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Was mich fertig macht, ist nicht das Leben, sondern die Tage dazwischen (German Edition)

Was mich fertig macht, ist nicht das Leben, sondern die Tage dazwischen (German Edition)

Titel: Was mich fertig macht, ist nicht das Leben, sondern die Tage dazwischen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Birbæk
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durch.
    Als sie sie wieder aufmacht, schießt pure Energie heraus.
    »Was erwartest du von ihr?«
    Ich zucke die Schulter.
    »Nein, komm schon ...«
    »Ich weiß es wirklich nicht.«
    Sie zieht eine Grimasse.
    »Du rennst ihr hinterher, lässt dich erniedrigen und weißt nicht mal, warum ?«
    »Schon gut.«
    »Nein, gerade das ist es auf keinen Fall!«
    Stille. Sie mustert mich.
    »Liebst du sie?«
    »Nein.«
    Ich bin verblüfft, wie leicht mir die Antwort über die Lippen kommt. HA! In meinem Bauch fängt es an zu brodeln. Natürlich liebe ich dieses Miststück nicht!
    Britta schaut mich verblüfft an, doch als sie mitkriegt, dass ich nicht über sie lache, entspannt sie sich etwas.
    »Was dann?«
    »Ich weiß es nicht, okay?«, lache ich und werfe die Arme in die Luft.
    »Es muss doch einen Grund für ... all das geben.«
    Ich stimme ihr nickend zu und zucke gleichzeitig die Schultern.
    »Ist sie so gut im Bett?«
    Manno.
    »Also der Sex ist es, ja?«, nervt sie weiter.
    Meine Schultern antworten wieder ratlos. Sie haut mir auf den Arm.
    »Au! Was soll ich denn sagen? Dass sie gut bläst und einen geilen Arsch hat?«
    Sie nickt, will hören, was sie gar nicht wissen will.
    »Sie bläst gut und hat ’n geilen ... au!«
    Ich reibe mir den Arm. Sie startet einen neuen Versuch.
    »Macht sie etwas ... Besonderes?«
    »Ja. Sie stellt keine beknackten Fragen!«
    »Aber du traust ihr nicht, oder?«
    Darüber brauche ich erst gar nicht nachzudenken. Ich schüttele den Kopf.
    »Aber mir vertraust du, oder?«
    »Du bist meine beste Freundin.«
    Sie nickt.
    »Genau – ich ! Und wenn es dich so scharf macht, wie Scheiße behandelt zu werden, warum rennst du dann nicht hinter mir her? Ich könnte mir da etwas einfallen lassen.«
    »Britta, Süße, du bist meine beste Freundin !«
    »Mit der du manchmal schläfst.«
    »Ja, manchmal, aber eben nicht häufiger. Hast du etwa schon vergessen, wie es mit uns beiden lief?«
    Sie funkelt wieder.
    »Du Arschloch! Du hast dich doch gar nicht auf mich eingelassen ! Du warst doch die ganze Zeit damit beschäftigt, von dieser ... dieser ... Dings zu erzählen! Sie hat mich verlassen! Sie hat mich belogen! Sie ist beziehungsunfähig! Sie ist eine Schlampe! Sie liebt jemand anders ... Jammerheulschnief!«
    »Wem soll ich es denn sonst erzählen, du bist meine beste Freundin.«
    »Genau! Wir reden, saufen, tanzen, baden und schmusen zusammen. Wir gehen auf Lesungen, ins Kino, auf Konzerte. Wir pflegen uns gegenseitig, wenn wir krank sind, kleben nachts Plakate, gehen im Morgengrauen schwimmen, und bevor du impotent wurdest, hatten wir sogar gelegentlich Sex miteinander. Verstehst du denn nicht? Wir haben schon alles, was man braucht, um eine klasse Beziehung zu führen, und wenn mich nicht alles täuscht, würden wir das auch, wenn du dein Gehirn einen Meter höher tragen würdest. Verdammt, worauf wartest du denn noch?«
    »Was willst du denn von mir? Soll ich dir einen verdammten Antrag machen?«
    Sie lächelt.
    »Wär ein Anfang ...«
    Ich starre sie an.
    »Das meinst du nicht ernst.«
    Sie schaut mich nur an. Ich schlage mit den Händen aus.
    »Du willst, dass wir heiraten ?«
    »Fang dich mal wieder – es war von einem Antrag die Rede.«
    »Ich versteh gar nichts mehr ... Worüber reden wir denn gerade?«
    »Exklusivrechte«, sagt sie.
    Ich starre sie wieder an. Sie nickt. Exklusivrechte ...
    »Wie in Erstverwertung ?«, lache ich.
    »Was ist daran so komisch?«
    »Nein, nein ... verstehe schon, es ist nur ... so hat ihn noch niemand genannt!«
    Ich platze. Omannomannomann ... Ich lache das Telefonat zu den Akten und mich zu Boden. Britta lässt sich neben mich fallen.
    »Na, wenn das so ist«, sagt sie und beginnt, mein Hemd aufzuknöpfen.
    »Britta ...«
    Sie schiebt eine Hand rein.
    »Brittaaa ...«
    Sie findet meine Brustwarze und drückt sie leicht.
    »hey!«
    Sie reißt erschrocken ihre Hand zurück.
    »Herrgott im Himmel! Kaum fahre ich mal vier Wochen weg, schon ist alles im Arsch! Wir reden nicht, wir vögeln nicht, und das nennst du Freundschaft?«
    »Gestern wollte ich ja, da hast du mich ausgelacht.«
    »Du wolltest sie vögeln – nicht mich.«
    »Quatsch«, lüge ich.
    Sie mustert mich. Dann schüttelt sie den Kopf und schenkt mir erstaunlicherweise ein leichtes Lächeln.
    »Du bist wirklich ein miserabler Lügner ... Und weißt du, was echt tragisch ist?«
    »Der Verkauf von Häßler, die Trennung der Beatles, Freiheitsstrafen für Päderasten ...«
    Ich halte inne, warte

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