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Was fühlt mein Hund, Was denkt mein Hund

Was fühlt mein Hund, Was denkt mein Hund

Titel: Was fühlt mein Hund, Was denkt mein Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Ruge , Guenther Bloch
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Schreckenserlebnisse in der frühen Junghundzeit einen starken Einfluss auf die nächste Entwicklungsphase, keine Frage.
    Umso wichtiger ist es, alles zu tun, um genau dies zu vermeiden, indem man unter fachlicher Aufsicht kontrollierte Hundebegegnungen herstellt (etwa in der Welpenspielstunde oder mit gut sozialisierten Tieren aus dem Bekanntenkreis).

    »Hunde, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, brauchen ganz besondere Unterstützung.«
    Vertrauen wieder aufbauen
    Kommt es trotz allem zu einem Vorfall, muss man versuchen, den Welpen gezielt wieder mit umwelt- und sozialsicheren Hunden zusammenzubringen – erst mit introvertierten Hundepersönlichkeiten, später dann auch mit einem (!) eher extrovertierten Hundetyp, zum Schluss mit beiden Charakteren. Auf diese Weise kann man einem Junghund klarmachen, dass das Erlebte ein Ausrutscher war und im Umgang mit fremden Hunden nicht der Norm entspricht. Der erste Schock wird so durch positive Erfahrungen ersetzt, und der Hund vergisst das Desaster meist rasch wieder. Einigen meiner eigenen Hunde ist im Welpenalter Ähnliches zugestoßen.
    Trotzdem haben sie sich durch viele positive Begegnungen zu außerordentlich sozial-freundlichen Vierbeinern entwickelt.
    Erste Begegnungen
    Um Übergriffe bei der ersten Begegnung zweier Hunde zu vermeiden, sollten sie sich immer auf neutralem Boden treffen. Leider ist das Stückchen Straße vor dem Haus des einen Hundes dazu nicht geeignet. Schließlich grenzt es direkt an sein Territorium, und der Betroffene hat gewissermaßen noch immer »Hausrecht«. Die Entfernung zu Haus und Garten sollte mindestens mehrere Hundert Meter betragen.
    Ist einer der Hunde noch ein Welpe, müssen Sie außerdem vorher in Erfahrung bringen, wie sich der »alte« Hund generell gegenüber Welpen verhält. Ist er ihnen gegenüber zumindest neutral eingestellt? Oder mag er grundsätzlich keine jungen Hunde? Wenn ein erwachsener Hund keine Welpen mag, hat der Mensch die Pflicht, sich vor seinen Welpen zu stellen, ihn zu beschützen und den Fremdhund mit einem deutlichen »Hau ab!« wegzuschicken. Wieder zu Hause sollte man sofort darauf bestehen, dass sich der »Machohund« auf einen festen Platz legt und dort auch bleibt.

Muss ich mich in Streitereien unter Hunden einmischen?

    Auch wenn manche Situation besorgniserregend wirkt, können Hunde Konflikte meist allein lösen.
    NINA RUGE: Weil Hunde andere Hunde um sich brauchen, sollte Lupo, als er aus dem Gröbsten raus war, auch einen vierbeinigen Gefährten in der Familie haben. So kam Simba ins Haus. Sie war ein liebes, süßes Hundemädchen. Trotzdem verwandelte sich Lupo in ihrer Nähe regelmäßig in einen aggressiven Derwisch. Denn Simba zwickte ihn ständig in die Fersen und biss ihn in die Schulter. Beides brachte Lupo zur Weißglut. Erst knurrte und schnappte er. Dann fing er an zu bellen – und zwar in meine Richtung. Kurz darauf attackierte er meine Ellbogen. Er war richtig sauer.
    Ich bräuchte mich nicht zu wundern, meinte ein Freund, als ich ihm verzweifelt von Lupos Aussetzern erzählte. Ich sei schlicht und einfach meiner Pflicht als Gruppenchefin nicht nachgekommen. Ich hätte nicht zulassen dürfen, dass Simba den armen Lupo dermaßen blöde angeht. Schließlich war sie ein Mädchen und ein Welpe dazu.
    Lupo hätte zwar eine entsprechende »Beißhemmung«, aber natürlich könne er sich das Zwicken und Zwacken nicht gefallen lassen.
    Es wäre mein Job, die Fronten zu klären.
    Vroni habe ich das »Lupo-Spiel« daher von Anfang an verboten. Kein Zwicken, kein Necken außerhalb von Knabber- und Kabbelspielen, wenn es an Lupos Rangordnungsehre geht. Manchmal kann ich immer noch nicht verhindern, dass die »Kleine« beim Spaziergang einen Versuch startet.
    Doch Lupo wehrt sich mit kurzem Schnappen und weiß: Gleich kommt Nina, die setzt dem ein Ende. Rangordnung klar.
    Rolle klar. Großer Indianerfrieden.

    Noch ist Vroni die »Kleine«. Aber mit der Zeit werden sich die Rollen sicher noch einmal ändern.
    Ändern sich die Rollen?
    Ob das allerdings auch auf Dauer so bleiben wird, da bin ich mir nicht so sicher. Denn Vroni ist jetzt schon deutlich größer und schwerer als der drahtige Lupo mit seinen kurzen Beinchen. Und sie ist stark. Bei Zerrspielen verliert er seit Neuestem. Weil Vroni einfach stoisch mit dem Spielzeug im Maul stehen bleibt, während Lupo sich heulend am anderen Ende abarbeitet. Früher hat er sie einfach umgerempelt, wenn sie beim Ballspielen im Weg stand. Heute

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