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Was ich dich traeumen lasse

Was ich dich traeumen lasse

Titel: Was ich dich traeumen lasse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Moll
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ihm in die Rippen.
    Â»Was denn?«
    Sie verzieht das Gesicht, sagt mit einer Stimme, die ich nicht kenne: »Rico, hallo. Ich bin es, Susanne. Ich hoffe, es geht dir gut.«
    Â»Und das war besser?« Aron verdreht die Augen.
    Â»Ich mach mal das Fenster auf. Hier ist miese Luft«, sage ich und drehe allen dreien den Rücken zu.
    Â»Schön hier«, sagt Susanne. »Die Poster und alles. Richtig gemütlich.« Und als ich das Fenster öffne: »Und das ist also der Schlauch im Hals. Und dadurch atmet er.«
    Sie macht mich wahnsinnig.
    Ich schaue aus dem Fenster. Der Ahorn lässt die Blätter hängen. Er hat Durst. Es müsste regnen. Es ist einfach zu heiß. Wie er es wohl finden wird, wenn neben ihm ein winziger Apfelbaum steht? Ob sie sich vertragen?
    Â»Ach, ich finde, der Spasmus sieht gar nicht so schlimm aus«, sagt Susanne.
    Wir sind nicht wir. Natürlich nicht.
    Â»Setzt euch.« Ich platziere drei Stühle um das Bett herum. Susanne und Aron auf die linke Seite, ich rechts. Wir schauen uns über das Bett hinweg an.
    .Du bist immer der Mittelpunkt. Du musst gar nichts machen, um das zu sein.
    .Ich mach die besten Witze.
    .Nein, im Ernst, bei dir ist das wie ein physikalisches Gesetz. Als wenn du magnetisch bist und alle anderen sich automatisch um dich herumgruppieren.
    .Hört sich nach echten Superheldenqualitäten an.
    .Irgendwie will jeder in deiner Nähe sein. Ein Stück von dir abkriegen. Als wenn es einem sofort besser geht, wenn man in deiner Nähe ist.
    .Ist doch so, oder geht’s dir vielleicht schlechter, wenn du in meiner Nähe bist?
    .Nein.
    .Siehst du, Magneticman hat eine Mission. Glück für alle. Umsonst.
    Â»Wer hat bitte schön so große Ohren?« Aron deutet auf die Wattestäbchen. Er grinst.
    Â»Die sind für die Mundhygiene.«
    Â»Aha. Kennst dich schon richtig aus, was?«
    Â»Na ja.«
    Die Maschinen rauschen, summen, verrichten ihre Arbeit und wir wissen nicht weiter. Es dauert lange, bis Aron etwas einfällt.
    Â»Du ahnst nicht, was Dornsted sich heute geleistet hat. Der kommt in die Klasse und bleibt mitten im Gehen wie angewurzelt stehen. Starrt. Wie so ein Irrer auf deinen Platz. Starrt echt minutenlang. Wir so: Hallo, Herr Dornsted? Alles klar, Herr Dornsted? Und der so starr, starr, starr. Das hat bestimmt eine Minute gedauert. Oder?«
    Susanne nickt. Sie ist froh, dass Aron so viele Worte auf einmal gesagt hat. Es werden noch mehr.
    Â»Und dann plötzlich fragt er: Weiß jemand was von Elena? Ich so: Die ist okay. Und er so: Wieso kommt sie nicht? Und Susanne: Weil sie bei Rico sein will. Und dann ging es wieder los. Das Starren. Voll unheimlich. Und dann ist er aus der Klasse gerannt. Und kam erst nach einer Viertelstunde wieder. Keine Ahnung, was der gemacht hat.«
    Â»Nicht dass du Ärger bekommst«, sagt Susanne.
    Â»Mir egal.«
    Â»Aber es sind nur noch vier Monate.«
    Â»Ich mach kein Abi. Nicht ohne Rico. Hab ich doch gesagt.«
    Â»Klar.«
    Susannes Hand bewegt sich. Sie will nach Arons Hand greifen, darf aber nicht, wandert zurück auf ihren Schoß. Ich lege meine Hand unter Ricos Hand.
    Â»Und, wie läuft es zwischen euch?«, frage ich.
    Â»Was meinst du?«
    Â»Na, die junge Liebe!«
    Sie sagen nichts. Machen Gesichter.
    Â»Erzählt doch mal.«
    Â»Später, okay?«
    Â»Wieso denn? Findet Rico bestimmt auch interessant.«
    Â»Elena!«
    Â»Weißt du noch gar nicht, Rico. Aron und Susanne sind jetzt ein Paar. Frisch verliebt. Und weißt du was, du hast sie verkuppelt. Ganz schön clever von dir. Rennst vor einen Lkw und spielst Amor.«
    Â»Elena!«
    Â»So was kannst auch nur du dir ausdenken. Witzig. Echt, total lustig. Jetzt können wir immer Viererdates machen. Ist doch super. Total amüsant. Endlich haben wir dieselben Themen. Pärchenthemen eben. Stört der Tubus eigentlich beim Küssen? Hat er auch Spasmus im Penis? Verbringt ihr die Ferien hier oder in der Reha?«
    Â»Elena!«
    Â»Was denn?«
    Â»Hör auf.«
    Â»Was?«
    Â»So zu sein.«
    Â»Wie bin ich denn?«
    Sie wissen es nicht. Sie schauen mich an, sie schauen sich an, sie schauen Rico an. Sie wissen nicht mehr, wer wer ist. Ich weiß es auch nicht.
    Â»Ich muss mal«, sage ich und springe auf, als hätte mich etwas gestochen. »Komm gleich wieder.«
    Schnell vor die Tür. Atmen. Endlich atmen. Ein. Aus. Ich renne den

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