Was ich dir noch sagen muss
holte tief Luft. Sie konnte nicht länger warten.
„Dominic, ich habe dir doch von meiner Schwester erzählt.“
Überrascht sah er sie an. „Ja.“
„Na ja … sie braucht Geld.“
Sofort verhärtete sich sein Gesichtsausdruck. „Wirklich?“
Cassandra zuckte zusammen. Er glaubte ihr offensichtlich nicht.
„Ja. Sie verliert ihr Haus, wenn sie nicht bis Montag zweitausend Dollar einzahlt.“ Sie schluckte. „Also … ähm … könntest du mir das Geld vielleicht leihen? Dann kann ich es direkt auf ihr Konto überweisen.“ Auf die Art würde Penny es hoffentlich als Geschenk von ihr annehmen und nicht als Darlehen von Dominic.
„Ich habe mich schon gefragt, wann du mich um Geld bitten würdest.“
Cassandra stockte der Atem, als sie den barschen Ton in seiner Stimme vernahm. Sie konnte sogar einen Funken Enttäuschung in seinem Blick erkennen. „Es ist doch nicht für mich, sondern für meine Schwester. Ich schwöre es dir.“
Sein Mund verzog sich zu einem spöttischen Lächeln. „Aber klar doch. Deshalb willst du auch, dass ich es dir gebe und nicht auf ihr Konto überweise.“
„Aber …“
„Ich habe keine Ahnung, wozu du das Geld brauchst, Cassandra, aber du wirst warten müssen, bis Liams Nachlass geregelt ist.“
„Dominic, bitte, du musst mir glauben.“
„Wirklich? Dann erkläre mir mal Folgendes: Warum sollte ich einer Frau glauben, die ihren Exmann betrogen hat und nur auf Geld aus ist? Einer Frau, die sich durchs Leben lügt?“
Das war so unfair! Wut kochte in Cassandra hoch. Sie hasste es, dass er glauben musste, dass es ihr im Leben angeblich nur um Geld ging, aber jetzt musste sie alles versuchen.
Streitlustig reckte sie das Kinn vor. „Nicole und ich haben ein Recht auf unser Erbe, Dominic.“
„Das habe ich nicht vergessen.“
Sie hatte Dominic in erster Linie geheiratet, um ihre Tochter behalten zu können, aber auch, weil sie das Geld von Liams Erbe für das Pflegeheim brauchte. Doch das konnte sie Dominic schlecht erklären, sonst hätte er von ihrem Vater erfahren. Und wenn er das mit Joe herausfand, dann würde er vielleicht auch in Erfahrung bringen, dass sie Liam „erpresst“ hatte, und sie konnte dann immer noch ihre Tochter verlieren.
Dominic stand auf. „Die Rechtsanwälte arbeiten am Nachlass“, war alles, was er sagte. Dann verließ er das Zimmer.
Cassandra hatte keine Zeit, darauf zu reagieren. In seiner Stimme hatte Bitterkeit mitgeschwungen, das war nicht zu überhören gewesen. Seine Schritte entfernten sich über den Flur und wurden immer leiser. Cassandra hatte verloren, und ihr Herz schmerzte so sehr.
Kurze Zeit später hörte sie, wie Dominic im Porsche wegfuhr. Oh Gott! Die Feindseligkeit zwischen ihnen war jetzt noch heftiger, und Cassandra hasste dieses Gefühl. Aber plötzlich merkte sie noch etwas anderes ganz deutlich. Auf einmal wurde ihr die ganze Wahrheit bewusst, und sie konnte sich nicht dagegen wehren.
Sie hatte sich in ihren Mann verliebt.
Und er hasste sie abgrundtief.
Ich hätte es wissen müssen , dachte Dominic wütend, während er den Freeway hinunterraste.
Seit ihrer Hochzeit hatte er versucht, Cassandra zu verstehen. Dass sie sich als Kind wehrlos gefühlt und jetzt ein großes Bedürfnis nach Sicherheit hatte. Und sogar die Tatsache, dass sie auf Geld aus war, konnte er irgendwie nachvollziehen. Aber manche Dinge konnte Dominic einfach nicht akzeptieren.
Und das enttäuschte ihn umso mehr, weil er Seiten an ihr kennengelernt hatte, die er nicht erwartet hatte. Sie war nicht so oberflächlich, wie er zunächst vermutet hatte. Sie besaß eine gewisse Tiefe, aber das hieß natürlich nicht, dass ihre Integrität außer Frage stand.
Offensichtlich hieß es das ganz und gar nicht.
Verdammt, er hatte begonnen, sie dafür zu bewundern, wie sie ihr Leben gemeistert hatte, aber er war ein Idiot gewesen, weil er vergessen hatte, wie sie wirklich war. Sie hatte ihn manipuliert. Von ihrer Kindheit hatte sie ihm erzählt und dass sie ehrenamtlich arbeiten wolle. Aber ihren Geburtstag hatte sie verschwiegen. Jetzt wusste er, dass alles reine Show gewesen war.
Die Enttäuschung, die er jetzt verspürte, war bitter.
Verdammt, warum spielte sie ihm all das überhaupt vor? Der Ehering steckte doch schon an ihrem Finger! Ihr Kind wuchs als eine Roth auf, und Dominic lag jede Nacht in ihrem Bett.
Was, zum Teufel, wollte sie denn noch von ihm?
Kapitulation?
Eine Liebeserklärung?
Brauchte sie das Gefühl, dass jeder Mann sich in
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