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Was ich mir schon immer merken wollte

Was ich mir schon immer merken wollte

Titel: Was ich mir schon immer merken wollte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Prinzip einer um eine Achse rotierenden Scheibe zunutze.
    Die ersten Räder waren einfache, mit Stiften an einer Achse befestigte Holzscheiben. Zeichnungen und Funde verdeutlichen, dass zur Verringerung des Gewichts manchmal auch Teile aus der Scheibe herausgeschnitten wurden – erste Vorläufer des Speichenrades, das schließlich um 2000 v. Chr. in Mesopotamien entstand, wie historische Tonmodelle belegen. In den folgenden Jahrhunderten traten Räder mit vier, sechs oder acht Speichen ihren Siegeszug in Europa und Kleinasien an. Bald wurden auch die Kriegsstrategen auf die Erfindung aufmerksam: Ab 1600 v. Chr. statteten die Ägypter ihre Truppen mit Streitwagen aus.
    Erhellendes

Auch die Hochkulturen der Maya, Azteken und Inka kannten Räder, sogar Zahnräder, aber sie benutzten Räder offenbar nicht an Wagen.

Schillers »Die Bürgschaft«
    »Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte!« Derart versöhnlich endet »Die Bürgschaft« (1799), eine der bedeutendsten Balladen Friedrich Schillers (1759–1805; geadelt 1802). Im Zentrum des Geschehens steht eine unverbrüchliche Freundschaft, die sich auch gegen einen düsteren Tyrannen bewährt.
    Die literarische Anregung für »Die Bürgschaft« entstammte der antiken griechischen Heldensage von Damon und Phintias aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., die in verschiedenen Varianten überliefert ist. Ausgangspunkt der Ballade ist ein versuchter Tyrannenmord in Syrakus auf Sizilien – Damon (in anderen historischen Quellen Möros) versucht, den Schreckensherrscher Dionys (bzw. Dionysios) mit einem Dolch ins Jenseits zu befördern, wird aber gefangengenommen.
    Damons Tod scheint sicher; ihm wird jedoch eine dreitägige Frist gewährt, um seine Schwester zu verheiraten. Als Bürgen lässt er seinen Freund Phintias (bzw. Selinuntius) in der Gewalt des Tyrannen zurück. Sollte Damon nicht innerhalb der Frist zurückkehren, so müsse der Freund statt seiner sterben, so der teuflische Plan des Dionys.
    Auf der Rückkehr von der Hochzeit wird Damon jedoch durch schwere Regenfälle, eine zerstörte Brücke über einem reißenden Fluss, eine Horde Räuber und lähmenden Durst aufgehalten, und so kommt er erst in allerletzter Minute an den Hof des Königs zurück. Die unverbrüchliche Freundschaft rührt selbst den harten Tyrannen, der abschließend das hohe Lied auf die Treue singt und mit der berühmt gewordenen abschließenden Bitte um Aufnahme in den Kreis der Freunde ersucht.
    Erhellendes

Die bekanntesten Vertonungen der »Bürgschaft« stammen von Franz Schubert, der sowohl ein Lied (1815) als auch eine fragmentarische Oper (1816) komponierte.

Gemäß historischer Quellen nannte Schiller den Helden der Ballade zunächst Möros. Diesen Namen ersetzte er in einer Überarbeitung von 1804 durch Damon.

Vivaldi – virtuoser Violinist
    Antonio Vivaldi (1678–1741) war einer der virtuosesten Violinisten seiner Zeit. Mit seinen Kompositionen prägte er zeitgenössische Musik, Konzertformen und Komponisten, darunter Johann Sebastian Bach.
    Als ältestes von neun Kindern eines Barbiers und Violinisten am 4. März 1678 in Venedig geboren, absolvierte Vivaldi zunächst eine Ausbildung als Priester, die er 1703 mit der Priesterweihe abschloss. Allerdings arbeitete er nur wenige Monate in diesem Amt, dann wandte er sich ganz der Musik zu. Mit Unterbrechungen fungierte er zwischen 1703 und 1741 als Musiklehrer, Dirigent, Violinist und Komponist am Mädchenkonservatorium Ospedale della Pietà in Venedig. Zahlreiche seiner Violinkonzerte und Sonaten komponierte er für das Orchester des Ospedale, das schon bald über die Grenzen Italiens hinaus bekannt wurde.
    1713 fand die Uraufführung seiner ersten Oper, »Ottone in villa«, statt. Als Vivaldi nach Aufenthalten in Mantua (ab 1718) und Rom (ab 1721) nach Venedig zurückkehrte, war er ein gefeierter Star. Er unternahm zahlreiche Konzertreisen; Musiker und Komponisten aus ganz Europa kamen aber auch nach Venedig, um ihn zu sehen und zu hören. 1740 siedelte Vivaldi nach Wien an den Hof Kaiser Karls VI. über, war allerdings schon bei sehr schlechter Gesundheit. Am 28. Juli 1741 starb Antonio Vivaldi in Wien.
    Das umfangreiche Werk des Komponisten umfasst 770 Werke, darunter 46 Opern (z. B. »Griselda«, 1735) drei Oratorien (darunter »Juditha triumphans«, 1716), 344 Solokonzerte (z.B. »Il cimento dell’armonia e dell’inventione« von 1725 mit den berühmten »Vier Jahreszeiten«), 93 Sonaten und Trios, 81 Konzerte

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