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Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition)

Titel: Was geschah mit Mara Dyer?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Hodkin
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war, doch mir blieb keine Zeit zu fragen, was er meinte, ehe sich sein Ausdruck abermals veränderte. Er ließ meine Hand los. »Wenn du deswegen Ärger bekommst …«
    Ohne nachzudenken holte ich mir seine Hand zurück.
    »Dann reiße ich mich am Riemen und ertrage es wie ein großes Mädchen.« Ich deutete auf die Cafeteria. »Wollen wir?«
    Noah schwieg den restlichen Weg und ich dachte noch einmal darüber nach, was ich gesagt hatte und was es bedeutete. Die Leute würden mich für ein Flittchen halten. Höchstwahrscheinlich taten sie es jetzt schon. Und selbst wenn Noah anders war – anders zu sein schien – als die Person, vor der Jamie mich gewarnt hatte, bedeutete das nicht, dass es nicht schon morgen vorbei sein konnte. War es das wert? Daniel schien Noahs Ruf nicht zu stören und ich glaubte – hoffte –, dass Jamie und ich trotzdem Freunde bleiben würden. Außerdem hatte ich Noah, zumindest im Moment.
    Ich kam zu dem Schluss, dass mir das genügte.
    Hand in Hand kamen wir bei der Cafeteria an. Als Noah mir die Tür aufhielt, wurde mir klar, warum er sie als Speisesaal bezeichnete. Der Raum war so hoch wie eine Kirche und die schneeweißen Wände mit den deckenhohen Glasfenstern bildeten einen starken Kontrast zu den dunkel polierten Walnussböden. Nichts hätte weiter von dem entfernt sein können, was man sich normalerweise unter einer Cafeteria vorstellte.
    »Sitzt du irgendwo besonders gern?«, fragte Noah.
    Ich ließ den Blick über die uniformierte Masse der Croyden-Schüler schweifen. »Du nimmst mich auf den Arm, oder?«
    Noah führte mich an der Hand durch den Saal und überall wandten sich uns Blicke zu und folgten uns, wenn wir vorübergingen. Ganz am anderen Ende entdeckte er jemanden, den er kannte, und winkte, und dieser winkte zurück.
    Es war Daniel. Er machte große Augen und der ganze Tisch verstummte, als wir uns durch die Stuhlreihen auf ihn zuschlängelten.
    »Wenn das nicht meine kleine Schwester ist. Hier in der Cafeteria!«
    »Haltdie Klappe.« Ich blieb dicht neben Noah und zog mein Lunchpaket heraus, war aber viel zu eingeschüchtert, um den anderen Dreizehntklässlern ins Gesicht zu sehen, die am Tisch versammelt waren.
    »Wie ich sehe, hast du die mürrische Mara zum Spielen nach draußen gelockt. Vielen Dank, Noah.«
    Dieser hob abwehrend die Hände.
    Daniel räusperte sich. »Also, Mara.« Ich sah von meinem Sandwich auf. »Das hier sind die anderen«, fuhr er fort.
    »He, ihr anderen, das ist meine Schwester Mara.«
    Ich kratzte ein bisschen Mut zusammen und sah mich am Tisch um. Ich erkannte Sophie, aber niemanden sonst. Noah ließ sich auf einen Stuhl fallen, der meinem Bruder gegenüber stand, und ich setzte mich neben ihn und saß Sophie gegenüber.
    »Hey«, sagte ich zu ihr.
    »Hey«, antwortete sie und hielt mit dem Kauen inne. Sie schluckte und stellte mich dem Rest der Gruppe vor. Noah und mein Bruder schwatzten drauflos. Daniels Freunde waren unglaublich nett und schon nach wenigen Minuten hatte mich Sophie so zum Lachen gebracht, dass mir fast die Tränen kamen. Als ich wieder zu Atem kam, sah Noah mich an, nahm unter dem Tisch meine Hand und lächelte. Ich lächelte zurück. Ich war glücklich. Und ich wünschte mir nichts mehr, als dass es so blieb.

36
    D iePrüfungen waren brutal, wie ich es erwartet hatte. Ich glänzte in Geschichte und im Englischreferat, blamierte mich auch in Algebra nicht, gruselte mich aber vor Spanisch, meiner vorletzten Prüfung.
    Noah versuchte, am ersten Abend der Prüfungswoche mit mir zu lernen, doch als Lehrer war er eine komplette Fehlbesetzung. Das Ganze endete damit, dass ich ihm nach zehn Minuten ein Packung Lernkarten an den Kopf warf. Zum Glück hatte ich Jamie. Wir paukten jeden Tag stundenlang und am Ende der Woche erklärte er mir Algebra auf Spanisch. Er war unglaublich und ich fühlte mich unglaublich, trotz des Stresses. Durch das Zyprexa, das ich seit einer Woche nahm, hatten die Albträume aufgehört, die Halluzinationen waren verschwunden und ich ging mit dem Gefühl in die Spanischprüfung, gut vorbereitet zu sein, auch wenn ich immer noch nervös war.
    Die Vorgaben für die mündliche Prüfung waren klar und eindeutig. Wir hatten eine Themenliste erhalten und sollten in der Lage sein, uns in epischer Breite und mit der richtigen Grammatik und Aussprache über sie auszulassen, bis Morales zufrieden war. Und natürlich nahm Morales mich ins Gebet, sobald ich mit Jamie ins Klassenzimmer trat.
    »MiesDiär?«,

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