Was ich mir schon immer merken wollte
bereits zahlreiche Länder Europas besucht hatte, startete Humboldt 1799 zu einer fünfjährigen wissenschaftlichen Erkundungsreise durch die heutigen Staaten Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru, Mexiko und Kuba, was dem Deutschen den Beinamen »zweiter Entdecker Amerikas« einbrachte. Seine auf dieser Reise gesammelten Daten und Erkenntnisse veröffentlichte Humboldt zwischen 1805 und 1834 in 36 umfangreichen Berichten. Überdies hinterließ er der Nachwelt zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse über seine russisch-sibirische Expedition und versuchte sich schließlich an einem Werk über das gesamte Wissen zum Thema Erde (»Kosmos«, 1845–1862).
In seinen Publikationen systematisierte Humboldt u. a. die Geografie, Hydrografie, Kartografie, Klimaforschung, Ökologie, Ozeanografie und Vulkanologie, lieferte Beiträge zur Ethnologie, Astronomie und Zusammensetzung der Atmosphäre. Humboldt selbst nannte die Pflanzengeografie der Tropen, die Theorie isothermer Linien (Linien gleicher Temperatur) sowie Arbeiten über den Geomagnetismus als seine größten Leistungen.
Erhellendes
Seine Popularität in aller Welt verdankt der überzeugte Humanist seinem unermüdlichen Eintreten gegen Ausbeutung, Unterdrückung, Kolonialismus und Sklaverei in seinen Reiseländern.
An der Westküste Südamerikas untersuchte der deutsche Naturforscher die später nach ihm benannte Meeresströmung (Humboldtstrom).
Genfer Konventionen
Am 11. August 1949 unterzeichneten zunächst 15 von 57 Staaten die Genfer Konventionen – wichtige völkerrechtliche Vereinbarungen für den internationalen Kriegsfall, die auch einen verbesserten, umfassenden Schutz der Zivilbevölkerung vorsahen.
Unter dem Eindruck der Grausamkeiten gegen Kriegsteilnehmer und Zivilbevölkerung im Zweiten Weltkrieg lud die Schweizer Regierung 1948 zu einer Konferenz nach Genf ein mit dem Ziel, die bestehenden Regeln zum Umgang mit Verletzten und Gefangenen im Kriegsfall zu verbessern und den Schutz der Zivilbevölkerung völkerrechtlich neu zu verankern. Unter der Federführung des Genfer Juristen und Rotkreuz-Mitarbeiters Jean Pictet (1914–2002) berieten Vertreter aus 57 Staaten und internationaler Organisationen, wie das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK), über die Umgestaltung vorhandener Abkommen und die Ratifizierung neuer Vereinbarungen für den Fall eines militärischen Konflikts.
Nach monatelangen Verhandlungen änderten die Teilnehmer das Genfer Abkommen I und II, das verletzte und kranke Militärangehörige von Heer und Marine betrifft, sowie das Abkommen III, das den Umgang mit Kriegsgefangenen regelt. Das dritte sowie das neu erarbeitete vierte Abkommen enthalten ausführliche Menschenrechtsgarantien für Kriegsgefangene und die Zivilbevölkerung. 1956 hatten 50 Staaten die Konventionen unterzeichnet, 1964 waren es bereits 100.
1977 wurden die Konventionen von 1949 durch zwei Abkommen ergänzt. Eines weitete die Abkommen auf innerstaatliche Konflikte aus, beispielsweise beim Kampf gegen rassistische Regimes. Das zweite erweiterte die Geltung der Konventionen für die Zivilbevölkerung auch auf innerstaatliche Konflikte. 2006 schließlich führte ein weiteres Zusatzprotokoll ein drittes Schutzzeichen ein: Neben das Rote Kreuz und den Roten Halbmond trat fortan der rote Kristall für nationale Hilfsgesellschaften, die sich zuvor keiner der etablierten Gesellschaften hatten anschließen können.
Erhellendes
In Deutschland stellt das Völkerstrafgesetzbuch von 2002 Verstöße gegen die Konventionen unter Strafe. Artikel 25 des Grundgesetzes bezieht die allgemeinen Regeln des Völkerrechts mit ein.
Kleine Pille – große Wirkung
Mit dem Präparat Enovid kam 1960 in den USA die weltweit erste Antibabypille auf den Markt. Die Pille veränderte die Einstellung zur Sexualität sowie das Zusammenleben zwischen den Geschlechtern – und damit auch die Gesellschaft – grundlegend.
Entscheidenden Anteil an der Entwicklung der Pille besaß der US-amerikanische Biologe Gregory Goodwin Pincus. Schon in den 1950er Jahren hatte er mit dem Gelbkörperhormon Progesteron experimentiert, die empfängnisverhütende Wirkung hatte allerdings zu wünschen übrig gelassen. Zufriedenstellende Resultate brachte erst Enovid – allerdings führte das Medikament zu einer Reihe unerwünschter Nebenwirkungen: Infolge häufiger Thrombosen und Embolien musste schließlich der Östrogenanteil reduziert werden.
Die Antibabypille löste weitreichende
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