Was die Tiere im Park erlebten
zusammen und setzte sich mit seiner Gefährtin zu einem Nickerchen hin.
Als sie aufwachten, ging gerade die Sonne unter. In der Nähe konnten sie eine Reihe von Klageschreien hören, einer durchdringender als der andere. Der Pfeifer konnte nicht sofort erkennen, von wem sie kamen, brachte sie aber schließlich mit dem Fuchs von vorhin in Verbindung.
»Ob er Schmerzen hat?« fragte seine Gefährtin.
»Es hört sich genauso an«, sagte der Pfeifer. »Ich werde nachsehen.«
Er fand einen schwankenden Fuchs vor, der nicht mehr zu wissen schien, wo rechts und links war. Sein Atem ging in lauten Stößen, und dann gaben seine Beine plötzlich unter ihm nach, und er fiel auf die Seite. Er wollte wieder hochkommen, aber sein Körper wurde von Krämpfen geschüttelt und war schließlich ganz gelähmt. Sofort wußte der Pfeifer, warum. Die Kreuzotter hatte das falsche Tier gebissen.
Der Fuchs war nicht mehr zu retten. Sein Ende nahte. Einen Augenblick lang fragte sich der Pfeifer, was er tun sollte, aber auf der anderen Seite des Baches tauchten in der Abenddämmerung andere Füchse auf, die von den Schreien des sterbenden Tieres alarmiert worden waren. Sie riefen ihn an, und er antwortete mit schwacher Stimme. Nun wußte der Pfeifer, welche Gefahr drohte.
Für die Kreuzotter fürchtete er nichts, die hatte sich längst verzogen. Aber wenn der Fuchs die Schlange erkannt hatte, die ihn angegriffen hatte, dann würde seine Familie bald davon wissen. Und der Narbige würde das nicht ruhig hinnehmen.
Der Pfeifer wußte, was er nun zu tun hatte. Schnell flog er zu seiner Gefährtin zurück.
»Es ist schief gelaufen«, sagte er. »Die Kreuzotter hat einen fürchterlichen Fehler gemacht. Wir müssen unsere Freunde warnen, daß der Narbige immer noch lebt und daß sie den falschen Fuchs getötet hat. Suche alle auf, die du finden kannst, und gib die Nachricht weiter. Ich fliege in diese Richtung. Wir müssen schnell handeln. Der Himmel weiß, was passiert, wenn der Narbige das Furchtbare ahnt.«
Während die beiden Reiher sich auf die Suche nach den Farthing-Wald-Tieren machten, kam der Narbige zum Bach, als der vergiftete Fuchs eben starb. Die anderen, die den Bach überquert hatten, ahnten nichts von der Bedeutung dieses Todes. Ihr Verwandter hatte eine Schlange gestört und dafür bezahlen müssen. Aber der hartgesottene Veteran ihres Rudels war ganz anderer Meinung. Er beschnüffelte den Toten genau und suchte nach Anhaltspunkten. Dann setzte er sich und blickte seine Anhänger an. »Ein ungewöhnliches Zusammentreffen«, meinte er, aber niemand antwortete. Er blickte von einem zum anderen. »In Zukunft seid lieber vorsichtig. Um Schlangen sollte man einen Bogen machen, wenn man nicht der Stärkere ist. Ich habe zu meiner Zeit eine ganze Reihe getötet. Ja, und sie auch gefressen. Hat jemand diese Schlange hier gesehen?«
Sie schüttelten den Kopf.
»Hier in dieser Gegend sieht man immer nur eine Schlange«, sagte der schlaue Narbige. »Wenn einer von euch sie erblickt, möge er mir Nachricht geben.« Dann wandte er sich um und schwamm über den Bach zurück. Der Pfeifer flog geradenwegs zum Fuchs und rief ihn aus seinem Bau. Als der Fuchs alles gehört hatte, sah er grimmig drein. »Was um Himmels willen hat die Kreuzotter da gemacht?« sagte er. »Dies ist nicht der Augenblick für dumme Streiche. Jetzt sitzen wir alle in der Patsche.«
»Sollte sie jenes Tier mit dem Narbigen verwechselt haben?« fragte der Pfeifer.
»Nicht die Kreuzotter!« war die entschiedene Antwort. »Den Narbigen kann man nicht verwechseln. Ich werde mir unseren Freund einmal vornehmen müssen, wenn er kommt und berichten will. In der Zwischenzeit wollen wir Wachen aufstellen für den Fall, daß wir angegriffen werden. Flieg du weiter und warne Kaninchen und Hasen, damit sie sich gut verstecken.«
Der Fuchs eilte, mußte den Dachs, das Wiesel und den Waldkauz auftreiben, dann stellten er und die Füchsin sich an verschiedenen Stellen auf und blieben da die Dunkelheit über. Nach einer ruhigen Nacht gingen sie im Morgengrauen auseinander, nur der Fuchs blieb über der Erde und wartete auf die Kreuzotter. Hoch über dem fremden Revier wachte der Turmfalke über sie alle.
Der Morgen zog sich in die Länge. Im Fuchsbau fürchtete der Kühne das Auftauchen der Kreuzotter. Wenn man die Schlange beschuldigte, neue Gefahren heraufbeschworen zu haben, würde sie sicher nicht zögern, die Schuld auf ihn abzuwälzen. Die Füchsin bemerkte seine
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