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Was ist koscher - Jüdischer Glaube

Was ist koscher - Jüdischer Glaube

Titel: Was ist koscher - Jüdischer Glaube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Spiegel
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Monaten, und der zusätzliche Monat heißt Adar II, im Unterschied zu Adar I in einem normalen Jahr.
    Die hebräischen Monate haben Namen. Sehr wahrscheinlich sind die erst in der Zeit der babylonischen GefangenschaĞ
    entstanden, denn sie kommen aus dem Babylonischen, und die Thora nennt zur genauen Monatsangabe häufi g eine Zahl, also etwa: Am 15. Tag des 3. Monats. Die Monate heißen: Nissan, Ijjar, Siwan, Tammus, Av, Elul, Tischri, Cheschwan (auch Marcheschwan genannt, der »biĴ ere« Cheschwan), Kislew, Tevet, Schewat, Adar (und dann im Schaltjahr eben Adar II). Wenn man weiß, dass der Nissan in die christlichen Monate März/April fällt, dann weiß man schnell, dass Kislew November/Dezember markiert, Tischri September/Oktober und so weiter.
    Die Berechnung des Kalenders wurde nicht nur nach der Astronomie vorgenommen, sondern auch nach der genauen Beobachtung der Vegetation. Wie das vor sich ging, kann ich beim besten Willen hier nicht beschreiben, aber es schien tatsächlich zu funktionieren. Die Kalender waren jedenfalls immer exakt und die Festlegung der Feiertage ebenso. Man musste sich ja nach der Thora richten, die das Datum für jeden Feiertag angibt.
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    Wer allerdings mit dem Judentum in Israel und in der Diaspora schon einmal in Kontakt kam, wird vielleicht gemerkt haben, dass in der Diaspora viele Feiertage einen Tag länger dauern als in Jerusalem oder Tel Aviv.
    Warum ist das so? Warum dauert Sukkot in der Diaspora acht Tage, in Israel aber nur sieben? Warum feiert man in Berlin, Paris, London, Moskau oder New York Schawuot zwei Tage, in Jerusalem aber nur einen?
    In frühen Zeiten verließen sich die Gelehrten bei der Festlegung des Kalenders nicht allein auf Berechnungen. Um den Beginn eines Monats bestimmen zu können, benötigten sie zwei Zeugen, die den Neumond mit eigenen Augen gesehen haben mussten. Dann konnte man auch die Feiertage in diesem Monat bestimmen. Wenn das geschehen war, wurde als nächstes die jüdische GemeinschaĞ darüber in Kenntnis gesetzt. Das geschah mit Hilfe von Feuern auf Berg- und Hügel-gipfeln, denn inzwischen waren die jüdischen Gemeinschaf-ten durch Krieg und FremdherrschaĞ im eigenen Land weit verstreut.
    Doch wie konnte man sicher sein, dass das Feuer, das man von weitem sah, auch wirklich im AuĞ rag der Rabbinen entzündet worden war? Es gab genug Okkupanten, die ein Interesse daran haĴ en, den jüdischen Glauben zu zerstören, und deshalb Scheinfeuer entfachten, um die GemeinschaĞ en zu verwirren. Also begann man Boten loszuschicken, die den genauen Termin persönlich überbrachten. Die aber brauchten wieder mehr Zeit. Endlich beschloss man dann, in den weit entfernten Gemeinden einen Feiertag an zwei Tagen hintereinander zu begehen. So konnte man sicher sein, dass auch die entferntesten Gemeinden mit allen Juden auf der Welt zur selben Zeit feierten.
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    In Israel selbst war das natürlich nicht nötig. Diese Bestimmung bedeutet aber nur, dass immer der erste Feiertag eines jeden Festes zweimal hintereinander begangen wird, also wird zum Beispiel an Pessach der berühmte Sederabend in der gesamten Diaspora zweimal abgehalten, in Israel nur einmal. Warum man sich auch heute noch an diese Regelung hält, wo dies doch gar nicht mehr nötig wäre? Tradition! Tradition ist alles im Judentum. Also macht man so weiter wie schon die Väter und Vorväter und Urväter.
    Nur zwei Feiertage sind von dieser Regelung ausgenommen: Rosch haSchana, das auch in Israel zwei Tage dauert, und Jom Kippur, der Versöhnungstag, der überall auf der Welt nur einen einzigen Tag dauert.
    So, und nun kommen wir zur großen Eigenart des jüdischen Kalenders und damit zurück zur ursprünglichen Frage, wie Neujahr nur im Herbst sein kann. Ich werde an anderer Stelle noch genauer erklären, dass es in der jüdischen Tradition sogar vier Neujahre gibt, aber kalendarisch, im Sinne des religiösen Jahreszyklus, sind nur zwei von Bedeutung. Einer ist der 1. Nissan, das wäre also etwa im März/April, der andere ist am 1. Tischri, also im September/Oktober.
    Die jüdische Bibel sagt darüber:
    »Und es sprach der Ewige zu Mosche und Aharon im Land Mizraim: ›Dieser Monat sei euch der Anfang der Monate; der erste sei er euch unter den Monaten des Jahrs. Redet zur ganzen Gemeinde Jisrael und sprecht: Am Zehnten dieses Monats, da nehme sich ein jeder ein Lamm für das

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