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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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begannen zu tanzen. Wassili muss te zugeben, dass sie mit erheblich mehr Temperament tanzten und sehr viel geschickter waren.
    Er kannte den Tanz, allerdings war es schon Jahre her, seit er dabei zum letzten Mal mitgemacht hatte. Man brauchte kräftige Oberschenkel und ein ausgezeichnetes Gleichgewicht für die Fußtritte und ... Er glaubte es nicht. Alexandra würde es nicht wagen ...
    Doch, sie wagte es. Sie tanzte mit den Männern, die offensichtlich nichts dagegen hatten. Noch ein paar ihrer Männer schlössen sich ihnen an. Der Lärm war ohrenbetäubend.
    Neben ihm sagte Lazar: »Schau dir das an: Diese Frau steckt voller Überraschungen!«
    Wassili hörte ihm gar nicht zu. Er sah zu, wie sich ihre weite Hose mit jeder Hocke und jedem Tritt spannte, wie ihre Brüste sich bewegten, wenn sie einen Sprung machte, wie ihr Gesicht vor Freude glühte. Das muss te er aus der Nähe sehen. Dazu brauchte er ja nicht gleich zu tanzen, aber genau das tat er dann.
    Später, als sie zusammen in einem Bett lagen, da nicht genügend Zimmer vorhanden waren - ein Problem, das sie wegen der Größe ihrer Reisegesellschaft des Öfteren hatten -, lachte Lazar immer noch wegen Wassilis überraschender Teilnahme an dem Tanz in sich hinein. Er hatte seine Sache gut gemacht, und Alexandra kam nicht umhin, beeindruckt zu sein. Es war wahrscheinlich ihre erste freundliche Begegnung gewesen - ohne dass einer von ihnen ein Wort gesagt hätte. Schade, dass sie beide recht verlegen gewesen waren, als der Tanz vorbei war.
    Auch Wassili schlief noch nicht, aber er dachte nicht an den Tanz. Plötzlich räusperte er sich und sagte: » Vergiss es einfach.«
    Lazar wusste genau, was sein Freund gemeint hatte: die Verführung seiner Verlobten. »Schon vergessen«, versicherte ihm Lazar, der sehr erleichtert war.
    Wassili wollte jedoch noch etwas wissen. »Du hast doch nicht im Ernst daran gedacht, es zu tun, oder?«
    »Ich wollte dir nur einen Gefallen tun.«
    »Gut.«
    Irgendwie gelang es Lazar, seinen Lachanfall zu unterdrücken, aber es war gar nicht so einfach.

17
    Am nächsten Morgen schneite es. Die Schneeflocken schmolzen schnell und blieben nicht auf der Erde liegen, aber die Temperatur war gegenüber gestern beträchtlich gefallen. Und sie waren noch gar nicht in der Nähe der Berge, wo es viel, viel kälter sein würde.
    Alexandra gefiel dieses Wetter, aber ihr gingen so viele Dinge im Kopf herum, dass sie es nicht genießen konn te. Ihr Plan entwickelte sich nicht so schnell, wie sie das gedacht hatte. Eigentlich funktionierte er überhaupt nicht.
    Wassili hatte keine einzige Bemerkung über ihre fürchterlichen Tischmanieren gemacht. Eines Abends waren die Zwillinge aufeinander losgegangen, und anstatt ihren Streit wie sonst, wenn sie mit einer Rauferei begannen, mit einem Wort zu beenden, hatte sie so getan, als ob sie völlig fasziniert davon wäre, und sie noch angefeuert. Aber Wassili hatte nichts zu ihrem blutrünstigen Verhalten gesagt. Er hatte auch noch nicht bemerkt, dass sie allmählich zu stinken anfing, während Nina sich ständig darüber beschwerte. Auch gestern Abend war er nicht so richtig schockiert gewesen, als sie bei einem Tanz, den nur Männer tanzen durften, mitgemacht hatte. Sie würde jetzt nicht daran denken, wie viel Spaß es gemacht hatte, selbst als er sich ihnen angeschlossen hatte, besonders, nachdem er sich ihnen angeschlossen hatte.
    Lediglich zu ihrer einzigartigen Methode, seine Treue ihr gegenüber sicherzustellen, hatte Wassili etwas gesagt. Wenn das allein genügen würde, um ihn zu einem Bruch der Verlobung zu bewegen, hätte sie jetzt aufatmen können, aber er war nicht sonderlich wütend gewesen, als sie ihre kleine Szene das erste Mal aufgeführt hatte. Also war sehr viel mehr notwendig, um ihn so zu empören, dass er die Trennung von ihr fordern würde. Sie würde natürlich auch weiterhin seine kleinen Tändeleien unterbinden - in aller Öffentlichkeit und auch privat. Unter vier Augen war das natürlich nicht so befriedigend oder skandalös wie eine Szene in der Öffentlichkeit, aber er war vorsichtig gewesen und hatte in ihrer Gegenwart keiner Frau mehr Avancen gemacht. Vielleicht, weil die Peinlichkeit schlimmer war als seine sexuelle Frustration?
    Wenn das zutraf, war es jetzt vielleicht an der Zeit für eine weitere >Szene<. Vielleicht war dieses Mal eine einfache Demonstration ihres aufbrausenden Temperaments angebracht, etwas, das nichts mit Wassili zu tun hatte und ihm zeigen sollte,

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