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Was Menschen gutes tun

Was Menschen gutes tun

Titel: Was Menschen gutes tun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
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einen Filter kennengelernt. Nun betrachte ich sie durch einen anderen. Ich muss wirklich keine weitere Version durch den Nog-Filter hören.«
    Er hob den Teller und das Weinglas auf und trottete zum Tisch zurück. Nog folgte ihm gleichermaßen beladen.
    »Junge Junge, du kannst manchmal genauso übellaunig sein wie dein Vater«, sagte Nog beinahe unhörbar.
    »Wenn du wüsstest«, erwiderte Jake, setzte sich in seinen bequemen Schreibstuhl und stellte das Sandwich an seine Seite. Seine Hand zitterte leicht, als er sie hob, um die Padds wieder zu aktivieren.
    »Und nun still. Mal sehen, wie es weitergeht.«

ACHT

Tag einundzwanzig des Monats Tasmeen Irgendwo im romulanischen Raum
    Ein unvermitteltes Gefühl der Desorientierung weckte Doktor Ehrehin. Er befand sich in einem halbdunklen Raum und lag in einem Bett. Langsam richtete er sich auf. Sein Rücken protestierte, als er sich vorsichtig in eine sitzende Position erhob. Er hatte keine Ahnung, wo er war.
    »Cunaehr?«, rief er, dann lauschte er aufmerksam in die Stille hinein, die ihm antwortete.
    Schließlich stand er aus dem Bett auf und zog seine Robe eng um seine schmächtige Gestalt. Dumpf stechender Schmerz peinigte den unteren Bereich seines Rückgrats. Ohne auf die vertrauten Beschwerden zu achten, trottete er barfuß über den dicken weißen Teppich auf die schweren Vorhänge zu, die vor dem großen Fenster aus transparentem Stahl des verschwenderisch eingerichteten Raums hingen. Er zog an der Kordel und ließ das blasse Licht des frühen Morgens herein, der gerade erst am Horizont des trockenen, weitgehend unerschlossenen Planeten heraufdämmerte.
    Dann stürzte die Erinnerung auf ihn ein. Er befand sich, gut versteckt in einer der geheimen Regierungsvillen, auf Nelvana III. Es handelte sich um denselben Ort, an dem er seit dem Unglück mit dem Testantrieb in der Unroth-Einrichtung jeden Morgen mit einem ähnlichen Gefühl der Verwirrung erwacht war. Wahrscheinlich würde er auch weiterhin bei Sonnenaufgang in kurzzeitiger Verunsicherung wach werden – zumindest so lange, bis die Hilfsarbeiter des Projekts das Unroth-Chaos endlich aufgeräumt hatten, sodass die verschiedenen Tests und Analysen wieder losgehen konnten.
    Möglicherweise kam dieser Moment schon bald, denn zumindest im Augenblick vermochte er wirklich nicht zu sagen, wie viele verwirrende Morgen vergangen waren, seit das romulanische Militär ihn nach Nelvana gebracht hatte, damit er in diesem isolierten, wenn auch luxuriösen Anwesen wieder zu Kräften kam.
    »Cunaehr?«, wiederholte Ehrehin, nachdem er sich vom Fenster ab- und der Tür auf der anderen Seite des Schlafraums zugewandt hatte. Noch immer antwortete ihm niemand. Vielleicht war noch kein Mitglied des Stabs aufgestanden. Doch das erklärte nicht, warum seine Bodyguards nicht antworteten.
    »Cunaehr?« Cunaehr, sein wundervoller Lieblingsstudent und Assistent hätte ihn niemals so alleingelassen.
    Ehrehin hielt inne, als ihm in einem plötzlichen Anfall von Trauer einfiel, dass Cunaehr ihm niemals wieder antworten würde.
Wenn es wirklich Cunaehr war, dessen Kopf dort in dem Labor auf Unroth zerschmettert worden ist
, dachte er.
    Er hob eine faltige Hand an seine pochende Schläfe. Warum war alles auf einmal so verwirrend?
    Ehrehin schreckte aus seinen Gedanken, als er ein Geräusch aus dem noch immer nur schwach beleuchteten Hausflur vernahm. Ein Schritt?
    Vielleicht Frühstück
, dachte er, von dem plötzlichen Bedürfnis erfüllt, zu seinen normalen Tagesbeschäftigungen übergehen zu können.
    Leise durchquerte er den Raum und betrat den vornehm mit Teppich ausgelegten Flur.
    Im nächsten Moment bemerkte er, dass ihm zwei große, dunkel gekleidete Gestalten im Weg standen. Hinter ihnen lag, nur undeutlich erkennbar, ein Körper auf der Schwelle vom Flur zu einer der mit Fliesen ausgelegten Küchen der Villa.
    Ehrehin runzelte die Stirn, als er die beiden Männer musterte. »Sie sind nicht Cunaehr«, sagte er schließlich zu beiden. »Sind Sie gekommen, um mir Frühstück zu bringen?« Erst jetzt fiel ihm auf, dass keiner der Männer ein Tablett, Tassen oder irgendwelche anderen Dinge bei sich trug, die mit Essen zu tun hatten.
    Der Mann zur Linken hob einen dunklen, stumpfnasigen Gegenstand, den Ehrehin als militärische Disruptorpistole erkannte, nachdem er einen Herzschlag lang darüber nachgedacht hatte. Der andere Mann trug ebenfalls eine Waffe.
    »Sind Sie meine neuen Bodyguards?«, fragte Ehrehin.
    »Ja«, sagte der Mann

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