Was ich dir schon immer sagen wollte
es nur darum, beides hinauszutragen und dazu noch aufgeschnittenen Braten und Gurken und frischen Kopfsalat. Loretta Bird lungerte noch eine Weile herum und sagte: »Na, ich muss dann wohl mal nach Hause zu diesen Schreihälsen« und »Es ist so schön, einfach hier zu sitzen, ich hasse es, aufzustehen«, aber zu meiner Erleichterung lud niemand sie ein, und schließlich musste sie gehen.
Nachdem an jenem Abend die Flüge beendet waren, fuhr Chris mit Alice Kelling in ihrem Auto fort. Ich lag wach, bis sie zurückkamen. Als ich die Autoscheinwerfer meine Zimmerdecke streifen sah, stand ich auf, um die beiden durch die Spalten meiner Jalousie zu beobachten. Ich weiß nicht, was ich zu sehen erwartete. Muriel Lowe und ich schliefen immer auf der vorderen Veranda, um zu beobachten, wie ihre Schwester ihrem Freund gute Nacht sagte. Hinterher konnten wir nicht einschlafen vor lauter Verlangen, dass jemand uns küsste und sich an uns rieb, und wir erzählten uns, angenommen, du wärst auf einem Boot mit einem Jungen, und er würde dich nur wieder an Land bringen, wenn du es tätest, oder was, wenn jemand dich in einer Scheune gefangen hält, dann müsstest du doch, es wäre nicht deine Schuld. Muriel sagte, ihre beiden Kusinen versuchten mit der Papprolle aus dem Toilettenpapier, dass eine von ihnen der Junge war. Wir machten nichts Derartiges; lagen nur da und rätselten.
Es geschah weiter nichts, als dass Chris auf der einen Seite des Autos ausstieg und sie auf der anderen und dass beide in verschiedene Richtungen gingen – er zum Rummelplatz und sie zu unserem Haus. Ich ging wieder zu Bett und stellte mir vor, wie ich mit ihm nach Hause kam, ganz anders.
Am nächsten Morgen stand Alice Kelling spät auf, und ich machte ihr eine Pampelmuse zurecht, wie ich es gelernt hatte, und Mrs. Peebles setzte sich zu ihr, um noch eine Tasse Kaffee zu trinken. Es schien ihr mittlerweile recht gut zu gefallen, Gesellschaft zu haben. Alice Kelling sagte, vielleicht sollte sie besser einen Tag einlegen, um Chris nur beim Starten und Landen zuzuschauen, und Mrs. Peebles sagte, sie wüsste nicht, ob sie es vorschlagen durfte, denn Alice war diejenige mit dem Auto, aber bis zum See waren es nur fünfundzwanzig Meilen, und was für ein schöner Tag für ein Picknick.
Alice Kelling griff die Idee auf, und um elf Uhr saßen sie im Auto, mit Joey und Heather und einem Sandwich-Mittagbrot, das ich gemacht hatte. Der einzige Haken war, dass Chris noch nicht gelandet war und sie ihm sagen wollte, wohin sie fuhren.
»Edie wird rübergehen und es ihm ausrichten«, sagte Mrs. Peebles. »Kein Problem.«
Alice Kelling zog die Stirn in Falten und stimmte zu.
»Und richte ihm aus, dass wir um fünf zurück sind!«
Wie ich es sah, lag ihm nicht besonders viel daran, das sofort zu erfahren, und ich dachte daran, was er sich da drüben auf seinem Spirituskocher zusammenbraute und dann alleine aß, also machte ich mich ans Werk und buk einen Streuselkuchen, zwischen der anderen Arbeit, die ich zu tun hatte; dann, als er ein bisschen abgekühlt war, wickelte ich ihn in ein Geschirrtuch. Ich machte mich nicht zurecht, nahm nur die Schürze ab und kämmte mir die Haare. Ich hätte gern etwas Make-up aufgelegt, aber ich hatte Angst, das würde ihn an unsere erste Begegnung erinnern, und dann würde ich mich wieder in Grund und Boden schämen.
Er hatte ein neues Schild am Tor befestigt: KEINE FLÜGE MEHR HEUTE NACHMITTAG. BEDAURE. Ich machte mir Sorgen, dass es ihm nicht gut ging. Draußen war nichts von ihm zu sehen, und die Zeltklappe war zu. Ich klopfte an die Stange.
»Herein«, sagte er mit einer Stimme, die eher klang wie Draußen bleiben .
Ich hob die Zeltklappe.
»Ach, Sie sind’s. Tut mir leid. Wusste nicht, dass Sie’s sind.«
Er saß auf dem Bett und rauchte. Warum nicht wenigstens draußen sitzen und in der frischen Luft rauchen?
»Ich bringe einen Kuchen und hoffe, Sie sind nicht krank«, sagte ich.
»Warum soll ich krank sein? Ach – das Schild. Alles in Ordnung. Ich hatte nur keine Lust mehr, mit Leuten zu reden. Ich meine nicht Sie. Nehmen Sie Platz.« Er machte die Zeltklappe auf. »Mal frische Luft reinlassen.«
Ich setzte mich neben ihn auf die Bettkante, einen anderen Platz gab es nicht. Es war eigentlich nur eine von diesen zusammenklappbaren Pritschen. Ich erinnerte mich an meinen Auftrag und richtete ihm die Nachricht seiner Verlobten aus.
Er aß etwas von dem Kuchen. »Gut.«
»Heben Sie sich den Rest auf, falls
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