Was ich mir schon immer merken wollte
Preußen, namentlich Ministerpräsident Otto von Bismarck (1815–1898), war treibende Kraft bei der Bildung des Norddeutschen Bundes, zu dem sich 22 Staaten nördlich der Mainlinie zusammenschlossen. Am 15. Dezember 1866 versammelten sich die Delegierten der Mitgliedstaaten, um über die Verfassung zu beraten. Zwei Monate später wurde der konstituierende Reichstag gewählt, der am 16. April die Verfassung billigte. Zum 1. Juli trat sie in Kraft. König Wilhelm von Preußen (1797–1888) fungierte als Präsident des Bundes, ihm unterstellt war der Bundeskanzler. Alle Mitglieder entsandten Delegierte in den Bundesrat, der zusammen mit dem Reichstag – der aus allgemeinen und direkten Wahlen hervorging – das Gesetzgebungsrecht ausübte. Am 10. September 1867 wurde der erste und einzige Reichstag des Bundes eröffnet.
Angesichts des Deutsch-Französischen Kriegs schlossen sich 1870 auch die süddeutschen Staaten Baden, Hessen, Bayern und Württemberg dem Norddeutschen Bund an. Der Bundesrat beantragte am 9. Dezember 1870 mit Erfolg, den erweiterten Bund nun »Deutsches Reich« zu nennen. Als am 31. Dezember 1870 die Verfassung des Deutschen Reichs verkündet wurde, die im Wesentlichen mit der des Norddeutschen Bundes übereinstimmte, fand der Norddeutsche Bund sein offizielles Ende.
Erhellendes
Nachdem Frankreich bei Metz und Sedan entscheidend geschlagen worden war, wurde König Wilhelm von Preußen am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal von Versailles zum Deutschen Kaiser ausgerufen. Otto von Bismarck wurde Reichskanzler.
Die Telefonrevolution
Immer und überall erreichbar zu sein – diese Vision nahm 1992 Gestalt an, als das sogenannte D-Netz grenzüberschreitendes Telefonieren mit einer neuartigen Generation von Handys ermöglichte – mittels des Mobilfunkstandards GSM.
Diese ersten modernen Handys – Trendsetter war das Motorola International 3200 – hatten mit heutigen Mobiltelefonen nur wenig gemein: Sie waren relativ groß und recht schwer – und passten auch wegen der langen Antenne in keine Jackentasche. Diese »Knochen«, wie die Handys wegen ihres Aussehens genannt wurden, galten Anfang der 1990er Jahre allerdings als klein und handlich: Die Akkus der noch in den 1980er Jahren verwendeten Funktelefone waren so groß, dass man stets eine Art Kiste mit angeschlossenem Telefonhörer bei sich tragen musste, um »mobil« telefonieren zu können.
Die Größe der Akkus war denn auch der entscheidende Schritt zur einsetzenden Miniaturisierung der Handys: Einerseits erlaubte der technische Fortschritt immer kleinere und trotzdem leistungsstärkere Akkus, andererseits nahm durch den Siegeszug der Handys auch die Zahl der Funkstationen zu, so dass die Distanz vom jeweiligen Handy zur nächsten Station immer kürzer wurde. Inzwischen ist es möglich, von fast jedem Ort der Erde aus zu telefonieren.
Mit der Einführung des drahtlosen Anwendungsprotokolls WAP konnten Handys ab 1999 auch den Zugang zum Internet herstellen. Auf dem Weg zur mobilen Multimediastation bieten Handys seit Einführung der UMTS-Lizenz 2005 neben Messaging-, Informations- und Organisationsdiensten auch TV und Videokonferenzen. Neuartige Smartphones bzw. PDA-Phones bieten sogar alle Leistungsmöglichkeiten moderner Personal Computer.
Erhellendes
Das 1992 eingeführte digitale D-Netz wurde 1994 vom leistungsstärkeren E-Netz abgelöst.
Das A-Netz hatte ab 1958 handvermitteltes Funktelefonieren in Deutschland erlaubt; das B-Netz (ab 1974) und das C-Netz (ab 1985) ermöglichten erstmals mobile Gespräche ohne Handvermittlung.
Der Begriff »Handy« für Mobiltelefone existiert in Großbritannien und den USA nicht – dort heißen sie »mobile phone« bzw. »cellular phone«.
Sodom und Gomorrha
Der Begriff, mit dem heutzutage unhaltbare sündige Zustände bezeichnet werden, hat seinen Ursprung im Alten Testament der Bibel. Die beiden Städte Sodom und Gomorrha wurden wegen ihrer lasterhaften Bewohner von Gott zerstört.
Nur zehn ehrenwerte Menschen in Sodom und Gomorrha würden ausreichen, damit er die beiden Städte nicht zerstören werde, teilte Gott dem besorgten Abraham mit, der sich für die dortigen Menschen eingesetzt hatte. Gott war nämlich zu Ohren gekommen, dass die Bewohner Sodoms und Gomorrhas ein besonders sündenreiches Leben führten.
Um sich ein eigenes Bild zu machen, entsandte Gott zwei Engel nach Sodom, die von Abrahams gottesfürchtigem Neffen Lot beherbergt wurden. Die übrigen Einwohner Sodoms aber verlangten
Weitere Kostenlose Bücher