Was liest der Hund am Laternenpfahl
gute Hilfe sein.
Wenn Hunde nicht alleine bleiben – Der ultimative
liebesbeweis
?
Unruhiges Umherlaufen, anhaltendes Jaulen, Bellen oder Winseln, Zerstörungswut, unkontrollierter Harn- und Kotabsatz, Speicheln, Erbrechen, exzessives Felllecken, Apathie: ausgewählte Spuren aus dem dramatischen Leben von Hunden, die nicht alleine bleiben können. Führt man sich einmal bildlich die Konsequenzen nur einer dieser Verhaltensweisen vor Augen, wird deutlich, warum Halter solcher Hunde selten zu einem Kino- oder Theaterbesuch überredet werden können. Eine übergroße Liebe zum Besitzer, so hört man oft, sei die Ursache dieses Benehmens. Betrachtet man derart auffällige Hunde in ihrem Gesamtverhalten und ihrer Kommunikation mit dem Besitzer genauer, so fallen diese oft durch eine extreme Anhänglichkeit, vor allem aber Unselbstständigkeit auf. Auch bei Anwesenheit des Menschen verfolgen sie diesen auf Schritt und Tritt und suchen dabei sehr häufig Körperkontakt. In der Regel kommt aufmerksamkeitsheischendes Verhalten außerhalb des Hauses hinzu. Die Unselbstständigkeit dieser Tiere wird vom Menschen oft unbewusst bestätigt und gefördert: Dem Wunsch des Hundes nach Körperkontakt undNähe wird ständig entsprochen bis hin zum Geleit auf die Toilette und zum Schlafen im Bett. Rein biologisch betrachtet handelt es sich hierbei um eine unzureichende Anpassungsfähigkeit des Hundes an die Umwelt, die es von Zeit zu Zeit verlangt, mit dem Alleinsein zurechtzukommen. Die starken körperlichen und seelischen Stresssymptome, die trennungsängstliche Hunde zeigen, aber als Liebesbeweis zu interpretieren, stürzen Mensch und Hund dabei in einen kaum zu durchbrechenden Teufelskreis. Hunden mit Separationsängsten kann heutzutage therapeutisch wirkungsvoll geholfen werden, wenn die dazugehörigen Besitzer bereit sind, die angeblich übergroße Liebe ihrer Tiere als Wurzel des Übels zu akzeptieren und ihnen zu mehr Distanz und Selbstständigkeit zu verhelfen.
Dominieren
bissige
Hunde ihre Besitzer?
Auch wenn die Definition sowie die Bestimmungskriterien für Dominanz umstritten sind, ist es zur Überwindung des Vorurteils „Bissige Hunde dominieren ihre Menschen“ hilfreich, einmal eine wissenschaftliche Definition wie die folgendezurate zu ziehen: „Dominanz bedeutet, dass in einer Beziehung A die Freiheit von B regelmäßig einschränkt bzw. sich selbst ein hohes Maß an Freiheit zugesteht, ohne dass B effektiv etwas dagegen tut, sondern diese Einschränkung ohne deutliche und effektive Gegenwehr duldet.“ Dabei wird außerdem immer die hohe Souveränität und Gelassenheit der entsprechenden Tiere betont. In den letzten Jahren ist zum hundlichen Aggressionsverhalten viel geforscht und in diesem Zusammenhang gerade bei häuslichen Beißunfällen die Aggression aus Ausweglosigkeit betont worden. Hierbei sind die „Beißer“ in der Regel geprügelte, unterdrückte Tiere, die mit der generellen Annäherung von Menschen in für sie ausweglosen Lagen ein großes Problem haben und durch die Flucht nach vorne versuchen, die kritische menschliche Distanzunterschreitung zu verhindern. In solche Situationen können vor allem Halter von sehr unsicheren Hunden unbekannter oder dubioser Herkunft in den ersten Phasen nach der Übernahme geraten. Ebenso wenig zur genannten Definition passt der Typus des schnappenden, sozial unsicheren Aufsteigers, der vom Menschen durch Zuweisung von Privilegien in ungeahnte Höhen katapultiert wird und damit schlicht überfordert ist. Bissigkeit und dominantes Verhalten sind, sofern man Letzteres richtig versteht, somit eher als Gegensätze zu betrachten, denn als Ursache und Wirkung.
Wenn Hündinnen keine fremden Welpen mögen: ein Fall für den
psychiater
?
Immer wieder erfreuen uns in der Regenbogenpresse Geschichten aus Tausendundeiner Welt der Rührseligkeiten wie die folgenden: „Weil die eigene Mama es nicht wollte: Schäferhündin zieht Ferkeljunges groß!“ Oder: „Die Erdmännchen im Zoo sind gerettet! Hündin Senta spielt Amme!“ Edel sei der Hund, hilfreich und gut! Den Wahrheitsgehalt dieser und ähnlicher Berichte können wir selten überprüfen, dafüraber das Verhalten der eigenen Vierbeiner, welches ganz und gar nicht immer so altruistisch daherkommt und uns oft genug an den Lassie-Qualitäten unserer Hunde zweifeln lässt. So manche Besitzer von Hundedamen müssen sich damit abfinden, dass ihr Exemplar recht unleidlich auf fremde Welpen reagiert, und zwar wohlgemerkt
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