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Was im Dunkeln liegt

Was im Dunkeln liegt

Titel: Was im Dunkeln liegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Janes
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auf: außerstande, Trudies Einladung abzuschmettern, ohne extrem unhöflich zu erscheinen  –  was seiner guten Erziehung zuwiderlaufen würde.
    »Hey, nettes Häuschen!«, rief Josser, als er eintrat.
    »Hier entlang«, sagte Simon mit flacher, ausdrucksloser Stimme und ging ins Wohnzimmer voraus.
    »Was soll das werden?«, zischte ich Trudie zu, während ich ihr in die Küche folgte. »Den einfach so einzuladen?«
    Ehrlich überrascht sah sie mich an. »Ich konnte ihn doch nicht draußen stehen lassen  –  schließlich hat er mich auf seinem Motorrad mitgenommen. Außerdem hat er gesagt, er habe Durst.«
    »Klar hat er das. Und zwar deshalb, weil er ins Haus wollte. Hast du nicht gemerkt, dass Simon ihn nicht hier haben will?«
    »Ich dachte, er ist ein Freund aus der Uni«, protestierte sie. »Wenn sie nicht mit ihm reden wollen, warum hat Danny ihn dann überhaupt gerufen?«
    »Er hat nicht ihn, sondern uns gerufen, du Schwachkopf.«
    »Oh, na ja  –  was ist schon dabei? Er wird nicht lange bleiben.«
    »Dann ermuntere ihn auch nicht dazu«, sagte ich. »Ein Bier  –  nur ein Glas –, danach verschwindet er wieder. Okay?« Ich machte mich auf die Suche nach sauberen Gläsern.

    »Okay. Weißt du, wo das Tablett abgeblieben ist?«
    Da wir das Tablett nicht fanden, teilten wir die Gläser zwischen uns auf, ich eines in jeder Hand, während Trudie die anderen drei auf einem Essteller balancierte.
    »Bedient von zwei wunderschönen Mädchen«, sagte Josser. »So soll es sein, was?« Als niemand antwortete, fuhr er fort: »Hey, Freunde, ich finde, ihr habt es genau richtig gemacht. Eine tolle Bude, zwei süße Mädels. Was ist das Geheimnis eures Erfolgs? Oder vielleicht sollte man das lieber nicht fragen  –  manche Geheimnisse behält man am besten für sich, was, Jungs?« Sein Ton war von gekünstelter Freundlichkeit, aber als er probeweise an seinem Bier nippte, wanderte sein Blick von Simon zu Danny und wieder zurück, und in sein Gesicht trat ein berechnender Ausdruck.
    »Hast du seit Semesterende irgendwelche Leute von der Uni getroffen?«, fragte Simon. Sein Ton erinnerte mich an den meiner Mutter, wenn sie meinte, es sei an der Zeit, von einem unappetitlichen Thema zu einem anderen zu wechseln.
    »Nö  –  ich war eine Weile zu Hause, habe ein paar Kumpel getroffen, aber dann ging mir die Kohle aus, und ich habe diesen Ernte-Job hier unten angenommen. Andy  –  ihr wisst schon, der Maschinenbau-Andy  –  meinte, ich könne bei ihm pennen. Ist natürlich nicht so feudal wie hier. Toller Ort. Schätze mal, hier hätten noch ein paar Leute mehr Platz.«
    »Tja«, sagte Simon reserviert. »Verdienst du gut  –  bei der Obsternte?«
    »Nein, eine Scheißbezahlung. Reicht gerade so für Bier und Kippen. Verdammt harte Arbeit außerdem. Und, was treibt ihr hier so?«

    »Gartenarbeit«, sagte Danny.
    Ich saß da und beobachtete alles, sagte selbst jedoch kein Wort. Auch Trudie war ungewohnt still. Mittlerweile hatte sie erkannt, was für ein Fehler es gewesen war, zu freundlich zu Josser zu sein, und fürchtete nun vermutlich unseren Zorn. Simon tat sein Bestes, eine höfliche Konversation am Laufen zu halten, bis Josser sein Bier beendet hätte, doch sein Unbehagen war deutlich spürbar. Aber es war Danny, der mich am meisten verblüffte. Mit der Zeit merkte ich, dass die meiste Spannung im Raum von ihm ausging. Unter seiner normalen, gelassenen Fassade vibrierte er vor Wut. Es strahlte von ihm aus wie ein unsichtbares Kraftfeld, bis es nach und nach jeder im Raum wahrnahm  –  alle bis auf Josser, der offensichtlich unempfindlich gegen alle Schwingungen weiterschwafelte und das Gespräch ständig auf das Thema Unterkunft zurückbrachte, bis er schließlich sagte: »Offen gestanden, Leute, habe ich es ziemlich satt, bei Andy zu pennen. Vielleicht könnte ich eine Weile hier wohnen. Ich bin total verschwiegen  –  werde also nicht aus dem Nähkästchen plaudern, wie man so schön sagt.«
    »Das ist leider nicht möglich. Wir haben eine Vereinbarung mit dem Besitzer getroffen. Die Anzahl der Bewohner ist strikt auf uns vier beschränkt.« Simon sah Josser, während er sprach, nicht an. Er tat, als wollte er noch einen Schluck trinken und würde dann erst bemerken, dass sein Glas leer war.
    Josser streckte die Beine der Länge nach aus. Sie reichten bis unter den Couchtisch, sodass die abgetragenen Sohlen am anderen Ende des Tisches herausragten. »Regeln sind dazu da,

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