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Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Titel: Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Hesse
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Gleichung:

    Diese Intuition nutzend, nennen wir diese Beziehung auch in der Welt der Matrizen die
Hemd-Sakko-Regel.
Vielleicht war dieser Exkurs nicht zu lang, aber zu langweilig.
    Falls dem so war, dann braucht dieser Programmpunkt noch einen wieder positiv stimmenden Abschluss. Die Hemd-Sakko-Regel ist ein Beispiel dafür, wie man formale Mathematik sinnvoll in den Alltag übersetzen kann. Bei nicht adäquater Übersetzung von Mathematik in den Alltag kann der Mathematiker bisweilen heftig straucheln. Das frühere Stichwort «Verhältnisschwachsinn» mag sich erneut bemerkbar machen.
    Ein Mathematiker besteigt einen Bus und gibt dem Busfahrer einen 10-Euro-Schein, um einen Fahrschein zu lösen. Der Busfahrer reicht ihm das Ticket und 19 Euro Wechselgeld. Der Mathematiker nimmt das Geld und setzt sich.
    Plötzlich dämmert es dem Busfahrer und er fragt den Mathematiker: «Wie viel Geld haben Sie mir gegeben?»
    Der Mathematiker sagt: «10 Euro.»
    «Und wie viel Wechselgeld habe ich Ihnen zurückgegeben?»
    «19 Euro», erwidert der Mathematiker.
    Darauf der Fahrer entrüstet: «Und warum haben Sie sich nicht gemeldet?»
    Sagt der Mathematiker: «Woher soll ich denn wissen, was Ihre Fahrpreise sind?»

13. Der physikalische Mensch
    In diesem Abschnitt wird eine dem Mathematiker verwandte Lebensform im Mittelpunkt stehen. Unter den Wissenschaften steht neben der Informatik die Physik der Mathematik am nächsten. Trotz enger Verwandtschaft bestehen aber merkliche Unterschiede. Nach Ansicht des Physik-Nobelpreisträgers Chen Ning Yang illustriert die folgende Geschichte diese Unterschiede besonders gut:
    Ein Tourist möchte im Urlaub seine schmutzige Wäsche waschen lassen. Mit der Wäsche im Beutel sucht er die Straßen nach einem Waschsalon ab. Schließlich sieht er in einem Schaufenster ein Schild mit der Aufschrift: WIR WASCHEN WÄSCHE!
    Er tritt ein und legt seine Wäsche auf den Tresen. Als die Ladenbesitzerin kommt, ist sie irritiert und sagt barsch:
    «Was soll denn das? Wir sind kein Waschsalon!»
    «Wie bitte?», erwidert der Tourist. «In Ihrem Schaufenster steht doch dieses Schild: WIR WASCHEN WÄSCHE!»
    «Das stimmt», sagt die Frau. «Das ist unser Schaufenster und das ist unser Schild. Aber wir waschen keine Wäsche. Wir machen Schilder.»
    Ehrlich gesagt, ist mir nicht ganz klar, was Chen Ning Yang uns damit sagen will. Und nach dem Lesen seiner Geschichte ist mir der Unterschied zwischen Mathematik und Physik weniger klar als zuvor. Hoffentlich ist es bei Ihnen umgekehrt.
    Mehr vom jungen Yang
    Wir schreiben das Jahr 1956 in New York City. Die Physiker Chen Ning Yang und Tsung-Dao Lee hatten die Angewohnheit, bei regelmäßigen Mittagessen in einem chinesischen Restaurant auf der 125-ten Straße in Manhattan das Verhalten von in Beschleunigern erzeugten Elementarteilchen zu diskutieren. Eines Mittags hatte Yang im Restaurant einen genialen Geistesblitz, der schließlich für beide zur Verleihung des Nobelpreises führte. Yang war erst 31 Jahre jung. Kurz nach der Preisverleihung fand sich im chinesischen Restaurant der Aushang:
    Eat here, get Nobel Prize (Hier essen, Nobelpreis kriegen)
    Unnötig zu sagen, dass es auch mancherlei Reibungspunkte zwischen Mathematikern und Physikern gibt. Als zum Beispiel an der Universität Stuttgart bei der Vereinigung dieser beiden Fachbereiche zu einer gemeinsamen administrativen Einheit ein Name gefunden werden musste, schlugen die Physiker «Fakultät für Physik und Mathematik» vor. Die Mathematiker hingegen meinten nicht unerwartet, «Fakultät für Mathematik und Physik» sei besser. Der Zwist war nicht leicht aufzulösen. Ein Hinweis auf das Alphabet entschied schließlich im Senat der Universität für die Mathematiker.
    Auch in der folgenden Episode, die ebenfalls der Wirklichkeit entnommen ist, kommt eine gewisse Empfindlichkeit zum Ausdruck. Abermals konnte die Mathematik einen Punktsieg verzeichnen:
    Einst hielt der berühmte Mathematiker Mark Kac einen Vortrag vor einem Publikum, in dem auch der noch berühmtere Physiker Richard Feynman saß. Feynman war bekannt dafür, dass er gerne das Exaktheitsstreben der Mathematiker aufs Korn nahm. Als nun Kac seinen Vortrag hielt und zwischendrin kurz an einem Glas Wasser nippte, sah Feynman seine Chance gekommen. Provokant sagte er in die Stille des Augenblicks hinein: «Wenn es die Mathematik nicht gäbe, so würde das die Welt nur um eine Woche zurückwerfen.» Ungerührt erwiderte Kac: «Ja, das stimmt, und

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