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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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als nur die Ohren ab.«
    Sie standen da und starrten einander an. Pattsituationen waren so fürchterlich unbefriedigend, aber sie wusste n beide, dass sie an genau diesem Punkt angekommen waren.
    Und dann rümpfte Wassili plötzlich die Nase und trat einen Schritt zurück, wobei er sagte: »Verdammt, was ist denn das für ein Gestank? Ich dachte, es wären die Pferde, aber er kommt von Euch.«
    Alexandra blinzelte überrascht, hatte sich aber soweit in der Gewalt, dass sie ihren Lachanfall unterdrücken konnte. »Ich?« Sie bemühte sich, entrüstet zu klingen. »Ich rieche auch nicht anders als sonst.«
    Jetzt sah er wirklich böse aus. »Ihr habt nicht gestunken, als ich Euch kennengelernt habe.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Als ich Euch das erste Mal gesehen habe, hatte ich gerade mein monatliches Bad hinter mir.«
    »Monatlich?« stieß er hervor.
    Sie riss die Augen auf. »Denkt Ihr, das ist zu häufig? Der Meinung war ich auch immer, aber Papa bestand darauf.«
    Angewidert lief Wassili davon.
    Alexandra grinste über das ganze Gesicht.

18
    Alexandra schämte sich zwei Tage lang. Sie hätte Wassili glauben sollen, aber nein, sie muss te unbedingt zu dem Bauernhaus reiten, von dem er gesprochen hatte, und herausfinden, dass die einzigen Bewohner ein altes Ehepaar und ihre beiden Enkelsöhne waren.
    Außer der alten Frau gab es niemanden, dem er Avancen hätte machen können, aber dazu hätte er wirklich verzweifelt sein müssen. Anscheinend war er das nicht gewesen, denn er hatte gelacht, als Alexandra herausgekommen und wieder auf ihr Pferd gestiegen war. Diese Runde hatte er gewonnen.
    Aber es kam noch schlimmer. Als sie gestern Abend in einem Gasthof eingekehrt waren, hatte er einen Bottich voll heißem Wasser zu ihr aufs Zimmer schicken lassen, zusammen mit einer Nachricht, die sie einfach nicht ignorieren konnte. Badet, oder ich werde Euch dabei helfen. Als sie anschließend zum Essen nach unten gegangen war, hatte dieser Lackaffe doch tatsächlich an ihr geschnuppert.
    Aber als sich schließlich eine Chance ergab, es ihm heimzuzahlen, stürzte sie sich sofort darauf, wobei ihr nicht einmal bewusst war, welchen Erfolg sie damit haben würde.
    In der Stadt, die sie gegen Ende der Woche erreichten, gab es ein kleines, aber elegantes Hotel, das Wassili natürlich schon kannte, da er für die Rückreise nach Kardi nien dieselbe Route gewählt hatte wie für seine Hinreise. Sie hatte zuerst befürchtet, dass in dem Hotel mehr weibliche Angestellte sein würden, als sie im Auge behalten konnte, daher hatte sie beschlossen, statt dessen eben Wassili im Auge zu behalten.
    Aber dann hatte sie herausgefunden, dass er nur eine Nacht in dem Hotel verbracht hatte, als er das letzte Mal hier gewesen war, obwohl der Rest seines Gefolges viel länger geblieben war. In dieser Stadt waren sie länger als eine Woche geblieben, und ganz bestimmt nicht deswegen, weil einer der Mitreisenden krank geworden war. Wassili hatte ihren Vater angelogen. Er hatte ihr nur einen Tag Zeit gelassen, um zu packen und von ihrem Zuhause Abschied zu nehmen. Warum?
    Die Dame hieß Claudia Schewzenko, eine junge, verwitwete Gräfin, und Wassili hatte die ganze Woche in ihrem Bett oder nicht weit davon entfernt verbracht. Ihr Haus stand nahe dem Hotel, ein Stück die Straße hinunter, und er hatte sie am Tag seiner Ankunft in der Stadt kennengelernt, als sie gerade mit einigen Freunden im Hotel zu Abend gegessen hatte.
    Es war recht einfach gewesen, die ganze Geschichte in Erfahrung zu bringen, denn die beiden hatten einen Riesen Skandal verursacht. Die Stadt war schließlich nicht sehr groß und die Witwe recht bekannt - und angeblich sehr keusch. Zumindest war sie das gewesen, bevor sie einen außerordentlich gutaussehenden Kardinier kennengelernt hatte, der einen Engel verführen konnte, wenn er es darauf anlegte. Das sagten die Leute hier zumindest.
    Alexandra war daher sehr überrascht, als Wassili am Abend keinen Versuch machte, das Hotel zu verlassen. Er ging zu Bett und blieb dort auch. Das berichtete ihr Timofee am nächsten Morgen, nachdem sie ihr Zimmer verlassen hatte. Was sie nicht überraschte, war die Tatsache, dass Wassili nirgends zu finden war, als sich alle vor dem Hotel versammelten, um aufzubrechen.
    Schließlich sagte Lazar, der sich sichtlich unwohl fühlte und wohl als Überbringer der Nachricht auserwählt worden war, zu ihr: »Wassili ist bereits aufgebrochen.«
    »Ach, tatsächlich? Und wann?«
    »Vor zehn

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