Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
Vom Netzwerk:
Valdore allein im Raum. Dann ging er zu der Wand an der Rückseite seines Büros hinüber, wo seine Sammlung an Klingenwaffen wieder hing, seit er sie aus dem Schließfach geholt hatte, in das man sie während seiner Gefangenschaft wahllos geworfen hatte. Ebenso vorsichtig wie ehrfürchtig nahm er sein
Dathe’anofv-sen
, sein Schwert der Ehre, herunter. Es glänzte wieder wie am ersten Tag, nun da er endlich die Zeit gefunden hatte, die schwache Patina zu entfernen, die es in dem feuchten, unterirdischen Lagerraum angesetzt hatte. Er befestigte das Schwert und seine Scheide sorgfältig an seinem Uniformgürtel. Dann straffte er sich und verließ das Büro, um T’Leikha von den jüngsten Entwicklungen zu berichten.
    Er fragte sich, wie viel mehr noch schiefgehen durfte, bevor die Erste Konsulin von ihm verlangte, dass er seinem Schwert der Ehre erlaubte, sein Blut zu trinken.

NEUN

Sonntag, 9. Februar 2155 Enterprise NX-01
    Ungerührt blickte die silberhaarige Eminenz vom Bildschirm. Etwa sechzehn Lichtjahre trennten den Mann von Archers Bereitschaftsraum an Bord der
Enterprise
.
    »Und das ist in ungefähr, was geschehen ist, Sir«, sagte Archer zu Admiral Gardner. »Natürlich beruht das alles auf dem, was Shran und Theras uns erzählte haben.«
    Der Admiral, dessen Schlips leicht schief saß, verschränkte die Arme vor der Brust. Die mit mehreren Borten besetzten Ärmel seiner dunklen Uniformjacke waren unübersehbar.
»Captain, in meinen Ohren klingt es so, als wären Sie nicht vollständig von Commander Shrans Behauptung überzeugt. Sie glauben nicht, dass die Angriffe der orionischen Sklavenhändler auf die Aenar der Auftakt zu einer groß angelegten romulanischen Militäraktion sind.«
    Archer, der hinter seinem überfüllten, kleinen Schreibtisch saß, blickte weiter unverwandt auf den Bildschirm und versuchte das Zappeln seines Chefingenieurs neben sich gar nicht zu beachten. Trip stand gerade noch im Sichtfeld des Admirals. Neben ihm harrte die sehr viel ruhigere, aber nicht weniger ernst dreinblickende T’Pol aus. Trip hatte bereits deutlich gemacht, dass er Shrans Meinung absolut teilte, und Archer konnte ihm das nicht vorwerfen, solange er die Kommandokette respektierte. Genau genommen hatte Archer selbst ziemliche Schuldgefühle, weil er zuließ, dass ihn seine kommenden diplomatischen Pflichten davon abhielten, einfach für Shran in die Bresche zu springen.
    Ganz gleich, ob die Romulaner wirklich planen, uns anzugreifen, oder nicht, mit einem hat Shran auf jeden Fall recht
, dachte Archer.
Ich schulde ihm etwas
. Schließlich hatte er seine Rettung von Coridan nicht vergessen, ebenso wenig die unschätzbare Hilfe der Andorianer sowohl gegen die Xindi als auch die Romulaner. Oder aber Shrans bewundernswerte Zurückhaltung, als V’Las versucht hatte, einen vulkanisch-andorianischen Krieg zu beginnen.
    Darüber hinaus fühlte sich Archer immer noch ein wenig schuldig, weil er eine von Shrans Antennen mit der Klinge eines
Ushaan-tors
abgeschnitten hatte. Der Zwischenfall hatte sich kurz vor der Konferenz auf Babel im vergangenen November zugetragen, während der letzten Romulanerkrise, und noch immer war Shrans Antenne nicht ganz nachgewachsen. Auch wenn er wusste, dass sich das gestutzte Sinnesorgan in den nächsten ein bis zwei Monaten vollständig regenerieren würde, ging Archer davon aus, dass Shran die Schmach, die mit dem Verlust einhergegangen war, noch deutlich länger nachhängen würde.
    Archer bedachte Gardners Bild mit einem vorsichtigen Nicken. »Sagen wir mal, ich bin … besorgt, Admiral. Ich denke, die Sternenflotte sollte die Angelegenheit so gründlich wie möglich untersuchen. Wenn irgendeine Möglichkeit besteht, dass Shran recht hat …«
    »Captain«
, unterbrach ihn der Admiral.
»Weder die Sternenflotte noch die Erdregierung – bis hinauf zu Minister al-Rashid und selbst Nathan Samuels persönlich – kann es sich leisten, das Flaggschiff der Sternenflotte auf eine Mission zu schicken, die sich als langwierige und sinnlose Verfolgungsjagd entpuppen könnte. Nicht so kurz vor der Unterzeichnung der Koalitionscharta. Und ganz sicher nicht auf der Grundlage derart schwacher Beweise.«
    Je länger Gardner sprach, desto mehr spürte Archer, wie sich sein Rückgrat versteifte – und wie er innerlich anfing, Trips Ansicht zuzustimmen. »Bei allem Respekt, Admiral, bis zur Zeremonie sind es noch drei Wochen …«
    Zu seinem Unwillen unterbrach Gardner ihn erneut.
»Die Galaxis ist

Weitere Kostenlose Bücher