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Was im Leben zählt

Was im Leben zählt

Titel: Was im Leben zählt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allison Winn Scotch
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Regen.
    «Kein Problem», sagt CJ und sieht Darcy an. «Hey, du bist doch Darcy Everett, stimmt’s? Ich erinnere mich an dich.»
    «Richtig», sagt Darcy mit einem kleinen Knicks, der zeigt, wie sehr sie sich freut, erkannt zu werden; als wäre CJ ein Mitglied ihres Fanclubs.
    «Ich war in der Siebten, als du deinen Abschluss gemacht hast», sagt CJ. «Ich habe gehört, du bist jetzt in L.A., um ein Album aufzunehmen oder so was. Cool!»
    «Ja, finde ich auch», antwortet Darcy und ignoriert geflissentlich das winzige Detail der sachlichen Ungenauigkeit des Gerüchts.
    «Ach, das ist ja so genial. Wirklich, du bist mein absolutes Vorbild. Raus aus Westlake und berühmt werden!»
    «Na ja», sagt Darcy, auf einmal sehr an einem unsichtbaren Fleck auf ihrem T-Shirt interessiert. «Es ist keine große Sache. Ich meine, es ist schon toll, aber so groß ist die Sache auch wieder nicht.»
    «Meinst du, ich kann dich irgendwann mal anrufen? Mir von Mrs. F. deine Nummer besorgen? Ich würde gerne wissen, wie du es geschafft hast.»
    «Klar. Gerne.» Darcy hat die Fassung wiedererlangt und lächelt.
    «Hilfst du uns bei dem Musical?», will CJ wissen. «Die Proben fangen doch nächste Woche an, oder?»
    Ich nicke, und Darcy zuckt unverbindlich mit den Achseln. «Vielleicht», sagt sie. «Ich weiß noch nicht genau, wie lange ich bleibe.»
    Ich werfe ihr einen Blick zu – das ist wieder mal eine von Darcys typischen Nichtantworten. Wir wissen doch beide, dass sie schon lange wieder zurück in L.A. sein wird, wenn CJ und die anderen sich hoffnungsvoll vor dem Musiksaal anstellen, um beim Vorsingen eine Hauptrolle zu ergattern.
    «Und jetzt entschuldige uns bitte, Darcy», sage ich und lasse mich seufzend auf meinen Stuhl fallen. «CJ und ich müssen noch ein paar Dinge besprechen.»
    Darcy schießt zur Tür, macht eine «Ruf mich an»-Geste, die für CJ bestimmt ist, und ich nehme mir die Mappe mit CJs College-Bewerbung vor.
    «Okay, gut. Ich habe mir am Wochenende noch mal alles angesehen, und ich glaube, wir sind so gut wie fertig.» Ich blättere die Seiten durch. «Der einzige Punkt, der dir noch fehlt, ist gemeinnützige Arbeit. Darauf legt das Wesleyan besonderen Wert.»
    Sichtlich getroffen lässt sie die Schultern hängen.
    «Das ist nicht so schlimm, CJ», sage ich. «Wir sind absolut weit voraus. Es ist erst Juli. Deswegen machen wir das ja so früh. Es gibt jede Menge Möglichkeiten, sich freiwillig zu engagieren, und wenn du damit sofort anfängst, kannst du es noch mit in deine Bewerbung aufnehmen.»
    «Ich habe doch sowieso schon kaum Zeit, meinen Job im Restaurant noch reinzuquetschen. Wie soll ich das denn hinkriegen?» Sie schüttelt den Kopf. «Ich habe das Gefühl, alle Welt verschwört sich gegen mich, nur damit ich nicht von hier wegkomme.»
    Und was ist hier so schlimm, bitte schön? , möchte ich rufen. Wieso scheinen alle so darauf erpicht, von hier zu verschwinden? Darcy! CJ! Mein eigener bescheuerter Ehemann!
    «Das kriegen wir schon hin», sage ich mit gespielter Zuversicht. «Ich telefoniere ein bisschen. Du telefonierst ein bisschen. Das ist absolut machbar.»
    Sie zögert. «Johnny hat Schluss gemacht.» Ihre Stimme klingt rau.
    «Das tut mir leid, CJ.» Ich strecke den Arm aus und tätschle ihr Knie. Soweit ich weiß, war sie seit letztem Frühjahr mit dem Basketballspieler zusammen.
    «Macht nichts.» Sie zuckt die Achseln. Ihr trauriges Gesicht straft sie Lügen, aber sie wehrt den drohenden Zusammenbruch ab. «Mrs. F., Sie müssen mich hier rausbringen. Ich darf auf keinen Fall hier steckenbleiben, gefangen mit Johnny Hutchinson und seinen dämlichen Freunden, steckenbleiben in einem Leben in diesem dämlichen Kaff.»
    Wir stecken alle fest , denke ich wieder.
    «Du bleibst nicht hier stecken», sage ich beruhigend, und irgendwie meine ich mich genauso damit wie sie. «Du gehst aufs College, CJ, auch wenn es aus irgendeinem Grund nicht das Wesleyan werden sollte.»
    «Ich kann nicht», flüstert sie. «Ich kann nicht hier steckenbleiben.» Dann sieht sie mich erschrocken an. «Das war nicht gegen Sie gerichtet, Mrs. F. Ich finde Sie toll.»
    «Hab ich auch nicht so aufgefasst», sage ich, ehe mir klarwird, dass ich tatsächlich haargenau das repräsentiere, wovor sie flieht.
    «Egal» – sie seufzt –, «wir sehen uns ja nächste Woche beim Vorsingen und danach im Prom-Komitee.» Sie setzt ein leeres Lächeln auf. «Welches Dessert bestellt wird, welche Bowle wir wollen. Ganz

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