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Was Die Liebe Naehrt

Was Die Liebe Naehrt

Titel: Was Die Liebe Naehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anselm Gruen
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was sie/er gerade braucht, was seinem
     Herzen Frieden schenkt, was ihre/seine tiefste Sehnsucht erfüllt.
Das Vaterunser gemeinsam beten
    Viele Ehepaare beten gerne miteinander. Manche meinen, nur ein persönliches Beten würde sie miteinander verbinden. Es ist gut, wenn
     ein Paar in persönlichen Worten miteinander beten kann. Aber oft werden sie merken, dass auch die persönlichen Worte zu Floskeln werden. Ein gutes Ritual
     ist es, jeden Morgen und jeden Abend gemeinsam laut ein Vaterunser zu beten. Zwei verschiedene Weisen bieten sich an. Die erste Weise: Wir beten das
     Vaterunser auf dem Hintergrund unserer Situation. Dann bekommen die Worte eine neue Bedeutung. Wir fühlen uns von Gott, unserem gemeinsamen Vater, unserer
     gemeinsamen Mutter, getragen. Es geht in unserem Miteinander, dass Gottes Herrlichkeit aufleuchtet, dass sein Reich komme, dass wir nicht beherrscht
     werden von unserenBedürfnissen, sondern dass Gottes Liebe in unserem Miteinander sichtbar wird. Sein Wille soll geschehen und uns zum
     Heil werden, nicht mein Wille, der meiner momentanen Laune entspricht. Wir bitten Gott auch um unsere finanzielle Sicherheit, dass wir das Leben auch
     finanziell meistern. Und wir halten in der Vergebungsbitte alles hin, was wir an Schuld in uns spüren. Wir beschuldigen weder uns selbst noch den anderen,
     sondern halten – ohne zu werten – unser Leben in Gottes erbarmende Liebe hinein. Und wir bitten ihn, dass er uns in unserer Liebe bewahren und vor
     Gefährdungen beschützen möge. Auf diese Weise gebetet, schenkt uns das Vaterunser Vertrauen und Zuversicht, dass unser gemeinsames Leben unter dem Segen
     Gottes steht.
    Die andere Weise, das Vaterunser zu beten: Wir beten die Worte ganz langsam und stellen uns vor, wie unsere Eltern, Großeltern, Urgroßeltern diese
     Worte gebetet und wie sie damit ihr Leben gemeistert haben. Und wir stellen uns vor, dass – während wir diese Worte als Glaubende beten – unsere
     Vorfahren gleichzeitig im Himmel diese Worte als Schauende sprechen. Dann fühlen wir uns verbunden mit unseren Vorfahren. Unser Miteinander bekommt
     tiefere Wurzeln. Wir sind nicht nur von unserer Liebe getragen, sondern vom Glauben, von der Hoffnung und von der Liebe unserer Vorfahren.
Einander segnen
    Viele Ehepaare haben als gutes Ritual entwickelt, sich morgens vor dem Frühstück und abends vor dem Schlafengehen einen Kuss zu
     geben. Ebenso verabschieden sie sich mit einem Kuss, wenn einer von ihnen zur Arbeit geht, und sie begrüßen sich mit einem Kuss, wenn sie heimkommen. Das
     ist ein schönes Ritual, täglich die gegenseitige Liebe auszudrücken. Ein anderes Ritual ist, dem anderen beim Abschied ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen
     und ihn für das, was er auf der Arbeit in die Hand nimmt, zu segnen. An bestimmten Tagen – etwa dem Geburtstag oder Namenstag oder am Hochzeitstag – ist
     es ein schönes Ritual, dem anderen einen persönlichen Segen zuzusprechen. Ich lege meine beiden Hände dem anderen auf den Kopf und stelle mir vor, wie der
     Heilige Geist in den anderen einströmt. Dann verbinde ich diese Gebärde mit persönlichen Segensworten. Ich wünsche ihm, dass Gottes Segen ihn begleitet,
     dass er sich immer unter Gottes segnender Hand geschützt weiß. Und ich bitte, dass Gott alles, was er in die Hand nimmt, zum Segen werden lasse. Ich danke
     Gott, dass der andere für mich ein Segen ist. Und ich bitte, dass er und dass unsere gemeinsame Liebe für viele zum Segen werde, für unsere Kinder und für
     all die Menschen, die uns am Herzen liegen. Dann kann ich den Segen abschließen mit der Bitte: »Es segne dich der barmherzige und liebende Gott, der
     Vater, der Sohn und der Heilige Geist.« Dabei lasse ich die Hände auf dem Kopf liegen. Doch mit dem Daumen der rechten Hand zeichne ich das Kreuz auf die
     Stirne undlasse dann den Daumen noch etwas in der Mitte der Stirne ruhen. Damit drücke ich aus, dass der Segen tief in das Denken und
     Fühlen des anderen dringen und dass er ihn in seine eigene Mitte, in seine wahre und ursprüngliche Gestalt bringen möge.
Dem anderen einen Brief schreiben
    Zu Beginn einer Partnerschaft schreiben wir dem anderen oft einen Brief, in dem wir ihm unsere Liebe ausdrücken. Wenn Partner zusammen
     sind, denken sie, sie könnten alles miteinander besprechen. Doch von Zeit zu Zeit ist es auch da gut, dem anderen einen Brief zu schreiben. Der Brief
     braucht immer einen besonderen Anlass, entweder den Geburtstag oder

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