Was die Tiere im Park erlebten
gräßlicher Typ!«
»Pah, Quatsch!« polterte der Waldkauz, den die Begegnung doch nicht so kaltzulassen schien. »Nichts als leere Drohungen. Wir haben seine Pläne durchkreuzt. Ich glaube, er wollte den Jungen etwas antun.«
»Na klar«, meinte der Dachs. »Aber der kommt wieder. Und ich habe das dunkle Gefühl, daß auch wir uns heute nacht einen Feind gemacht haben.«
Der Waldkauz öffnete die Flügel und schüttelte die Federn, um von seiner eindeutig besorgten Miene abzulenken. »Nun, ich weiß nicht...« fing er an.
»Schsch, der Fuchs ist zurück«, zischte der Dachs. Schnell berichtete er über die Ereignisse. Der Fuchs lud sie in seinen Bau ein und brachte dann der Füchsin ihr Futter. Alle saßen sie und sagten eine ganze Weile gar nichts.
»Ich werde genau das tun, was er fordert«, verkündete der Fuchs endlich.
»Was?« entfuhr es dem Waldkauz.
»Ja, Kauz. Ich muß zuallererst an die Füchsin und die Kleinen denken. Ich werde nichts tun, was ihr Leben aufs Spiel setzen könnte.«
»Richtig, mein Lieber!« stimmte ihm der Dachs zu. »Ich an einer Stelle würde genauso handeln. Der Kerl sieht gar zu bösartig aus.«
»Und wenn die Kleinen erwachsen sind?« wollte der Waldkauz wissen.
»Jaa... dann müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen«, sagte der Fuchs vorsichtig.
»Du weißt, daß du jederzeit mit meiner Hilfe rechnen kannst«, versicherte ihm der Waldkauz.
»Ich weiß das und danke dir dafür. Und danke auch, daß ihr euch mit dem Schuft eingelassen habt. Aber dies ist mein Krieg. Ich möchte nicht andere mit hineinziehen.«
»Deine Kriege sind auch unsere Kriege«, erinnerte der Dachs ihn. »Denk an den Eid, den wir vor unserem Aufbruch im Farthing-Wald geschworen haben.«
»Natürlich erinnere ich mich daran«, entgegnete der Fuchs. »Aber der Eid wurde damals nur geschworen, um uns alle auf der Wanderung gegenseitig zu schützen. Hier haben wir ein neues Leben angefangen — jeder von uns. Ich möchte meine Freunde nicht meinetwegen in Gefahr bringen.«
»Und ich glaube, wenn es Schwierigkeiten gibt, dann sind alle davon betroffen, ob du das nun willst oder nicht. Unsere Freundschaftsbande halten länger als bloß für die kurze Dauer einer Wanderung.«
»Ein beruhigender Gedanke, Dachs, du lieber Freund«, sagte der Fuchs gerührt. »Und auch du, Kauz, welch treuer Freund bist du doch immer gewesen.«
»Nicht der Rede wert«, wehrte der Waldkauz verlegen ab. »Habe dir gern geholfen.«
Genau in diesem Augenblick erschien die Füchsin. Sie hatte ihre Mahlzeit beendet und sagte: »Der Fuchs hat mir kurz von dem berichtet, was heute abend vorgefallen ist. Und ich möchte euch beiden danken, daß ihr uns bewacht habt. Seht euch die Kleinen an, hier liegt der Erfolg eurer Bemühungen.«
Die Jungen lagen selig schlafend aneinandergeschmiegt und hatten keine Ahnung von dem Interesse, das ihre Ankunft anderswo ausgelöst hatte.
»Bald sind sie groß genug, daß ich sie mit auf die Jagd nehmen kann«, fügte sie hinzu. »Sie wachsen rasch.«
»Ja, wirklich«, meinte der Dachs zärtlich. »Irgendwie ist das zwar schade, aber sie müssen so schnell wie möglich auf eigenen Füßen stehen.«
»Gerade jetzt ist das mehr denn je nötig«, sagte der Waldkauz, aber der Fuchs winkte ihm zu schweigen.
»Das war ein fürchterlicher Abend«, sagte er abschließend.
»Kauz und Dachs, ihr habt bestimmt Hunger. Wir bleiben in Verbindung.«
Der Dachs nahm dies als einen Hinweis darauf, daß der Fuchs mit seiner Familie allein sein wolle, und ging zum Ausgang. Der weniger sensible Waldkauz verweilte noch. »Hat doch keine Eile«, schnarrte er. »Wenn ich in so netter Gesellschaft bin, kommt mein Magen erst an zweiter Stelle.«
»Aber wir dürfen die Gastfreundschaft nicht zu sehr strapazieren«, sagte der Dachs direkt. »Der Fuchs hat noch mehr zu tun.«
Der Waldkauz merkte, daß er einen Fehler gemacht hatte, tat aber so, als ob es ihm nichts ausmache. »Selbstverständlich«, beeilte er sich zu sagen. »Ich wollte doch nur andeuten, daß ich noch gar keinen Hunger habe.«
Der Dachs hatte sich bereits verabschiedet und den Bau verlassen.
»Morgen abend bin ich wieder in Stellung«, versicherte der Kauz dem Fuchs. »Nur keine Angst.«
Der Fuchs lächelte. »In Ordnung, Kauz. Und vielen Dank.« Dieser räusperte sich. »Na, dann auf Wiedersehen«, sagte er etwas lahm und ließ sie endlich allein.
Die Zeit kam, da die vier Kleinen ihren ersten Jagdausflug machen sollten. Viele
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