Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft
verschiedene Arten des Witzigen. Etwa die Nonsens-Spielart mit starker Unsinnsbeimischung. Studien zeigen: Menschen, die Nonsens-Witze mögen, sind generell eher offen für neue Erfahrungen, lassen sich leichter auf Fremdes ein, denken komplexer und sind kreativer. Tatsächlich gab schon der Psychologe Viktor Frankl die Empfehlung: «Es ist vernünftiger, nicht vollständig vernünftig zu sein».[ 6 ] Diese Menschen akzeptieren nicht nur Unstimmigkeiten und Absurdes, sondern spielen gerne aktiv damit. Sie sind deshalb eher nonkonformistisch und unorthodox. Auch bevorzugen sie die Asymmetrie gegenüber der Symmetrie und schätzen phantastische Kunstgebilde, etwa vom surrealistischen Typ. Sie sind eher liberal als konservativ. Nennen wir dies einmal die Spielart A.
Spielart B umfasst Menschen, die zum Beispiel Schotten-, Blondinen- und ähnliche Witze mögen. Sie sind eher Schwarz-Weiß-Denker, die im Leben Klarheit, Stabilität und Sicherheit schätzen, deshalb eher für
law and order
eintreten und typischerweise konservativ wählen. Sie bevorzugen das Vertraute gegenüber möglichen neuen Erfahrungen, das Einfache gegenüber dem Komplexen und die Symmetrie gegenüber der Asymmetrie.
Das teilt jedenfalls der Humorforscher Willibald Ruch von der Universität Zürich mit.
Er hat auch einen kleinen Test entwickelt, mit dem man zwischen beiden Humortypen und somit beiden Persönlichkeitsausprägungen unterscheiden kann. Sage mir, welche Art von Humor du magst, und ich sage dir, wer du bist.
Spielart A findet in der Regel Gefallen an diesem Witz, meint W. Ruch:
Ein Spanner sitzt in einem Baum und beobachtet angeregt das Liebesspiel in einem schwach beleuchteten Zimmer. Plötzlich steht ein nackter Mann am Fenster und sagt: «Verschwinde, du elender Gaffer, oder du kriegst ’ne Tracht Prügel.»
Meint der Spanner: «Kompliment, das war eine Spitzenleistung von Ihnen.»
Darauf der Nackte: «Wirklich? Das hat sie mir noch nie gesagt.»
Spielart B findet in der Regel Gefallen an diesem Witz:
Ein Schotte geht zum Einwohnermeldeamt und will seinen Namen ändern lassen: «Warum denn?», fragt der Beamte.
Sagt der Schotte: «Ich habe ein Päckchen mit Visitenkarten gefunden.»
Hilfe, ich kann über beide Witze gar nicht lachen. Bin ich dann sowohl nicht liberal als auch nicht konservativ und bevorzuge weder das Symmetrische gegenüber dem Asymmetrischen noch das Asymmetrische gegenüber dem Symmetrischen? Gehöre ich zur leeren Menge? Existiere ich überhaupt? Brauche ich eine Therapie?
Auch die folgenden Humorerkenntnisse gehen auf Ruch und sein Team zurück. Verschiedene Kulturen lachen über verschiedene Dinge. Und der Humor hat bei ihnen verschiedene Funktionen. In den USA und in England umfasst der Humor mehr Bereiche des Lebens als in Deutschland. In den USA ist es beim Einkaufen die Norm, lustigen Smalltalk zu machen, und selbst im Parlament hat Humor seinen Platz. Auch für Vorgesetzte undManager gehört es zum guten Ton, amüsant zu sein und Witze zum Besten zu geben.
In Deutschland bleibt man bei diesen Gelegenheiten meist ernst, bisweilen gar gravitätisch. In den Niederlanden würde sich ein Geschäftsmann mit der Anwendung von Humor sogar selbst bloßstellen. In der dortigen Oberschicht ist die Einstellung verbreitet, Humor als eher vulgär anzusehen. Allenfalls intelligenter und satirischer Humor ist gerade noch salonfähig.
Humor ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Als Eigenschaft der Persönlichkeit ist Humor sogar mittlerweile messbar. Hier angelangt, begegnet man dann auch sofort der Frage, ob diese Eigenschaft angeboren oder erworben sei. Auch hierzu hat Willibald Ruch Grundlegendes beigetragen. Speziell zu diesem Thema hat er eine umfangreiche Zwillingsstudie initiiert. Die Antwort ist auch hier, wie bei der Intelligenz, ein entschiedenes Sowohl-als-auch. Besonders die Einstellung zu Witzen mit einer sexuellen Komponente weist eine stark erbliche Komponente auf. Die Vorliebe für Nonsens-Humor wird dagegen im Laufe des Lebens erlernt.
Humor ist positiv. Ein guter Witz leistet viel. Er ist für Menschen so etwas wie eine Belohnung. Im Kernspintomographen, so stellten die Wissenschaftler auch noch fest, aktiviert guter Humor dieselben Zentren, die auch angeregt werden, wenn wir Belohnungen erhalten.
Großbrittanisch, lustig, gut.
Die Briten brüsten sich gerne mit ihrem besonderen Sinn für Humor. Sie seien vielleicht nicht unbedingt die reichste und auch nicht die mächtigste Nation auf Erden, aber
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