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Was ich dir noch sagen will

Was ich dir noch sagen will

Titel: Was ich dir noch sagen will Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sofie Cramer
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ihrer Wohnküche ein geradezu karibisches Flair verliehen.
    «Was hat das denn zu bedeuten?», fragte Lisa beeindruckt.
    «Das wirst du gleich sehen», erwiderte Erik und deutete ihr, sich zu setzen.
    «Wir gehen also nicht aus?», schob Lisa noch etwas unsicher hinterher und versuchte, dabei nicht enttäuscht zu klingen.
    Erik schüttelte den Kopf und ging an den Kühlschrank. Aber statt einer Flasche Sekt holte er zwei Dosen Bier heraus und öffnete sie. Als er Lisa eine davon überreichte, machte sie ein sehr verdutztes Gesicht. Und erst jetzt bemerkte sie, dass Erik auch keine Gläser auf dem Tisch bereitgestellt hatte.
    «Coconut Porter?» Neugierig sah Lisa sich das Etikett an.
    Doch Erik grinste nur und hob vielsagend seine Augenbrauen.
    Lisa war sich sicher, dass sie ein solches Bier noch nie gesehen hatte. Sie betrachtete die in Popart gestaltete Dose noch etwas ausgiebiger und las laut vor, was darauf zu lesen war.
    «Maui Brewing Company?!» Sie blickte Erik irritiert an und dachte einen kurzen Moment lang nach. Dann fragte sie erstaunt: «Maui? Gehört das nicht zu Hawaii?»
    Erik nickte. Sein Grinsen wurde noch breiter. Er erhob seine Dose und deutete an, mit Lisa anstoßen zu wollen.
    Nachdem beide einen kräftigen Schluck genommen hatten, stellte Erik das Bier ab, um plötzlich vor Lisa auf die Knie zu gehen.
    «Das mit dem Antrag hatten wir doch längst», scherzte Lisa unsicher.
    «Ich würde dich aber jederzeit wieder fragen, ob du meine Frau werden willst», erklärte Erik und sah sie amüsiert an.
    Lisa lächelte und beugte sich herunter, um ihm zum Dank für diese lieben Worte einen innigen Kuss zu geben, den er nur allzu gern erwiderte. Ein besonderer Zauber lag in der Luft.
    Anschließend erhob sich Erik, drückte Lisa auf einen Stuhl und machte sich in der Küche zu schaffen.
    Lisa kam aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als Erik nun den kleinen CD -Player anstellte und kurz darauf Reggae-Musik ertönte. Und noch mehr verwunderte sie die Tatsache, dass er eine Pfanne auf den Herd stellte und sich daranmachte, ein paar Spiegeleier zu braten.
    «Was wird denn das?», fragte Lisa.
    «Moco Loco. Das ist so was wie das Nationalgericht auf Hawaii», antwortete Erik begeistert.
    Und als er wenig später zwei vorbereitete Teller mit Reis und Fleisch aus dem Backofen holte und je zwei Spiegeleier drauf drapierte, war Lisas Verwirrung komplett. Sie schaute sich das Essen irritiert an. Es sah aus wie eine bunte Mischung aus Labskaus und Dosenfutter.
    «Hoffentlich schmeckt es besser, als es aussieht», kommentierte sie trocken.
    Erik musste lachen und setzte sich endlich zu ihr an den Tisch. Mit einem Strahlen in den Augen wünschte er einen guten Appetit und begann, eines der Spiegeleier mit einer Gabel zu zerkleinern. Nach dem ersten Bissen gab er endlich eine Erklärung ab, was es mit diesem Überraschungsmahl auf sich hatte.
    «Ich will mit dir nach Hawaii fliegen, um mich für den Ironman zu qualifizieren!»
    «Den Triathlon?»
    Lisa aß zwar brav weiter, da das Essen tatsächlich besser schmeckte, als es zunächst schien. Doch Eriks Ausführungen konnte sie nicht folgen. Es fühlte sich an, als würde sie in einem schalldichten Raum sitzen und nur gefiltert verstehen, wovon er da sprach.
    «… und wenn ich es mit der Qualifikation nicht packe», führte er weiter aus, «gucken wir uns das Spektakel einfach als Zuschauer an. Was meinst du?!»
    Lisa stieß lautstark Luft aus und klang dabei nur mäßig interessiert. Doch das hielt Erik nicht davon ab, weiter begeistert von seinem Traum zu berichten.
    «Wir nehmen uns einfach eine längere Auszeit im Job und reisen von dort aus weiter. Das wollte ich immer schon mal machen …»
    Die Worte prallten an Lisa ab, und ihr wurde gleichzeitig heiß und kalt. Der Gedanke wieder ein Flugzeug besteigen zu müssen, machte ihr in diesem Moment so große Angst, dass sie nicht einmal in der Lage war, Eriks Plänen irgendetwas entgegen zu setzen. Sie war wie paralysiert. Einerseits wollte sie ihn nicht enttäuschen, andererseits spürte sie die aufsteigende Nervosität, weil sie wusste, dass es nun bald an der Zeit war, Erik auch von ihrem größten Wunsch auf der Liste zu berichten.
    Umso erleichterter war sie zunächst, als er sich erst einmal um den Nachtisch kümmerte und nicht mehr von Trainingseinheiten, Bestzeiten und Weltrekorden sprach. Konzentriert füllte Erik zwei Glasschalen mit Eis und exotischen Früchten und dekorierte diese mit

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