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Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Titel: Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Hesse
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Deutsche: «Was habt ihr gegen ‹Schmetterling›?»
    Nach den Humorspitzenreitern bei verschiedenen Völkern im vorigen Abschnitt kommen wir nun zu Witzen aus der Völkerkunde.
    Zwei Völkerkundler fliegen in die Südsee, um auf entlegenen Inselgruppen die Gebräuche der dort lebenden Eingeborenen zu erforschen. Sie begeben sich auf benachbarte Inseln und machen sich an die Arbeit. Ein paar Monate später nimmt sich einer von ihnen ein Kanu, um seinen Kollegen zu besuchen. Bei seiner Ankunft sieht er den anderen Völkerkundler im Gespräch umringt von Eingeborenen.
    Nach der Begrüßung fragt der Besucher seinen Kollegen: «Wie läuft’s denn so bei dir? Hast du etwas Interessantes herausgefunden?»
    «Ja, ich habe eine bedeutende Entdeckung über die hiesige Sprache gemacht. Schau mal her!»
    Er deutet auf das Meer und fragt: «Was ist das?»
    Wie mit einer Stimme sagen die Eingeborenen: «Ugano-Bong!»
    Dann zeigt er auf eine Palme und fragt: «Und was ist das?»
    Und wiederum antworten die Eingeborenen: «Ugano-Bong!»
    Auf ein Wort
    hier: die Sprache Tingit

    Gott = dikii-q’aàn-qáàwn (wörtlich: Oben-Häuptling)
    Teufel = diyii-q’aàn-qáàwn (wörtlich: Unten-Häuptling)

    Und da diese Sprache so schön ist, hier noch eine kleine Zugabe:
    Rost = garyées-háàtl’i (wörtlich: Eisenscheiße)

    Glückliches Tingit. Eine Sprache, die solche Worte hat.
    «Faszinierend, nicht wahr?», meint der strahlende Wissenschaftler. «Sie benutzen dasselbe Wort für Meer und für
Palme!»
    «Das ist eine bahnbrechende Entdeckung und wirklich erstaunlich», erwidert der Besucher voller Anerkennung, «und jetzt sage ich dir, was noch erstaunlicher ist: Auf meiner Insel bedeutet dasselbe Wort
Zeigefinger.»
    Diese Geschichte versinnbildlicht: Es ist nicht leicht, der Wirklichkeit fundiertes Wissen abzuringen. Auch Wissenschaftler leben in Fehlerwelten. Und ihre Erkenntnisse müssen ausgiebigen Falsifikationsbemühungen anderer standhalten. Die Vorgehensweise der Anthropologen gleicht ein wenig einem Trinker, der am Montag zu viel Whiskey mit Cola trinkt und am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen aufwacht, am Dienstag zu viel Brandy mit Cola trinkt und am nächsten Morgen mit Kopfschmerzen aufwacht, am Mittwoch zu viel Rum mit Cola trinkt und am nächsten Tag abermals mit Kopfschmerzen aufwacht. Über die Situation nachdenkend, führt er seine Kopfschmerzen auf den gemeinsamen Faktor zurück: die Cola. Auch dieser Fehlschluss ist in analogen Situationen schon des Öfteren gezogen worden.
    Die folgende Episode beinhaltet eine steile Hypothese, die dem Test der Zeit ebenfalls nicht standhielt. Das Ganze ist tatsächlich passiert.
    Zu schnell zu weit vorgewagt hatten sich 1983 zwei Wissenschaftler der renommierten Universität Tokio, als sie in einer Grotte auf der südjapanischen Insel Kyushu primitive Wandzeichnungen entdeckten.
    Sie interpretierten die Zeichnungen als frühe Wiedergaben von Jägern bei der Jagd und den von ihnen verfolgten Tieren. Aufgrund besonderer Bildniselemente wurden die Darstellungen von ihnen auf die Zeit 11.000 vor Christus datiert. Die Veröffentlichung wurde in Wissenschaftlerkreisen insofern als Sensation gewertet, als auf ihrer Grundlage die als gesichert geglaubten Erkenntnisse über die Besiedlung Japans in erheblichen Teilaspekten revidiert werden mussten.
    Als diese Meldung durch die Presse ging, meldete sich ein 32-jähriger Mann und gab an, als Kind häufig mit anderen in der bezeichneten Grotte gespielt zu haben. Er und seine Spielkameraden hätten des Öfteren auch auf die Wände gekritzelt. Als Infrarotuntersuchungen durchgeführtwurden, ergab sich, dass die vermeintlich uralten Graffiti in der Tat nicht älter als ungefähr 20 Jahre waren. Blamiert mussten die Altertumsforscher die Ergebnisse ihrer Veröffentlichung zurückziehen.
    Zum Glück ist der Brauch, sich nach großen Blamagen ins eigene Schwert zu stürzen, bei den Söhnen Nippons aus der Mode gekommen.
    Und wir schalten um von Japan nach Paris! Das zur obigen Niederlage inverse archäologische Fiasko widerfuhr einem französischen Pfadfinder-Verband, den
Eclaireurs et Eclaireuse de France.
Dessen an sich lobenswerten Bemühungen gegen Graffiti fielen bei einer ihrer landesweiten Säuberungsaktionen zwei prähistorische Wandmalereien in der Grotte de Mayrière Supérieure bei Paris zum Opfer.
    Ergo: Was dem einen ein Graffiti, ist dem anderen eine der ältesten Wandmalereien der Welt. Und umgekehrt.
    Auf dem Gebiet der

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