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Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft

Titel: Was Einstein seinem Papagei erzaehlte - die besten Witze aus der Wissenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Hesse
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Elektriker nach Alaska um.»
    Darauf fragt ein Journalist: «Wieso drei Elektriker?»
    Rumsfeld dreht sich zu Bush und sagt: «Hab ich’s dir nicht gesagt: Keiner interessiert sich für die Palästinenser.»
    Der New Yorker Journalist und Optimist Hart Seely hat ein Buch herausgegeben, in dem er einige der bemerkenswerten Sprüche von Donald Rumsfeld gesammelt hat. Ein Juwel ist der folgende, welcher aus einer am 12. Februar 2002 gehaltenen Pressekonferenz des Ministers stammt. Die Frage eines Journalisten zielte auf die Atomwaffen im Irak. Die Antwort zeigt Rumsfeld als großen Dadaisten und heimlichen Lyriker, wenn nicht gar als herausragenden Erkenntnistheoretiker.
    Abbildung 33: «Dad, was gibt es sonst noch außer dem Bekannten und dem Unbekannten?» Cartoon von Jim Naylor
    Wie wir wissen, gibt es bekanntes Bekanntes. Es gibt Bekanntes, das uns bekannt ist. Wir wissen auch, es gibt Unbekanntes, von dem uns bekannt ist, dass es unbekannt ist. Dies bedeutet: Wir wissen, dass es Dinge gibt, die wir nicht wissen. Aber es gibt auch Unbekanntes, von dem uns nicht bekannt ist, dass es unbekannt ist: Es gibt das unbekannte Unbekannte.
    Donald Rumsfeld
    Donald Rumsfeld lässt sich kein bekanntes Unbekanntes für ein unbekanntes Bekanntes vormachen. Für diese seine Bekanntgabe wurde Rumsfeld übrigens von einer englischen Vereinigung von Sprachwissenschaftlern und Sprachliebhabern mit dem Preis für die unsinnigste Aussage des Jahres 2002 ausgezeichnet.
    Donald Rumsfeld hat aber noch mehr zu bieten.
    Die folgenden Worte sprach der große Barde im US-Verteidigungsministerium angesichts der während des Irakkrieges geplünderten und zerstörten Krankenhäuser, Museen und Kindergärten:
    Es ist unordentlich. Und die Freiheit ist unordentlich. Und freie Menschen sind frei, Fehler zu machen. Und Verbrechen zu begehen. Und schlimme Dinge zu tun.
    Das ist also laut Donald Rumsfeld der Preis der Freiheit. Sie ist unordentlich (englisch:
untidy).
Amerikanische Soldaten mögen während des Irakkrieges zwar so einiges begangen haben, was schrecklich, unmoralisch, ja auch kriminell war. Doch wenn man es einfach als
unordentlich
bezeichnet, so bekommt das Ganze hinsichtlich Schweregrad eher den Status eines unaufgeräumten Zimmers. Es war zwar in Wirklichkeit grauenhaft, aber durch diese Wortwahl klingt es so menschlich wie ein Kinderzimmer nach einem Kindergeburtstag: unaufgeräumt eben. Es ist ein Anwendungsfall des Prinzips
Realitätsverschönerung durch sprachliche Maßnahmen.
    In Deutschland gibt es niemanden, der Donald Rumsfeld das Wasser reichen könnte, wenn ich auch gestehen muss, dass mir einige der Wortschöpfungen von Edmund Stoiber nicht schlecht gefallen. Sie folgen sogar einem metrischen Muster. Das siehtman an der Kollektion der folgenden Beispiele, die allesamt aus seinem Munde stammen. Nichts ist hinzugefügt oder weggelassen, lediglich ein lyrischer Zeilenumbruch wurde ergänzt, um die poetische Dimension der Stoiberismen klarer hervortreten zu lassen. Begeben wir uns auf eine Expedition ins Herz der sprachlichen Finsternis. Im Folgenden spricht Stoiber wie Stoiber mit Promille.
    Es muss zu schaffen sein,
    meine Damen und Herren,
    wenn ich die CDU anseh’,
    die Repräsentanten dieser Partei:
    an der Spitze, in den Ländern, in den Kommunen,
    dann bedarf es nur noch eines kleinen Sprühens,
    sozusagen,
    in die gludernde Lod, in die gludernde Flut,
    dass wir das schaffen können.
    Und deswegen,
    in die lodernde Flut,
    wenn ich das sagen darf.
    Was fällt mir dazu ein?
    Wenn man wenig sagen will, kann man versuchen, es zu verstoibern.
    Stoiber-Lyrik ruft geradezu danach, von Paul McCartney oder doch wenigstens von Herbert Grönemeyer vertont zu werden. Angesichts nicht allein der gludernden Lod stimme ich Edmund Stoiber vollinhaltlich zu, wenn er, wie im Wahlkampf 2002, buchstäblich dieser Meinung ist: «Wir müssen unsere Kinder wieder mehr Deutsch lernen!»
    Also dann, in dem sein Sinne.
    Hätte ich das alles nicht erwähnen sollen? Ich weiß es nicht. Eigentlich aber kommt mir auch hier der ehemalige bayerische Ministerpräsident mit einer Feststellung vom 15. CDU-Parteitag zu Hilfe, als er meinte: «Das darf man der Wahrheit wohl einmal sagen.»
    Wir haben Edmund Stoiber als mehrfältigen Poeten des Dadaismus erlebt. Doch die wahre Kunst eines vielfältigen Lyrikers zeigt sich erst in der minimalsten aller sparsamen Kleinformationen: dem Haiku. Das sind genau 17 Silben, in denen alles gesagt werden muss.
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