Was ich dir schon immer sagen wollte
gezeigt, wie man inhaliert? Haben Sie Angst, ich verrate Sie? Ist es das?«
Ich schämte mich so, ihn um sein Schweigen bitten zu müssen, dass ich nicht einmal nicken konnte. Ich schaute ihn nur an, und er sah, ja .
»Werd ich nicht. Ich werde kein Wort davon sagen und Sie nicht in Verlegenheit bringen. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort.«
Dann wechselte er das Thema, um mich zu erlösen, denn er sah, dass ich ihm nicht mal danken konnte.
»Wie finden Sie dieses Schild?«
Es war ein Holzschild, das dicht vor meinen Füßen lag.
SEHEN SIE DIE WELT VOM HIMMEL AUS. ERWACHSENE $ 1,00, KINDER 50 c. ERFAHRENER PILOT.
»Mein altes Schild ging langsam kaputt, ich dachte, ich mache ein neues. Damit habe ich mir heute die Zeit vertrieben.«
Die Schrift war nicht besonders schön, fand ich. Ich hätte es innerhalb einer halben Stunde besser gemacht.
»Ich bin kein Experte im Schildermalen.«
»Es ist sehr gut«, sagte ich.
»Ich brauch’s nicht zur Reklame, Mundpropaganda genügt meistens. Heute Abend habe ich schon zwei Wagenladungen abgewiesen. Ich wollte meine Ruhe haben. Ich habe denen nicht gesagt, dass ich Damenbesuch erwarte.«
Mir fielen die Kinder ein, und ich hatte Angst, eins könnte aufgewacht sein, mich gerufen haben, und ich war nicht da.
»Müssen Sie schon gehen?«
Ich erinnerte mich an meine Manieren. »Danke für die Zigarette.«
»Nicht vergessen. Sie haben mein Ehrenwort.«
Ich rannte über den Rummelplatz, voller Angst, ich könnte das Auto aus der Stadt nach Hause kommen sehen. Mein Zeitgefühl war durcheinander, ich wusste nicht mehr, wie lange ich fort gewesen war. Aber alles war in Ordnung, ich kam nicht zu spät, die Kinder schliefen. Ich ging selbst zu Bett, lag da und dachte darüber nach, welch glückliches Ende der Tag doch genommen hatte und wie dankbar ich sein konnte, dass es nicht Loretta Bird war, die mich in meinem Aufputz erwischt hatte.
Der Hof und die Beete wurden nicht platt getrampelt, so schlimm war es nicht. Trotzdem schien um das Haus herum viel Trubel zu sein. Das Schild hing am Tor zum Rummelplatz. Die meisten Leute kamen nach dem Abendessen, aber viele fanden sich auch nachmittags ein. Die Bird-Kinder kamen alle, brachten aber keine fünfzig Cent zusammen und lungerten am Tor herum. Wir gewöhnten uns an die Sensation des startenden und landenden Flugzeugs, es war keine Sensation mehr. Ich ging nach jenem einen Mal nie mehr hinüber, sah ihn aber, wenn er sich Wasser holte. Ich versuchte es so einzurichten, dass ich Arbeit hatte, die ich im Sitzen tun konnte wie Gemüse putzen, und saß dann draußen auf den Stufen der Veranda.
»Warum kommen Sie nicht rüber? Ich nehme Sie im Flugzeug mit.«
»Ich spare mein Geld«, sagte ich, weil mir nichts anderes einfiel.
»Wofür? Für die Hochzeit?«
Ich schüttelte den Kopf.
»Ich nehme Sie umsonst mit, wenn Sie zu einer Zeit kommen, wo nichts los ist. Ich dachte, Sie würden kommen und noch eine Zigarette rauchen.«
Ich zog ein Gesicht, damit er schwieg, denn man wusste nie, ob die Kinder um die Veranda herumschlichen oder ob Mrs. Peebles selbst im Haus lauschte. Manchmal kam sie heraus und unterhielt sich mit ihm. Er erzählte ihr Dinge, die er mir nicht gesagt hatte. Aber schließlich hatte ich ihn auch nicht danach gefragt. Er erzählte ihr, dass er im Krieg gewesen war, dort hatte er fliegen gelernt, und jetzt konnte er sich nicht an ein normales Leben gewöhnen, dieses hier gefiel ihm. Sie sagte, sie konnte sich gar nicht vorstellen, dass jemandem so etwas gefiel. Obwohl ihr manchmal die Langeweile so zusetzte, dass sie fast bereit war, selbst irgendwas auszuprobieren, sie war nicht geschaffen für das Landleben. Das war die Idee meines Mannes, sagte sie. Was mir neu war.
»Vielleicht können Sie ja eine Flugschule aufmachen«, sagte sie.
»Würden Sie Unterricht nehmen?«
Sie lachte nur.
Der Sonntag war ein arbeitsreicher Flugtag, obwohl von zwei Kanzeln dagegen gepredigt wurde. Wir saßen alle draußen und schauten zu. Joey und Heather saßen mit den Bird-Kindern drüben auf dem Zaun. Ihr Vater hatte es ihnen erlaubt, nachdem ihre Mutter es ihnen die ganze Woche über verboten hatte.
Ein Auto kam die Straße herunter, fuhr an den parkenden Autos vorbei und hielt in unserer Auffahrt. Es war Loretta Bird, die ausstieg, voller Wichtigkeit, und auf der Fahrerseite stieg eine andere Frau aus, wesentlich gelassener. Sie trug eine Sonnenbrille.
»Diese Dame will zu dem Mann, der das Flugzeug fliegt«, sagte
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