Was liest der Hund am Laternenpfahl
nachlässt.
Wenn Hunde nicht alleine bleiben – Der ultimative Liebesbeweis?
…und 11 weitere Fragen über tatsächliche Erziehung und vermeintliche Seelennöte.
Haben Behindertenbegleithunde ein
helfersyndrom
?
Den lieben langen Tag herumgeschickt werden, Waschmaschinen ein- und ausräumen, das Telefon nur für andere abheben und selbst gar nicht angerufen werden, Pantoffeln bringen. Der Albtraum einer jeden Ehefrau und auf Dauer sicherlich optimal geeignet, jede auch noch so Erfolg versprechende Beziehung zum Scheitern zu bringen und sich eines langen Singlelebens zu erfreuen. Und wie geht es den Behindertenbegleithunden, deren Aufgabenfeld sich ja nun 1 : 1 mit dem oben Beschriebenen deckt? Würden auch sie lieber ihre Koffer packen und tun dies nur deswegen nicht, weil sie weder auf Hartz IV noch auf Unterhaltszahlungen pochen können? Betrachten wir einmal, welche Hunde uns in diesem Bereich überhaupt begegnen: vorwiegend Labradore, Schäfer- und Hütehunde. Gewisse Rassen wieetwa den Beagle, den Terrier oder den Herdenschutzhund wird man in diesen Gefilden eher selten antreffen können. Und so schwant einem wieder einmal Folgendes: Nicht jede Rasse eignet sich für diesen Beruf, und unterhält man sich mit Behindertenhundeausbildern, so erfährt man, dass auch nicht jeder Labrador ein guter Behindertenhelfer werden kann. Der entsprechende Hund muss seine Aufgaben gern und ohne „Ja, aber später“ erfüllen wollen und insgesamt über eine sehr hohe Kooperationsbereitschaft verfügen. Durch übermäßige Verselbstständigungstendenzen sollte er nicht auffallen. Diese Hunde sind also weder krank noch unglücklich, sondern einfach äußerst gut geeignet. Ein psychotherapeutisch attestiertes Helfersyndrom ist bei Hunden derzeit nicht bekannt.
Gibt es
erziehungsresistente
Hunde?
„Das ist die Rasse, die folgt einfach nicht!“ Handelt es sich bei dieser Aussage nur um eine faule Ausrede oder tut man betroffenen Besitzern mit dem stillen Vorwurf der Unfähigkeit gar tiefes Unrecht? Ein amerikanischer Forscher hat Befragungsergebnisse älteren Datums zu diesem Thema mit eigenen, groß angelegten Untersuchungen, bei denen 110 Rassen geprüft wurden, verglichen und ist dabei zu aufschlussreichen Ergebnissen gekommen. Getestet wurde die Gehorsamsbereitschaft dem Menschen gegenüber, die ja häufig mit den eigentlich hundlichen Bedürfnissen und Interessen kollidiert. Unter den sehr gut trainierbaren Hunden fanden sich unter anderem folgende, auch bei uns beliebte und verbreitete Hunderassen: der Pudel, der Golden Retriever, der Labrador Retriever, der Deutsche Schäferhund und der Collie. Eine schlechte Trainierbarkeit wurde folgenden Hunden attestiert: dem Beagle, einigen Jagdhunde- und Terrierrassen, dem Chow Chow, dem Afghanen, dem Pekingesen und dem Mastiff. Der allgemeine Trend dieser Untersuchung spricht also vongut erziehbaren Retrievern, Hüte- und Gebrauchshunderassen und von schwer erziehbaren Terriern. Grund für dieses schlechtere Abschneiden der genannten Rassen ist jedoch nicht mangelnde Intelligenz im herkömmlichen Sinne. Die Intelligenz eines Hundes nämlich lässt sich keineswegs auf den Faktor der Kooperationsbereitschaft mit dem Menschen reduzieren. Es sind individuelle und vor allem aber rassespezifische Persönlichkeitsmerkmale, die einigen Hunden das Folgen tatsächlich schwerer machen. Hunde, bei denen bestimmte Eigenschaften besonders stark ausgeprägt sind, wie beispielsweise der Geruchssinn beim Beagle oder bei anderen Jagdhunderassen, werden von einer einmal aufgenommen Spur so stark in Anspruch genommen, dass sie für menschliche Kommandos in diesem Moment weitaus weniger zugänglich sind. Hunde, bei denen man während der ganzen Rassehistorie viel Wert auf Selbstständigkeit gelegt hat, wie beispielsweise bei Windhunden, können dem Menschen nicht die Unterordnungsbereitschaft einigerGebrauchshunderassen bieten. Da man jedoch auch bei schwerer erziehbaren Hunden von einer prinzipiellen Lernfähigkeit ausgehen darf – man bedenke nur, wie schnell mancher Jagdhund lernt, einer ganz bestimmten Fährte zu folgen –, sollte man die Flinte nicht allzu schnell ins Korn werfen. Man betrachte die Erziehung eines solchen Hundes als echte Herausforderung im besten Sinne, nutze die Eigenschaften des Tieres nicht, um es sich bequem zu machen, und weiche entmutigenden Vergleichen mit anderen Hunden geschickt aus. Die Fokussierung auf das im eigenen Fall tatsächlich Machbare kann dabei eine
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