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Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Titel: Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Hesse
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so vollständig, wie es ohne Gödels Unvollständigkeitssatz sein kann.
    Zwischenstadium auf dem Weg Gödels zu seiner berühmtesten Aussage
    Gödels erster Unvollständigkeitssatz:
    «Jedes ausreichend komplexe Aussagensystem ist entweder widersprüchlich oder.»
    Als Nächstes wollen wir einige handfeste Ergebnisse der mühevollen Arbeit von Mathematikern in den Blick nehmen. Doch diese verdienen einen eigenen Abschnitt.

12. Mathematik in den Alltag übersetzt
    Unter dieser Überschrift präsentieren wir etwas Amüsantes aus der eigenen Mathe-Manufaktur. Sprachkomik ist bekanntermaßen leichter herstellbar als Mathematik-Komik. Doch wir schrecken vor dem nahezu Unmöglichen nicht zurück. Im Gegenteil, wir fangen gleich an.
    Was macht eigentlich … das Infinite-Monkey-Theorem?
    Wenn ein Affe unendlich lange zufällig auf einer Schreibmaschine herumtippt, wird er auf diese Weise irgendwann alle Werke von Shakespeare produziert haben.
    Das sogenannte Infinite-Monkey-Theorem ist die an und für sich lobenswerte und durchaus gelungene Bemühung, eine nach den Mathematikern Borel und Cantelli benannte, recht abstrakte Erkenntnis der Wahrscheinlichkeitstheorie in eine bildlich-humoristische Sprache zu übersetzen. Monty Python hätte sich das zum Beispiel ausdenken können.
    Doch wahrlich, ich frage euch: Was haben schon Affen mit Shakespeare und Schreibmaschinen zu tun? Weit weniger jedenfalls als Doktoranden mit Doktorarbeiten und Laptops. Jedenfalls lässt sich das Theorem ohne viel Aufwand viel näher an die Lebenswelt der Studierenden heranholen. Was halten Sie von dieser Version, dessen Copyright einschließlich Titel ich hiermit für mich reklamiere:
    Das Theorem vom Trost, Doktorandenversion.
Ganz egal, wie das Thema lautet und welche Länge die Arbeit haben soll, wenn ein Doktorand beliebig lange zufällig auf die Tasten seines Laptops einschlägt, wird er irgendwann eine brauchbare Dissertation abgeschlossen haben.
    Apropos brauchbare Dissertation. Trotz des besagten Theorems gelingt eine solche nicht jedem. In den 1980er Jahren arbeitete ein Mathematik-Student an der Stanford-Universität rund zehn Jahre an einer wissenschaftlichen Arbeit. Als er diese seinem akademischen Betreuer als Doktorarbeit einreichen wollte, erwog dieser sie zwar ausführlich, bat aber dann seinen Studenten in die Sprechstunde, um ihm mitzuteilen, dass die Leistung füreinen Doktortitel nicht ausreiche. Der Student hörte das ungerührt, ging von dannen, kam aber am nächsten Tag wieder und erschlug den Professor mit einem Hammer. Er wurde verurteilt und endete in einem Gefängnis. Das war mein Wissensstand von der Angelegenheit in den 80er Jahren.
    Kürzlich hörte ich, wie die Geschichte weiterging. Im Gefängnis hat der inzwischen schon nicht mehr ganz so junge Mann weiter an seinem Dissertationsthema gearbeitet. Und vor nicht allzu langer Zeit wurde er nach Absitzen seiner Strafe entlassen. Das Letzte, was ich hörte: Er sei wieder auf der Suche nach einem Doktorvater, dem er seine Arbeit zur Promotion einreichen könne. Man kann sich vorstellen, wie groß der Kreis der interessierten Professoren gewesen sein mag.
    Nun kommen wir zu einem zweiten Theorem, das wir smalltalktauglich bearbeiten wollen. Man könnte es abbuchen unter dem Titel: Mathematik für Mathematiker, die noch wenig von der Mathematik verstehen.
    In der Theorie der sogenannten Matrizen ist die Gleichung

    eine bekannte Rechenregel. Aber seien Sie ohne Sorge: Noch expertöser wird es nun nicht. Ich sage nur noch, dass die Rechenregel bisher keinen griffigen Namen trägt. Hier ist der Vorschlag einer alltagsaffinen Merkregel für diese abstrakte Tatsache. Um diese Wahrheit konkret zu machen, schreiben wir:
    A
bedeutet: Hemd anziehen
    B
bedeutet: Sakko anziehen
    A −1
als Umkehrung von A bedeutet: Hemd ausziehen
    B −1
als Umkehrung von B bedeutet: Sakko ausziehen
    Mit dieser Festlegung sind alle bildlichen Trümpfe plötzlich in unserer Hand, und wir übersetzen die abstrakte Aussage auf diese Weise:
    Wenn wir morgens die Operation
AB
ausführen, bedeutet dies: Erst das Hemd anziehen, dann das Sakko anziehen.
    Wenn wir abends die umgekehrte Operation (AB) −1 ausführen,bedeutet dies: Beide Kleidungsstücke ausziehen. Man beachte aber, dass wir es in umgekehrter Reihenfolge tun müssen. Erst das Sakko ausziehen: B −1 . Und dann das Hemd ausziehen: A −1 . Damit sind wir wieder im Ausgangszustand angelangt. Deshalb gilt in der Hemd&Sakko-Welt die

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