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Was fühlt mein Hund, Was denkt mein Hund

Was fühlt mein Hund, Was denkt mein Hund

Titel: Was fühlt mein Hund, Was denkt mein Hund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Ruge , Guenther Bloch
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gelöscht.
    Bei meinem Schäferhund habe ich zum Beispiel ein ungewöhnliches Phänomen beobachtet: Er bellte im ersten Lebensjahr überhaupt nicht. Eines Tages wurde er aber von zwei beeindruckenden Briards überfallen, was selbst für einen selbstbewussten Hund wie ihn ein erschütterndes Erlebnis war. In der Folgenacht bellte mein Hund das erste Mal: im Traum.
    Daraus schließe ich, dass er dieses Erlebnis im Traum verarbeitet hat.

    WER PASST ZU MIR?
    NINA RUGE: Wenn wir davon ausgehen, dass es auch unter Hunden verschiedene Persönlichkeiten gibt, kann man dann nicht für jeden Menschen den richtigen Hundetyp finden?
    IMMANUEL BIRMELIN: Schwer zu sagen. Ich denke eher, die meisten Menschen suchen sich einen Hund, der ihr Wesen möglichst gut widerspiegelt. Er soll gewissermaßen ihr Bild von sich selbst in die Welt tragen. Daran ist ja auch gar nichts falsch.
    Was mir aber unabhängig davon immer öfter auffällt: Viele Hundehalter wollen, dass der Hund ausschließlich ihre Wünsche erfüllt. Das Tier soll sich ganz an die Bedürfnisse seiner Zweibeiner anpassen.
    Dabei wird oft vergessen, dass ein Hund einfach auch mal Hund sein dürfen muss. Ich habe das erst jetzt wieder mit meinem Bernhardinerwelpen auf dem Hundeplatz erfahren: Schon im zarten Alter von vier Monaten sollen die Welpen Kommandos wie »Sitz« und »Bleib« beherrschen. Das ist absurd. In diesem Alter geht es nicht ums Folgen. Der junge Hund soll Freude am Leben und Entdecken entwickeln und erst einmal eine starke Bindung zu seinem Halter aufbauen.
    NINA RUGE: Kann man wenigstens wissenschaftlich untermauern, dass Mensch und Hund eine einzigartige Beziehung entwickelt haben?
    IMMANUEL BIRMELIN: Nicht wirklich.
    Aber sagen wir es so: Hunde sind soziale Tiere. Sie sind wie wenige andere Arten motiviert, unser Ausdrucksverhalten als fremde Tierart verstehen zu lernen. Und umgekehrt fällt es uns Menschen relativ leicht, das Verhalten unserer Hunde intuitiv zu verstehen. Wobei ich durchaus der Meinung bin: Wir Menschen sollten uns bemühen, die Sprache der Hunde bewusst zu erlernen, um Missverständnisse zwischen Mensch und Hund zu vermeiden.
    WIE FÖRDERE ICH MEINEN HUND?
    NINA RUGE: Haben Hunde denn nicht immer recht ähnliche Bedürfnisse?
    IMMANUEL BIRMELIN: Ob die Partnerschaft zwischen Mensch und Hund für beide Seiten glücklich ist, hängt ebenso wenig von der Rasse wie vom Geschlecht des Tieres ab. Worauf es ankommt, ist, dass Sie der Persönlichkeit des Hundes gerecht werden. Ein aufgeweckter, lebhafter Hund braucht zum Beispiel mehr Auslauf und liebt Abwechslung beim Spiel.
    Dies kann aber, wie gesagt, auf einen kleinen Terrier ebenso zutreffen wie auf eine große Dogge. Ein eher bequemer, schwerfälliger Hund dagegen hat wenig Interesse, sein Herrchen morgens beim Joggen durch den Park zu begleiten. Er hat wahrscheinlich auch wenig Lust auf Hundesport und ständiges Bällchenwerfen.
    NINA RUGE: Genügt es also, mit dem einen Hund mehr zu laufen und zu spielen und mit dem anderen weniger?
    IMMANUEL BIRMELIN: Keinesfalls. Sie müssen Ihren Hund nicht nur körperlich typgerecht beschäftigen, sondern auch geistig. Auch hier liegt es an uns, die Begabung unseres tierischen Partners zu erkennen und entsprechend zu fördern.
    NINA RUGE: Es heißt ja immer, bestimmte Rassen seien besonders intelligent und bräuchten daher besonders viele Aufgaben.
    Stimmt das?
    IMMANUEL BIRMELIN: Meines Erachtens nein. Es kommt vor allem auf die individuelle Persönlichkeit und Begabung des Tieres an. Ich habe zum Beispiel einmal mit dem Bruder des »berühmten« Border Collies Rico gearbeitet. Dieser Hund war weder besonders kreativ noch intelligent.

Was erleichtert den Einzug ins neue Heim?
    NINA RUGE: Wie sehr sich jeder neue Hundebesitzer auch freut, dass er endlich seinen Welpen gefunden hat: Für den kleinen Hund muss es abgrundtief schrecklich sein, in ein neues Zuhause umzusiedeln.
    Abschied zu nehmen nach zehn Wochen Babyparadies mit Mama und jeder Menge wunderbarer Geschwister, mit denen immer etwas los war, sofern man nicht gerade im Welpenpulk vor sich hin döste. Man hatte rund um die Uhr Körperkontakt, konnte jederzeit bei Mama trinken … Von einem Tag auf den anderen wird der junge Hund aus dieser Wunder-Welpenwelt herausgerissen. Da kommt ein Auto, ein wildfremder Mensch steigt aus (na gut, der hat vielleicht schon mal vor vier Wochen vorbeigeschaut, aber ein Welpe hat davon wahrscheinlich kaum mehr einen Schimmer) – und aus ist es mit dem

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