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Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Titel: Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Hesse
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Sprachen ist eine doppelte Negation eine Affirmation. In anderen Sprachen ist die doppelte Negation eine Verstärkung der Negation. Es gibt aber interessanterweise keine Sprache, weder natürlich noch artifiziell, in der eine doppelte Bestätigung zur Negation wird.»
    Minus mal Minus
    Alles in allem würde ich Ihnen gerne eine positive Botschaft mit auf den Weg geben – ich habe aber keine. Würden Sie eventuell auch zwei negative nehmen?
    Woody Allen
    Als Austin diese Aussage gemacht hatte, erklang mit ausgeprägtem New Yorker Akzent und für jedermann im Saal deutlich hörbar die Stimme des Philosophen Sidney Morgenbesser. Begleitet von einer geringschätzigen Handbewegung, sagte er: «Yeah, yeah.»
    Das ist vielleicht eine der schlagfertigsten Riposten in der Geschichte universitärer Vorträge. Das Publikum reagierte tumultartig. Dem Sprachforscher fehlte die Sprache.
    Der kürzlich verstorbene Sidney Morgenbesser war weithin bekannt für seine tief schürfenden Bonmots und Gesprächsbeiträge in den Straßencafés rund um die Columbia-Universität.
    Das, was Sidney Morgenbesser für den Upper Broadway in New York City war, das war der Straßenphilosoph Ashleigh Brilliant für die Universitätsstadt Berkeley in den sechziger und siebziger Jahren: ein Schöpfer geistreicher Gedankensplitter und Einzeiler. Auf ihn gehen so gelungene Wendungen zurück wie die folgenden:
    Ashleigh-Brilliantismen
    Ich habe meine Bemühungen um Wahrheit eingestellt und suche nur mehr gute Phantasien.
    Ich bin vielleicht nicht perfekt, aber Teile von mir sind exzellent.
    Ich verstehe dich nicht. Du verstehst mich nicht. Was haben wir sonst noch gemeinsam?
    Ashleigh Brilliant war der Denker der Hippie-Bewegung, die bekanntlich von San Francisco ausging. Im Summer of Love von 1967 hielt er täglich Vorlesungen im Golden Gate Park, im Herzen der Stadt. Zuvor schon hatte er die Floating University auf einem Schiff gegründet, mit dem er mit Gleichgesinnten um die Welt fuhr, mal hier, mal dort vor Anker ging und Vorträge über meist weltanschauliche und esoterische Themen hielt. Mittlerweile lebt der inzwischen 80-Jährige in Santa Barbara. Während meines Kalifornien-Aufenthalts nahm ich Kontakt mit ihm auf, und wir verbrachten einen inspirierenden Vormittag Ende Februar 2013 in seinem Haus.
    Er erzählte mir, dass er über die Jahre mehr als 10.000 Aphorismen kreiert habe und vom Verkauf dieser bebilderten, stets höchstens 17 Worte umfassenden Epigramme lebe. Das
Wall Street Journal
nannte ihn einmal «den einzigen hauptberuflichen Epigrammatiker der Weltgeschichte».
    Ich erzählte ihm von meinem neuen Buchprojekt, und spontan hatten wir beide die Idee, dafür ein maßgeschneidertes Epigramm zu basteln. Wir setzten uns an seinen Schreibtisch, er nahm ein weißes Blatt Papier und nach zehnminütigem beidseitigem Nachdenken sah das Blatt so aus:
    Abbildung 34: Zwischenstationen auf dem Weg zu einem neuen Aphorismus
    Unser beider Favorit ist die umrandete Sentenz, die auf Englisch besser klingt als in deutscher Übersetzung:
    Wäre Wissenschaft lustiger, wäre Humor weniger notwendig.
    Ein guter Zweitplatzierter war dieser Einfall:
    Wenn der Humor ernst wird, könnte die Wissenschaft darüber nachdenken, lustig zu werden.
    Wir ziehen weiter, doch bleiben wir noch etwas bei Einzeilern:
    Der inzwischen vergessene Poet Sir Lewis Morris beklagte sich um 1890 bei Oscar Wilde mit folgenden Worten über die mangelnde Rezeption seiner Gedichte: «Es ist eine vollständige Verschwörung des Schweigens gegen meine Werke. Was soll ich nur dagegen tun, Oscar?»
    «Sich ihr anschließen», erwiderte Wilde.
    Großartig gelungen finde ich auch die folgende Entgegnung des amerikanischen Politikers Al Smith:
    Smith schritt einst zum Podium, um eine Wahlkampfrede zu halten, während ein Störenfried ihm zurief: «Sag alles, was du weißt, Al. Das dauert nicht lange.»
    Darauf der Politiker: «Ich sage alles, was wir beide wissen. Das dauert genauso lange.»
    Nur Nicht-Napoleons
    Der erwähnte Al Smith brachte es schließlich bis zum Gouverneur des Bundesstaates New York. Einmal besuchte er ein psychiatrisches Landeskrankenhaus, und einer der Patienten fragte ihn bei seinem Rundgang, wer er sei. «Ich bin Al Smith, der Gouverneur dieses Staates», antwortete er freundlich.
    Darauf der Patient: «Diesen Gedanken hauen sie dir hier drinnen ziemlich schnell aus dem Kopf raus. Als ich ankam, war ich Napoleon.»
    Höhepunkte der Talkshowistik.
Ein weiteres

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