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Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Titel: Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Hesse
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Kongresswahlen im Jahr 1979 versuchte der für keine der etablierten Parteien in Louisiana antretende Kandidat Luther Devine Knox (1929–2009), seinen Namen zu «None of the above» (Keiner der oben Genannten) umzuändern.
    Die Zahl der Eltern, die ihre Kinder mit seltsamen Namen ausstatten möchten, ist keineswegs gering. Der Anteil exotischer Namenswünsche liegt nach Statistiken bei etwa zehn Prozent. In den letzten Jahren wurden laut einer von den Standesämtern herausgegebenen Liste die folgenden elterlichen Versuche der Benamsung abgelehnt: Agfa, Bierstübl, Grammophon, Lenin, Mc-Donald, Ogino, Omo, Pillula, Princess Ann, Schnucki, Schroeder, Sputnik, Störenfried. Erlaubt wurde dagegen der Name Souvenir.
    … und siegte schließlich doch noch auf der ganzen Linie
    Im Jahr 1832 bemühte sich Giuseppe Verdi als Teenager, einen Studienplatz am berühmten Milaner Konservatorium für Musik zu bekommen. Er wurde wegen mangelnden Talents schroff abgewiesen, was ihn tief betrübte. Sechsundsechzig Jahre später, kurz vor seinem Tod, erfuhr er die Genugtuung, dass die Milaner Musikhochschule sich in
Giuseppe Verdi Conservatorium
umbenennen wollte.
    Auch in der Wissenschaft müssen ständig neue Namen vergeben werden. Hier gibt es zum Glück kein Standesamt, das humorige Wortschöpfungen vermeidet. Gut so, warum sollte ein Insekt auch nicht
Agra schwarzeneggeri heißen?
Das ist eine im Jahr 2002 in Costa Rica entdeckte und von ihren Entdeckern nach Arnold Schwarzenegger benannte Laufkäferart mit stark ausgebildeten Gliedmaßen.
    Andere Exemplare außergewöhnlicher Namensgebung, die mir gefallen, sind diese:
    Campsicnemius charliechaplini
    Eine Langbeinfliegenart. Ihre Benennung erfolgte aufgrund der Bewegung der Hinterbeine, die an den Fortbewegungsstil von Charlie Chaplin erinnert.
    Deefgea rivuli
    Ein schleimbildendes Bakterium. Es trägt seinen Namen nach der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Warum, ist mir nicht bekannt.
    Nomen als Omen
    Bei dem Frauenarzt Dr. Reiner Frauenrath (Mönchengladbach) mögen sich Frauen gut aufgehoben fühlen. Der Chirurg Dr. Grausam (Gifhorn) und der Kinderarzt Dr. Böse (München) werden ihre Patienten hoffentlich eines Besseren belehren, ebenso der Psychiater Dr. Johannes Fasel (Eibelstadt).
    Abbildung 8: Ohne Worte
    Neu-neue Wörter.
Die voranstehenden Namensgebungen beziehen sich allesamt auf die Wirklichkeit. Doch es gibt natürlich auch den Fall, dass Dinge benannt werden, ohne dass sie in der Wirklichkeit vorkommen. Ein gelungenes Beispiel ist
Apopudobalia
, eine nur erdachte antike Vorform des Fußballs. Die Wortschöpfung hat es bis in den
Neuen Pauly
gebracht, eine umfangreiche Enzyklopädie der Antike, die den Respekt eines Standardwerks genießt. Dort steht unter dem Eintrag zu lesen, dass diese frühe Fußballform bereits in der Gymnastika des Achilles Taktikos für das frühe vierte Jahrhundert vor Christus belegt sei.
    Der Mensch, der sich diesen wohlklingenden Begriff ausgedacht hat, heißt Mischa Meier und ist inzwischen Professor für Alte Geschichte an der Universität Tübingen. Doch als er noch Assistent war, half er seinem Doktorvater dabei, Informationen für einige Einträge in der genannten Enzyklopädie zusammenzutragen. Dabei hatte er spontan die Idee, einen völlig fiktiven Beitrag zum frühen Fußball zu entwerfen. Sein Professor bemerkte es anscheinend nicht, ebenso wenig wie die Herausgeber, und so gelangte der Artikel bis in die 1996er-Ausgabe der Enzyklopädie. In der Fachsprache nennt man solche Scherzartikel U-Boote.
    Übrigens: Fast hätte die Angelegenheit für Mischa Meier noch ernste Konsequenzen gehabt. Natürlich flog die Sache schließlich auf und wurde auch dem Verlag bekannt. Der spielte ernsthaft mit dem Gedanken, das ganze Kompendium einzustampfen und den Fan des antiken Fußballs dafür zur Kasse zu bitten. Zum Glück konnte die Unterstützung von einigen älteren Althistorikern diesen Lauf der Geschichte gerade noch abwenden. In der englischen Ausgabe des
Neuen Pauly
sucht man den Eintrag aber – leider – vergeblich.
    Noch berühmter als Meiers Apopudobalia ist Loriots Steinlaus. Der geniale Komiker hatte sie in den 1970er Jahren bei einer Parodie auf die ARD-Sendung
Ein Platz für Tiere
als Urzeugung ins Leben gerufen. Es sei ein neu entdeckter Nager, der sich von Steinen ernähre.
    Abbildung 9: Die gemeine Steinlaus (Petrophaga lorioti), frei nach Loriot. Zeichnung von Alex Balko
    In den achtziger Jahren fand ein Passus zur

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