Was Hexen wollen: und andere paranormale erotische Stories (German Edition)
Hexe. Sie neigte sogar ziemlich selbstgefällig zu der Ansicht, Hexen hätten dieses spezielle Problem gelöst. »Sie nehmen dich zu ernst? Na und? Wen interessiert das? Du bist eine Hexe. Du kannst jeden Mann kriegen, den du willst. Du kannst ihm als die Erfüllung seiner geheimsten Sehnsüchte erscheinen. Du kannst ihn von allen, die ihm am liebsten sind, wegzaubern.« Cate redete sich regelrecht in Rage und hätte sich beinahe überschlagen, um ihrem Lieblingsargument Nachdruck zu verleihen: Hexen hatten einfach alles.
»Ja, ich weiß. Natürlich. Ich weiß, dass ich sie verhexen kann, damit sie tun, was ich will«, sagte Lilith, grub die Finger in die Erde und rümpfte ihre lange, elegante Nase, »aber das ist doch nicht besonders sexy , oder?«
»Ach, ich weiß nicht.« Bei dem Gedanken an den letzten Mann, dem sie mit Hilfe ihres neuesten Zaubers eine Woche williger Knechtschaft verpasst hatte, konnte sich Cate eines selbstzufriedenen Lächelns nicht erwehren.
Lilith warf Cate einen herablassenden Blick zu und strich ihren Rock glatt. Für eine Hexe hatte Lilith einen sehr merkwürdigen Kleidungsgeschmack. Hexenmode variierte, aber größtenteils drehte sie sich immer um die gleichen Themen: blumig, fließend und natürlich. Cate war noch nie einer anderen Hexe begegnet, die sich wie eine Geschäftsfrau kleidete. Anderseits hatte Cate auch noch nie eine Hexe wie Lilith gekannt.
Lilith überzeugte sich davon, dass ihr elegant geschnittener Rock faltenfrei war. »Okay«, sagte sie dann, »vielleicht kann man dieses ganze ›mein Wunsch ist dir Befehl, oh Herrin‹ auch leid werden. Und ich gebe ja zu, dass es auch seinen Reiz hat. Aber manchmal will ich einfach einen Mann, der aus freiem Willen da ist. Ist das zu viel verlangt? Einen Mann, der nur aus Muskeln und Grunzen besteht. Du weißt schon, einen Mann, der ganz Mann ist . Der mich über die Küchentheke wirft, meinen Kopf an den Haaren zurückzieht und sich verdammt noch Mal den Weg in mich hinein erzwingt, weil er weiß, dass ich es will. Der so hart für mich ist, und der weiß, dass er, wenn er mir mein Höschen herunterreißt, feststellen wird, dass ich trotz meiner Proteste und meines Zappelns klatschnass für ihn bin, weil ich eine dreckige kleine Hure bin, die die Männer zappeln lässt und einfach einen richtigen Mann braucht, der ihr zeigt, wie …« Seufzend unterbrach sich Lilith.
Cate zog die Augenbrauen zusammen und sah sie an. »Geht es dir gut?«
»Klar, super. Es ist bloß … es ist heiß heute. Findest du nicht auch, dass es heute heiß ist?«
»Ja. Zu heiß. Soll ich mal die Wolkendecke rüberziehen?« Cate hob die Finger zum Himmel, als wolle sie einen Zauber bewirken.
Lilith tat ihr Angebot mit einer Handbewegung ab. »Ach, nein, nein. Lass nur. Ich mag die Hitze.« Sie lehnte sich an den Baum hinter ihr und rollte den Kopf auf der Rinde hin und her. »Aber weißt du«, sagte sie, »dazu kriegt man einen Mann einfach nicht, wenn man eine Hexe ist.«
»Wozu?«
»Na ja, was ich gerade sagte, mich über die Küchentheke werfen, mir das Höschen herunterreißen, und ich bin klatschnass, und dieses ›ich zeig dir, was Schlampen wie dir passiert, du kleine aufreizende Nutte‹, und so weiter, und so weiter …«
»Ach, das. Na ja«, meinte Cate, »wenn du willst, dass ein Mann das macht … Obwohl, hast du überhaupt eine Küchentheke?«
Lilith hielt eine Sekunde inne, als denke sie nach, und schnippte dann mit den Fingern. »Jetzt schon!«
»Okay, schön, wenn du willst, dass ein Mann das macht, dann such dir einen und verhex ihn.«
»Nein! Das ist nicht dasselbe. Es ist nicht dasselbe, wenn ich ihn verhexe und er es dann macht. Ich will, dass er es tut. Ich will den Kontrollverlust, ich will die gierige Erektion, das Grunzen. Ich will, dass er es will. Verzweifelt. Ich will überwältigt und grob behandelt werden. Keine andere Wahl haben, als mich seinem dominierenden Macho-Willen zu unterwerfen.«
Cate kniff die Augen zusammen. Lilith war als etwas merkwürdig bekannt und wurde höflich als »exzentrisch«, bezeichnet, aber das war jetzt etwas Neues. »Ähm … okay.«
»Und, wie du weißt, bin ich eine verdammte Hexe, eine außerordentlich mächtige Hexe. Herrin über mehr als siebzehn Hexenkreise. Wie soll er mich da überwältigen?«
Cate sah Lilith an und runzelte die Stirn. »Öhhh, wahrscheinlich kann er es nicht. Nicht wirklich. Aber das ist doch nur eine Fantasie, oder? Könntest du nicht so tun, als ob? Deinen
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