieder zur Besinnung gekommen wäre und die Razin-Brüder gerufen hätte, die im Zimmer neben dem ihren schliefen. Aber merkwürdigerweise war sie sich da nicht so sicher.
    Am Morgen, als sie sich durch den Mangel an Schlaf leicht reizbar fühlte, war sie sich jedoch sicher, was sie getan hätte. Sie hätte nicht um Hilfe gerufen, sondern diesem elenden Windhund ein paar kräftige Ohrfeigen versetzt und ihm dann klargemacht, dass ihm genau das passieren würde, wenn er es jemals wieder versuchen sollte. Sie muss te schließlich einer bestimmten Vorstellung entsprechen, und die neue, ungehobelte, ordinäre, unkultivierte Alexandra würde es bestimmt nicht widerspruchslos hinnehmen, wenn dieser Casanova mit ihr seine Scherze trieb, selbst wenn er dachte, er hätte in dieser Beziehung gewisse Rechte.
    Hatte sie nicht genau das gestern Abend in der Wirtsstube bewiesen? Sie hatte ihre kleine Szene recht überzeugend gespielt, und doch wünschte sie, sie wäre dabei etwas weniger wütend gewesen. Wenn er in ihrer Gegenwart anderen Frauen Avancen machte, hätte ihr das nichts ausmachen dürfen. Man hatte sie davor gewarnt, dass so etwas passieren würde, und es bewies schließlich nur, dass er tatsächlich der widerwärtige Kerl war, für den sie ihn gehalten hatte. Aber auch diese Feststellung hatte sie in der letzten Nacht um einige Stunden ihres Schlafes gebracht.
    Alexandra kam als letzte bei den Ställen an, um sich für ihren Aufbruch fertig zu machen. Ihre Laune wurde dadurch nicht gerade verbessert. Sollte sich herausstellen, dass dieser Lackaffe eine friedliche Nacht verbracht hatte, nachdem er ihr sämtlichen Schlaf geraubt hatte, so hatte sie eine Rechnung mit ihm zu begleichen - und zwar unabhängig von ihrem Plan, ihren Verlobten wieder loszuwerden.
    Die Karren waren bereits vorausgeschickt worden und hatten schon ein gutes Stück Weg zurückgelegt, so wie die meisten ihrer Pferde. Stenka hielt Prinz Mischa am Zügel fest, damit sie aufsteigen konnte. Wassili, der auf seinem Rotschimmel saß, hielt sich neben ihrem Pferd auf und wartete offensichtlich auf sie. Wollte er sich ein wenig unterhalten? Das konnte er haben.
    Der Blick, mit dem er sie ansah, hätte pure Neugier ausdrücken können, aber sie sah mehr als das darin: reine Selbstgefälligkeit, um genau zu sein. Daher drehte sie sich in dem Moment, als sie in den Sattel stieg, zu ihm um und fragte ihn: »Warum habt Ihr mich gestern Abend geküsst ?«
    Wassili sagte erst einmal nichts. Er schwieg jedoch nicht etwa, weil er wartete, bis Stenka außer Hörweite war - vielmehr muss te er sich erst von seiner Überraschung erholen. Er würde sich schon noch an ihre Direktheit gewöhnen. Es war unerträglich, dass sie ihn so überrumpeln konnte.
    Mit

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