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Was der Nachtwind verspricht

Was der Nachtwind verspricht

Titel: Was der Nachtwind verspricht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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gefunden hatten.
    Alexandra, die wegen Wassilis Bemerkung, dass er ihre Pferde verkaufen wolle, immer noch vor Wut kochte, hatte nicht einmal gefragt, ob sie das einzige Schlafzimmer für die Nacht haben konnte - sie hatte ihm einfach gesagt, dass sie darin schlafen würde.
    Aber auch er war nicht gerade in der besten Stimmung gewesen und hatte wohl darüber streiten wollen. »Wie kommst du darauf?«
    »Du kannst dich ja schon mal auf Unannehmlichkeiten einstellen«, hatte sie zu ihm gesagt. »Schließlich wirst du bald eine Frau haben.«
    »Mit der ich dann ein Schlafzimmer teilen werde ...«
    »Da wäre ich nicht so sicher!« Daraufhin hatte sie ihm die Tür vor der Nase zugeknallt.
    Danach hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen. Aber ihre Wut war recht bald in Trübsinn umgeschlagen. Auch das Wetter war in den letzten Tagen trübe gewesen. Der Nebel schien sie zu verfolgen, und ihre Stimmung war während der ganzen Reise nach Kardinien noch nie so schlecht gewesen.
    Selbst Nina und ihre Brüder hatten sie nicht aufmuntern können, obwohl Konrad der Meinung gewesen war, dass Wassili seine Bemerkung, er wolle ihre Pferde verkaufen, nicht so gemeint habe.
    »Er ist viel zu reich und braucht das Geld doch gar nicht, das ihm der Verkauf der Schimmel einbringen würde. Warum also sollte er sie verkaufen?«
    »Um mir heimzuzahlen, dass ich ihn nicht vor einem Schicksal gerettet habe, das schlimmer als der Tod ist«, hatte sie ihm geantwortet.
    Daraufhin hatte Konrad lediglich gesagt: »Wenn er gerettet werden will, kann er das doch selbst tun.«
    »Denkst du etwa, ich hätte ihm das noch nicht gesagt?«
    Auch Nina war keine große Hilfe gewesen. Gestern hatte sie zu Alexandra gesagt: »Lazar hat mich gefragt, warum du Wassili nicht heiraten willst.«
    »Du hast ihm doch wohl hoffentlich nichts gesagt?«
    Unschuldig wie ein Lamm hatte Nina geantwortet: »Wieso? War es denn ein Geheimnis?«
    »Es geht sie überhaupt nichts an.«
    Daraufhin hatte Nina verächtlich geschnaubt. »Wassili geht es ganz sicher etwas an. Du hättest es ihm sagen sollen.«
    »Er hat mich nie gefragt. Hast du nun Lazar alles erzählt oder nicht?«
    »Du meinst, ob ich ihm von all diesen vergeudeten Jahren erzählt habe ...?« Als Alexandra daraufhin rot geworden war, hatte Nina gelogen: »Natürlich nicht. Ich habe ihm gesagt, er soll dich fragen.«
    Und da Lazar sie nicht gefragt hatte, war Alexandra davon ausgegangen, dass er das Interesse an dem Thema verloren hatte. Sie konnte nur hoffen, dass er es Wassili gegenüber nicht erwähnen würde. Aber sie wusste nicht genau, weshalb sie nicht wollte, dass er es erfuhr.
    Auch wenn Wassili von Christopher erfuhr, würde das ganz bestimmt nichts an ihrer Situation ändern. Er würde sich bestimmt nicht wie ein Edelmann verhalten und die Verlobung wegen eines anderen Mannes auflösen, denn sonst hätte er das um seinetwillen schon längst getan. Sie machte sich auch keine Gedanken darüber, ob es ihm etwas ausmachte oder nicht. Es würde ihm völlig egal sein.
    Wahrscheinlich lag es daran, dass es ihr peinlich war. Sie wollte ihn einfach nicht wissen lassen, dass sie sieben Jahre auf einen Mann gewartet hatte - und immer noch auf ihn wartete.
    Als sie jetzt durch die Stadt ritten, von der Alexandra so sicher gewesen war, dass sie sie nie erreichen würde, war sie so mutlos wie noch nie. Sie hatte alles nur Erdenkliche getan, um Wassili zur Auflösung der Verlobung zu bewegen, aber sie war immer noch mit ihm verlobt. Und die Zeit lief ihr davon.
    Er brachte sie zum Haus seiner Familie. Jemand hatte es ihr gesagt, sie konnte sich nicht mehr erinnern, wer. Aber sie wusste , dass sie dort Wassilis Mutter begegnen würde. Sie hatte Angst vor dieser Begegnung, durch die die Verlobung so endgültig werden würde.
    Sie hatte noch nicht entschieden, ob sie in Gegenwart der Gräfin weiterhin das Bauerntrampel spielen wollte oder nicht. Wassili machte es offensichtlich nichts aus, wenn sie sich wie eine ungehobelte Provinzgans verhielt. Würde es seiner Mutter etwas ausmachen? Wenn ja, hatte sie genügend Einfluss auf ihren Sohn, um ihn umzustimmen? Wahrscheinlich nicht, aber Alexandra wollte jede noch so kleine Chance nutzen. Und doch würde es ihr in Gegenwart einer anderen Adligen viel schwerer fallen, so unerhört schlechte Manieren an den Tag zu legen. Bei Wassili und seinen Männern war das anders gewesen. Dazu kam noch, dass diese Frau mit dem besten Freund ihres Vaters verheiratet gewesen

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