Was ich dir noch sagen muss
sieht gut aus für ihn. Aber selbst wenn er den Job bekommt, ist es für die Zahlung zu spät.“
Was sollte sie bloß tun? Sie würde ihrer Schwester sofort helfen, wenn sie könnte, aber sie konnte im Moment einfach nicht. Sie hatte ja selber nichts.
„Penny, ich habe derzeit auch kein Geld“, gab sie zu und beschloss, so eng wie möglich bei der Wahrheit zu bleiben.
„Oh nein!“, murmelte Penny bestürzt.
Cassandra schluckte. Sie konnte ihre Schwester einfach nicht im Stich lassen. „Aber weißt du was? Ich habe gehört, dass Liams Nachlass am Montag endgültig abgeschlossen sein wird und ich das Geld dann auf dem Konto haben werde.“ Irgendwie würde sie diesen Betrag Geld schon auftreiben! Selbst wenn sie Dominic darum bitten musste.
„Das wäre fantastisch!“, rief Penny erleichtert. „Aber was, wenn du das Geld noch nicht auf dem Konto hast? Wir könnten das Haus verlieren!“
Auf keinen Fall wollte Cassandra, dass Penny sich unnötige Sorgen machte. „Dann wird Dominic dir sicher gern helfen.“
„Glaubst du wirklich? Oh, vielen Dank!“
Oh je, alles scheint aus dem Ruder zu laufen , dachte Cassandra bei sich.
„Ist bei dir und Dominic alles okay? Als ich gehört habe, dass du Liams Bruder geheiratet hast, habe ich mich schon gefragt, warum.“
Cassandras Blick wanderte zu dem kleinen Mädchen, das fröhlich auf dem Boden spielte. „Wir haben es für Nicole getan. Liam wollte, dass sie als eine Roth aufwächst, und Dominic und ich haben beschlossen, ihm diesen letzten Wunsch zu erfüllen.“
„Na, da hast du ja Glück gehabt, dass der ältere Bruder auch so ein Traumtyp ist, Cass!“
Cassandra musste unweigerlich daran denken, wie gut Dominic aussah und wie intensiv er sie gestern Abend geliebt hatte. Sie waren sich zwar körperlich sehr nahe gekommen und es war für Cassandra befriedigend gewesen, gefühlsmäßig aber waren sie meilenweit voneinander entfernt.
Trotzdem versuchte sie locker zu klingen. „Ja, er sieht nicht schlecht aus, da hast du recht.“ Dann wechselte sie schnell das Thema. „Gib mir deine Kontonummer, damit ich dir das Geld bis Montag überweisen kann.“
Kurze Zeit später beendeten sie das Gespräch. Doch jetzt begann Cassandra sich ernsthaft Sorgen zu machen. Wieso konnte Liams Nachlass nicht schon abgeschlossen und das Geld auf ihrem Konto sein? Dann müsste sie Dominic nichts von all dem erzählen.
Dann fiel ihr etwas ein, und ihr Herz begann zu rasen. Vielleicht war das sogar besser so. Sie musste nur Dominic von Pennys misslicher Lage erzählen und ihn um ein Darlehen bitten, damit Penny am Montag den Betrag einzahlen konnte. Das wäre für Dominic ein guter Grund, die Sache mit Liams Nachlass voranzutreiben ohne dass es so aussah, als benötigte sie das Geld für sich selbst. Und von dem Geld, das sie für das Pflegeheim brauchte, würde er nichts erfahren.
Cassandra fühlte sich auf einmal beschwingt. Konnte es wirklich so einfach sein?
Nachdem sie Nicole abends ins Bett gebracht hatte, ging Cassandra hinunter zum Abendessen. Der Tisch war besonders schön gedeckt und eine Flasche Champagner stand in einem Eiskübel auf der Anrichte. Nesta hatte ihr zu Ehren ein Geburtstagsmenü gekocht.
Oh je, warum nur gerade jetzt? Sie hatte so viel anderes im Kopf und musste überlegen, wie sie Dominic am besten auf die Sache mit Penny ansprechen sollte. Und wenn sie das Thema nicht heute Abend zur Sprache brachte, würde sie durchdrehen, das wusste sie.
Irgendwie schaffte sie es, zu lächeln. „Nesta, das ist so lieb von Ihnen, vielen Dank.“ Sie drückte die Haushälterin an sich und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
„Das ist doch selbstverständlich, Mrs Roth. Ich tu das gern für jemanden wie Sie.“
Statt wegen dieser Bemerkung sarkastisch zu grinsen, wie Cassandra es erwartet hatte, nahm Dominic nur die Flasche Champagner aus dem Eiskübel und begann den Korken zu lösen. „Möchten Sie auch ein Glas zur Feier des Tages, Nesta?“
„Vielleicht ein kleines, danke.“ Nesta errötete vor Verlegenheit.
Kurz darauf stießen sie alle drei miteinander an, und Dominic sprach einen Toast aus. „Alles Gute zum gestrigen Geburtstag, Cassandra.“
Cassandras Herz begann zu rasen, als Dominic ihr tief in die Augen sah. Vielleicht war da ja doch mehr, als er bereit war, ihr zu zeigen.
„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Mrs Roth“, unterbrach Nesta ihre Gedanken.
„Danke, Nesta.“
„Wenn es Ihnen nichts ausmacht, nehme ich mein Glas mit
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