Was der Nachtwind verspricht
lassen.«
»Und?«
»Sie wissen genau, dass ich bei jedem Deckakt dabei sein muss «, erklärte sie ihm. Es stimmte sogar.
»Ihr seht dabei zu?«
An seinem Gesichtsausdruck konnte sie feststellen, dass es ihr endlich gelungen war, ihn zu schockieren - und zwar mit etwas, das sie wirklich tat, und nicht mit einer Szene, die sie nur um seinetwillen aufführte.
»Natürlich sehe ich dabei zu. Es sind doch meine Babys, und ich habe sie besser unter Kontrolle als jeder andere. Ich muss sichergehen, dass die Stuten nicht verletzt werden, wie das jeder gewissenhafte Züchter tun würde.«
»Aber ...«
»Ja?«
Durch ihren Tonfall verbat sie sich jeden WiderSpruch, weil sie eine Frau war, besonders, da sie sich so viel Mühe gegeben hatte, so unweiblich wie nur möglich für ihn auszusehen und aufzutreten. Als er daran dachte, wechselte er das Thema.
»Wo wart Ihr denn eigentlich?«
Sie lächelte ihn an. » Wusste t Ihr das nicht? Ihr seid nicht der einzige, der alleine wegreitet ...« Sie wollte hinzufügen: »... um sich zu amüsieren«, aber dazu kam sie nicht.
»Ihr habt was getan?«
»Wenn ich auf einem Pferd sitze«, fuhr sie fort, »bleibe ich nicht immer auf der Straße, so wie Ihr. Ich schaue mir lieber die Gegend an. Das ist viel ... anregender.«
Dieses Mal war ihr die Anspielung gelungen, aber statt sich darauf zu stürzen, sagte er nur: »Ihr lügt, Alex.«
Sie knirschte mit den Zähnen, bevor sie entgegnete: »Aber natürlich lüge ich. Wie seid Ihr denn dahintergekommen?«
Er warf ihr einen finsteren Blick zu. »Wie meint Ihr das: >Aber natürlich lüge ich Habt Ihr etwa die Angewohnheit zu lügen?«
»Aber natürlich«, erwiderte sie leichthin. »Dadurch wird das Leben viel interessanter, findet Ihr nicht auch?«
»Nein, das finde ich nicht«, sagte er streng. »Das Leben ist schon interessant genug, auch ohne dass man es komplizierter macht ... Egal. Ihr seid eine erwachsene Frau. Nichts liegt mir ferner, als auch nur eine Eurer ... Gewohnheiten zu ändern.«
Seine Herablassung machte sie wütend. Sie hätte ihren Ärger viel lieber an ihm ausgelassen als vorzugeben, wütend auf ihre Freunde zu sein. Aber das konnte sie jetzt nachholen. Sie lächelte ihn an.
»Wie überaus großmütig von Euch, Petroff. Erwartet aber bitte nicht, dass ich ebenso großzügig bin. Schließlich wissen wir ja, welche Eurer Gewohnheiten ich gerade ändere, nicht wahr?«
Er biss nicht an, aber sein Lächeln war so falsch wie das ihre. »Gewohnheiten, von denen Ihr annehmt, dass Ihr sie ändert. Aber was Eure Frage angeht, warum ich gewusst habe, dass Ihr lügt: Einer meiner Männer hätte mich benachrichtigt, wenn Ihr allein weggeritten wäret, und ein zweiter wäre Euch gefolgt.«
»Ihr spioniert mir nach? Nun, dann muss ich Euch ja auch diesen Dienst erweisen, nicht wahr? Ich werde gleich morgen damit anfangen und herausfinden, was Ihr heute gemacht habt.«
Er runzelte die Stirn. »Ihr meint, in dem Bauernhof, den ich gefunden habe ...«
»Schürzenjäger ...«
»Na, na, was werft Ihr mir denn da vor?« Er lachte beinahe, da es ihn amüsierte, woran sie gerade dachte. »Zufälligerweise war es schon dunkel, als ich den Bauernhof fand, ich hatte also gar keine Zeit für Tändeleien. Aber da wir gerade beim Thema sind, möchte ich Euch gerne daran erinnern, dass Euer Verhalten besser über jeden Zweifel erhaben sein sollte, zumindest, bis Ihr mir einen Erben geboren habt. Danach könnt Ihr machen, was Ihr wollt.«
»Oh, natürlich werde ich machen, was ich will, aber ich werde dafür doch nicht auf Eure Erlaubnis warten. Ihr jedoch werdet keine weiteren billigen Affären mehr haben.«
Er konnte es nicht glauben. »Soll das etwa heißen, Ihr könnt, aber ich nicht?«
»Ihr Männer hattet schon viel zu lange das Monopol auf diesem Gebiet. Ihr hättet wissen müssen, dass eines Tages eine Frau den Spieß umdrehen würde.«
»Aber das werdet ganz sicher nicht Ihr sein, meine Liebe«, sagte er mit scharfer Stimme. »Ihr schneidet gerne Ohren ab? Ich werde sehr viel mehr als das von jedem Mann abschneiden, der Euch anfasst , zumindest bis ...«
»Ja, ja, das habt Ihr schon gesagt«, fuhr sie ihn ungeduldig an. »Wieso glaubt Ihr eigentlich, dass ich überhaupt Kinder bekommen kann? Vielleicht habe ich es ja schon versucht und es ging nicht.«
Das schien ihn auf einen Gedanken zu bringen. »Dann sollten wir das lieber vorher herausfinden.«
»Denkt nicht einmal daran, Petroff, oder ich schneide Euch mehr
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