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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Hodkin
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aufzuteilen.« Ich wollte weiter, doch er ließ mich nicht los.
    »Glaub mir. Es gibt nichts, wovor du Angst haben musst. Es ist nur ein altes Gebäude.«
    Ehe ich etwas erwidern konnte, nahm Jude meine Hand und zog mich hinter sich. Er richtete die Taschenlampe auf die Nummer des Zimmers vor uns. 213.
    »He«, flüsterte er, als er mich hineinzog.
    »He«, grummelte ich.
    Jude sah mich stirnrunzelnd an. »Wird Zeit, dass du auf andere Gedanken kommst.« Ich zuckte die Achseln und trat einen Schritt zurück. Mein Fuß verfing sich in etwas und ich verlor das Gleichgewicht.

32
    I chversuchte, die Augen zu öffnen. Sie waren nass und geschwollen und ich konnte nur bruchstückhaft sehen. Aus irgendeinem Grund war mir sehr warm, auch wenn ich mich zusammengerollt hatte.
    »Mara?«, fragte Noah. Ich war nur Zentimeter von ihm entfernt. Mein Kopf lag an seiner Schulter, in der Beuge zwischen seinem Hals und seinem Ohr. Er trug mich. Weder durch die Anstalt noch durch das Kongresszentrum.
    »Noah«, wisperte ich.
    »Ich bin hier.«
    Er setzte mich auf dem Beifahrersitz ab und strich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht, als er sich über mich beugte. Er nahm seine Hand nicht weg.
    »Was ist passiert?«, fragte ich, obwohl ich es wusste. Ich war ohnmächtig geworden. Ich hatte einen Flashback erlebt. Und jetzt zitterte ich.
    »Du bist bei meiner grandiosen Überraschungstour umgekippt.« Seine Stimme klang unbeschwert, doch er war offensichtlich erschüttert.
    »Mein Blutzuckerwert ist zu tief«, log ich.
    »Du hast geschrien.«
    Erwischt! Ich lehnte mich im Sitz zurück. »Tut mir leid«, flüsterte ich und meinte es auch so. Nicht einmal eine Verabredung konnte ich ohne Zusammenbruch überstehen. Ich kam mir unglaublich dumm vor.
    »Dazu besteht kein Grund. Überhaupt keiner.« Ich lächelte hohl. »Gib’s zu. Es war schräg.« Noah gab keine Antwort.
    »Ich kann es erklären«, sagte ich, als sich der Nebel in meinem Kopf zu lichten begann. Ich musste es erklären. Das war ich ihm schuldig.
    »Das brauchst du nicht«, sagte er leise.
    Ich lachte bitter. »Danke, aber mir ist es lieber, wenn du das nicht für meine typische Reaktion auf Kunstausstellungen hältst.«
    »Das tue ich gar nicht.«
    Ich seufzte. »Was denkst du dann?«, fragte ich mit geschlossenen Augen.
    »Ich denke gar nichts«, sagte er ruhig.
    Es ergab keinen Sinn, dass Noah auf meine kleine Eskapade so gelassen reagierte. Ich schlug die Augen auf, um ihn anzusehen. »Du bist kein bisschen neugierig?« Das war schon ein wenig verdächtig.
    »Nein.« Noah starrte stur geradeaus. Er stand immer noch neben dem Wagen.
    Nicht nur ein wenig verdächtig. Sehr verdächtig. »Warum nicht?« Mein Puls raste, als ich auf seine Antwort wartete. Ich hatte keine Ahnung, was er erwidern würde.
    »Weil ich glaube, dass ich es weiß«, sagte er und sah zu mir herunter. »Daniel.«
    Nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden hatte, rieb ich mir die Stirn. »Was? Was hat er damit zu tun?«
    »Daniel hat es mir erzählt.«
    »Washat er dir erzählt? Ihr habt euch doch gerade erst –« Oh. Oh .
    Es war ein abgekartetes Spiel.
    Deshalb hatte Noah nie etwas über meine alte Schule wissen wollen. Oder über meine alten Freunde. Er hatte mir nicht eine Frage zu unserem Umzug gestellt, obwohl er selbst noch relativ neu war in Miami. Nicht einmal nach meinem Arm hatte er sich erkundigt. Jetzt verstand ich, warum. Daniel hatte ihm alles auf die Nase gebunden. Mein Bruder würde mir nie absichtlich wehtun, aber das hier war nicht das erste Mal, dass er sich als Mamis kleiner Helfer aufführte. Vielleicht dachte er, ich bräuchte einen neuen Freund und sei nicht in der Lage, mir selbst einen zu suchen. Das selbstgerechte kleine Arschloch.
    Noah machte die Beifahrertür zu und stieg auf seiner Seite ein, ließ den Wagen aber nicht an. Lange Zeit sagte keiner von uns ein Wort.
    Als ich schließlich die Sprache wiederfand, fragte ich ihn: »Wie viel weißt du?«
    »Genug.«
    »Was ist denn das für eine Antwort?«
    Noah schloss die Augen und ich hatte sekundenlang Gewissensbisse. Ich sah durch das Fenster in den Himmel statt in sein Gesicht. Noah hatte mich angelogen. Er hätte ein schlechtes Gewissen haben müssen.
    »Ich weiß … über deine Freunde Bescheid. Tut mir leid.«
    »Warum hast du es mir nicht einfach gesagt?«, fragte ich leise. »Warum hast du gelogen?«
    »Ich dachte wohl, du würdest es von selbst ansprechen, wenn du so weit bist.«
    Ohnees zu wollen, wandte

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