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Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Titel: Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Hesse
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Haupteigenschaften der.
Mathematiker scheinen nie gern etwas Leichtes zu tun: Bermuda-Shortisierung im Denken und Westerwellieren ist nicht ihr Ding. Auf den Hauptschlachtfeldern und Nebenschauplätzen der Geisteswelt arbeiten diese Protagonisten an Haupt- und Nebensächlichkeiten. Wenn es sie abenteuert, jonglieren sie Tensoren in relativistischen Basissystemen. Sie tun es für uns. Wären sie Artisten, ritten sie rittlings auf Tigern und sprängen durch brennendes Öl. Mathematik ist eine mentale Vollkontaktdisziplin. Sie liefert hart erkämpfte Vergnügungen in zeitlosen Spielformen. Mathematik ist ein Feuerwerk auf der Großhirnrinde. Mathematik ist das letzte Abenteuer.
    Ästhetisch mal minutiös mal furios
    Sex & drugs & Rock ’n’ Roll. Sie sind nichts, verglichen mit einem guten Beweis.
    Großer Extrateil.
Einer der vorherrschenden Charakterzüge eines Mathematikers ist seine immense Fähigkeit, sich tagelang auf ein Problem ohne Störung durch seine gesamte Umgebung zu konzentrieren. Dies kann dazu führen, dass ein solcher Mathematiker fälschlich für tot erklärt wird. Bestattungsunternehmen in Hochtechnologie-Gebieten wie Silikon Valley führen als Vorsichtsmaßnahme einen Berufscheck durch, bevor sie einen Körper in krematorische Bearbeitung nehmen.
    Anfang und vorläufiges Ende
    Am Anfang sagte mir jemand, ich solle es mal zur Entspannung versuchen … Es fing mit harmlosen Sachen an, integrieren und differenzieren, nur mal so am Wochenende, rein sozial … Dann begann ich, es unter der Woche zu machen, heimlich, simple Theorien zu studieren, Funktionalanalysis und Vektorfelder … Dann habe ich angefangen, es jeden Abend zu machen: Hilberträume, Topologien und Variationstheorie … Gestern war ich auf Riemann’schen Mannigfaltigkeiten, und ich komme immer tiefer in komplexe Tensorräumeund nilpotente Lie-Algebren … Lass dir nie sagen, dass es nur mal so zur Entspannung ist … Letzte Nacht bin ich mit Malliavin Calculus für die Stratonovich-Interpretation stochastischer Integrale fertig geworden. Jetzt zieht es mich zur Allgemeinen Relativitätstheorie … Wenn ich will, kann ich zum Glück jederzeit aufhören, …jederzeit … wenn ich will … zum Glück
    Milchmädchen-Mathematik für die Kellnerin
    Zwei Mathematik-Professoren sitzen in einer Bar und unterhalten sich über Gott und die Welt. Der eine macht im Laufe des Gesprächs die Bemerkung: «Höhere Mathematik kann doch inzwischen jeder.» Doch sein Kollege ist entschieden anderer Meinung. Als dieser etwas später zur Toilette geht, überlegt sich der andere einen kleinen Spaß, winkt die Kellnerin herbei und sagt: «Ich werde Sie gleich etwas fragen. Bitte antworten Sie dann einfach: 1 durch n plus 1 mal x hoch n plus 1.»
    «Kein Problem», meint die Kellnerin und wiederholt: «Eins durch x mal …» – «Nein», sagt der Mathematiker, «1 durch n plus 1 mal x hoch n plus 1.» – «In Ordnung», sagt die Kellnerin.
    Als dann der Kollege von der Toilette zurück ist, sagt der andere, er werde jetzt seine frühere Behauptung beweisen. Er lässt die Kellnerin kommen und fragt sie: «Was ist das Integral von x hoch n?» Darauf die Kellnerin wie verabredet: «1 durch n plus 1 mal x hoch n plus 1.» Der Kollege ist verblüfft. Die Kellnerin dreht ab, doch kopfschüttelnd murmelt sie vor sich hin: «Die Leute werden auch immer dümmer. Für n = −1 ist es Logarithmus x.»
    Abbildung 16: «Obwohl ich so viel erreicht habe, bin ich mir immer noch nicht sicher, was der Nenner und was der Zähler ist.» Cartoon von Sidney Harris
    Ein Mathematiker, ein Zerstörer.
Nun folgt eine wahre Geschichte, die ich meinem früheren Berkeleyer Kollegen, dem Mathematiker Lucien LeCam, verdanke. Fakten sind manchmal seltsamer als Fiktionen. Von Helena im antiken Griechenland sagt man, sie sei so schön gewesen, dass ihr Anblick 1000 Schiffe in Bewegung setzte. Die folgende Geschichte zeigt, dass manche Mathematiker immerhin ein Schiff in Bewegung setzen können, noch dazu ein Kriegsschiff. Insofern kann man die Anziehungskraft eines solchen Mathematikers auf der antiken Skala mindestens mit 1 Milli-Helena veranschlagen.
    Es war während des Kalten Krieges. Auch in diesen frostigen Zeiten gab es ein gewisses Maß an wissenschaftlichem Austausch zwischen Ost und West, insbesondere auch zwischen Mathematikern, zum Beispiel in Form von Tagungen. Lucien LeCam hatte es in den 1960er Jahren auf sich genommen, an der Universität von Kalifornien eine große

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