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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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einem Orgasmus mitgerissen, der heftiger war als jeder Höhepunkt zuvor.

25
    Nachdem sich ihre erhitzten Körper wieder abgekühlt hatten, dauerte es nicht lange, bis sie die Kälte wieder spürten. Wassili holte die Decken zurück, die sie vom Bett gestoßen hatten. Alexandra sagte kein Wort, als er sie zudeckte.
    Sie war schockiert über das, was sie getan hatte, und es wurde noch schlimmer, als ihr klar wurde, dass sie in dieser Nacht überhaupt nicht an Christopher gedacht hatte. Kein einziges Mal war ihr der Gedanke gekommen, dass sie ihm untreu war. Sie hatte sich einfach von ihren Gefühlen überrumpeln lassen, die alles andere in ihr ausgelöscht hatten. Nur der Gedanke, sie zu befriedigen, hatte gezählt.
    Sie hatte nicht gewusst , dass Leidenschaft so mächtig und beherrschend sein konnte. Sie wünschte, sie hätte es nie herausgefunden. Sie wünschte auch, sie könnte Wassili irgendwie die Schuld daran geben, aber das konnte sie nicht. Er war es schließlich gewohnt, Frauen zu verführen. Soweit sie das hatte feststellen können, war es seine einzige Beschäftigung. Das hatte sie gewusst . Und die Tatsache, dass er einfach unwiderstehlich war, war kein persönliches Verdienst von ihm, sondern eine Gottesgabe.
    Sie war schuld daran, nur sie allein. Sie hatte genau gewusst , was er vorhatte, hatte sich so lange wie möglich dagegen gewehrt und dann aufgegeben und es genossen. Und wie sie es genossen hatte! Sie wollte gar nicht darüber nachdenken. Angesichts der Abscheu, die sie gegenüber sich selbst empfand, war jetzt kein Platz für angenehme Gefühle. Aber trotzdem war es schön gewesen, viel zu schön ...
    Alexandra muss te zugeben, dass ihr erstes Mal einfach wundervoll gewesen war. Es war mehr gewesen, als sie sich je erträumt hatte. Aber sie wünschte, es wäre anders gewesen. Wenigstens würde sie sich jetzt besser fühlen, wenn es nicht so verdammt schön gewesen wäre.
    Wassili konnte nicht aufhören, darüber nachzudenken. Das war nicht verwunderlich, da er noch nie zuvor etwas Ähnliches erlebt hatte. Wenn er nicht schon bei seinem ersten Orgasmus sämtliche Geschwindigkeitsrekorde gebrochen hatte, dann mit Sicherheit bei seinem zweiten. Aber das erste Mal, als er bereits nach einem Stoß gekommen war - war ihm das jemals zuvor passiert? Und war sein Höhepunkt je so heftig gewesen?
    Er konnte immer noch nicht glauben, dass das noch lange nicht das Ende gewesen war. Als er auf ihr gelegen und versucht hatte, sich zu beruhigen und herauszufinden, was da gerade passiert war, war es wieder geschehen, ohne sein Zutun, ohne Vorwarnung, vielleicht allein deswegen, weil er immer noch in dieser engen, heißen Höhle begraben war. Nein, das allein konnte es nicht gewesen sein. Es muss te ihre Jungfräulichkeit gewesen sein, die er so stimulierend gefunden hatte, das einzige, was er sich bei seinen erotischen Abenteuern bisher immer versagt hatte.
    Noch etwas beunruhigte ihn. Wie hatte er es übersehen können? Jungfrauen waren doch so leicht zu erkennen. Sie hatten ganz besondere Eigenschaften, die sonst niemand besaß. Alexandra war zu verwegen, zu direkt, zu leidenschaftlich in ihren Gefühlen, und ihre Küsse waren alles andere als jungfräulich gewesen. Die typischen Anzeichen waren nicht vorhanden gewesen. Er fühlte sich getäuscht und betrogen und kam sich so leichtgläubig wie ein Sechzehnjähriger vor.
    Aber da war noch etwas anderes, ein Gefühl, so primitiv, dass er nicht weiter darüber nachdachte, zumal es ganz gewiss keinen Sinn ergab. Als ob es ihm etwas bedeuten würde, dass noch kein Mann sie besessen hatte. Das hatte ihm doch nie etwas bedeutet, nur sein Vergnügen war ihm wichtig gewesen.
    Angesichts derart aufwühlender Gedanken auf beiden Seiten des Bettes wurde die Spannung zwischen ihnen immer größer. Wassili wollte sich über das Geschenk, das sie ihm gemacht hatte, beschweren. Er hätte es zurückgewiesen, wenn er die Wahl gehabt hätte - zumindest wollte er sich einreden, dass er es dann zurückgewiesen hätte. Und Alexandra wusste , dass sie nicht einschlafen konnte, solange sie ihm nicht gesagt hatte, dass sich zwischen ihnen überhaupt nichts geändert hatte - zumindest wollte sie sich einreden, dass alles wie vorher war.
    Für sie war es am leichtesten, es ihm einfach zu sagen. » Vergiss , dass ich dir einmal gesagt habe, es würde dein Schicksal besiegeln.«
    Er hob den Kopf. Ihm war anzusehen, dass auch er vorgehabt hatte, eine herausfordernde Bemerkung zu machen. Sie

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