Was Katzen wirklich wollen
allerdings aus verständlichen Gründen nur selten die Familie. Haben Sie selbst eine solche Samtpfote zu Hause, sollten Sie sie aber nicht mit einem sehr aggressiven Neuzugang verschrecken.
• Im Idealfall kommen beide als junge Katzen zusammen, nachdem sie die Gesellschaft ihrer Mutter und Geschwister mindestens zwölf Wochen lang genießen konnten und danach nicht länger als ein Jahr ohne Artgenossen lebten. Denn einige Jahre Prinzessinnendasein können Mieze einen Artgenossen unerträglich erscheinen lassen.
Die Zusammengewöhnung
Bei zwei ausgewachsenen Katzen gestaltet sich die Zusammengewöhnung meist deutlich schwieriger als mit Katzenkindern oder Halbwüchsigen, aber mit etwas Einfühlungsvermögen des Menschen kann es durchaus gut gehen. Es ist sicher hilfreich, wenn sich die Tiere in Paarungsstimmung befinden, denn das kann die Abwehr durchbrechen.
Sind auf diese Weise die Schranken zwischen ihnen erst einmal abgebaut, und ihr kindliches Anschlussbedürfnis kommt durch, lassen sich die Tiere gut zusammen halten, auch außerhalb der Paarungszeit oder nach der Kastration.
Welche Katzen Sie auch immer wählen, stellen Sie sich das Zusammengewöhnen der ersten Katze mit einem Neuling nicht zu einfach vor. In fast allen Fällen bedarf es der behutsamen Vermittlung durch die vertraute Person. Am besten nehmen Sie sich für die erste Zeit Urlaub, mindestens eine Woche lang. Nur so ist es möglich, der ersten Katze genügend Aufmerksamkeit zu schenken, damit sie gar nicht erst auf die Idee kommt, unter der neuen Konkurrenz zu leiden. Es versteht sich fast von selbst, dass bei reinen Wohnungskatzen besonders viel Sorgfalt vonnöten ist. Verfeindete Freigänger können einander ja aus dem Wege gehen, bei den eingeschränkten Platzverhältnissen einer Wohnung ist dies kaum möglich.
Geeignete Strategien: Ein Patentrezept gibt es nicht, dafür sind Katzen viel zu individuelle Charaktere. Aber erfahrungsgemäß lässt sich eine Zusammengewöhnung erleichtern, wenn man einige Dinge berücksichtigt:
• Sind beide Katzen schon erwachsen und zumindest eine davon unsicher oder ängstlich, ist es das beste, die Tiere vor der Zusammenführung eine Weile in der Wohnung voneinander getrennt zu halten. Die Neue hat dann Zeit, sich in aller Ruhe mit der noch ungewohnten Umgebung vertraut zu machen und Rückzugsgebiete kennenzulernen. Sie wird sich dann selbstsicherer in der Wohnung bewegen und dadurch weniger Angriffe provozieren. Zudem wird ihr Fell den vertrauten Haus- und Familiengeruch annehmen. Zu diesem Zweck hilft es, wenn auf ihrem Schlafplatz ein getragener, weicher Pullover liegt oder beide Katzen damit abwechselnd abgerieben werden.
• Für den Anfang empfiehlt es sich auf jeden Fall, den Katzen außer getrennten Ruheplätzen auch getrennte Kistchen und Futterwinkel anzubieten. Ist die Freundschaft erst einmal geschlossen, kann man zumindest bei Freigängern wieder darauf verzichten.
• Hat sich die erste Abwehrstimmung (→ > / > ) einigermaßen gelegt, hat die neue Katze ihren Menschen lieb gewonnen und sich schon einige Male freiwillig auf dessen Schoß gelegt, so kann man damit beginnen, beide dorthin zu locken. Es geschieht nicht selten, dass sonst zerstrittene Katzen auf dem begehrten Platz auf oder neben dem Menschen friedlich zusammenfinden.
• In der Eingewöhnungszeit ist es besonders wichtig, viel mit den Katzen zu spielen. Man beginnt mit einer Katze und bezieht erst nach einer Weile die zweite mit ein.
• Den häufig zu hörenden Rat, sich grundsätzlich nicht in feindselige Rangeleien einzumischen, halte ich für falsch. Jeder, der eine Verschlechterung der Stimmung unter den Katzen zu erkennen imstande ist, sollte versuchen zu schlichten. Man kann oft vermitteln und die Tiere mit Spiel, Streicheln oder Leckerbissen ablenken. Allerdings nur, wenn der Streit nicht zu häufig stattfindet, sonst kommt es zu einem unerwünschten Dressureffekt. Die Katzen lernen dann, miteinander zu raufen, damit sie die Leckerbissen oder Zuwendungen erhalten.
• In extremen Fällen sollte man die Tiere rechtzeitig für eine Weile trennen, ehe das schwächere Tier ganz verschüchtert wird (→ > ).
Wenn’s gar nicht klappen will: Es ist leider nie ganz auszuschließen, dass eine Zusammengewöhnung trotz aller Erfahrung, Geduld und Liebe seitens des Menschen scheitert. Katzen verteilen ihre Zuneigung sehr individuell. So kommt es nicht selten vor, dass eine Katze, die ihrer ersten Mitkatze in enger
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