Was nach dem koeniglichen Ball geschah
gerissen worden. Er stimmte Anne zu – es musste etwas unternommen werden. Aber er musste auch Chris recht geben, dass niemand dafür sein Leben aufs Spiel setzen durfte.
„Ist alles in Ordnung?“, fragte Anne mit gerunzelter Stirn.
„Natürlich. Warum fragst du?“
„Du hast ein wenig geistesabwesend gewirkt.“
Lächelnd küsste er sie auf die Stirn. „Ich habe nur gedacht, was für ein glücklicher Mann ich bin.“
Sie kuschelte sich an ihn. „Ich bin auch sehr glücklich.“
„Ich wollte gerade Tee kochen. Möchtest du eine Tasse?“
„Sehr gern, danke. Kann ich dir helfen?“
„Vielleicht findest du ja irgendwo Honig. Ich glaube, ich habe welchen im Schrank über der Kaffeemaschine gesehen.“
Während Anne im Schrank nach dem Honig suchte, holte Sam zwei Tassen und eine Schachtel Teebeutel hervor.
Plötzlich keuchte Anne auf, trat einen Schritt zurück und umklammerte ihren Bauch. „Oh, mein Gott!“
Da Sam befürchtete, dass sie sich etwas getan hatte oder mit dem Baby etwas nicht in Ordnung war, eilte er zu ihr hin. „Was ist los? Was kann ich tun?“
„Ich glaube, ich habe gespürt, wie das Baby getreten hat.“
„Wirklich?“
Aufgeregt nickte sie. „Als ich mich gegen den Schrank gelehnt habe. Früher habe ich schon mal so eine Art Flattern gespürt, aber das hier ist anders. Wie ein Schubs“, sagte sie und stieß mit ihrem Zeigefinger gegen Sams Bauch. „So wie das hier, aber von innen heraus. Wenn du ein bisschen drückst, fühlst du es vielleicht auch.“
Sie löste den Gürtel und öffnete den Morgenmantel. Darunter trug sie tatsächlich nichts! Dann nahm sie Sams Hand und legte sie auf ihren Bauch.
„Ich fühle nichts“, stellte er fest.
„Pscht, du musst Geduld haben.“ Sie beugte sich vor und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
Als Sam an ihr heruntersah, erkannte er, dass er vergangene Nacht ein wenig neben sich selbst gestanden haben musste. Die schwachen Spuren einiger Liebesbisse waren noch auf ihren Brüsten zu sehen. Bestimmt waren auch welche an ihrem Hals und dem Oberschenkel.
Wahrscheinlich war es unangemessen, aber es erregte ihn wahnsinnig, wie Anne sich so sexy duftend an ihn schmiegte. Er spürte ihren Atem an seinem Hals und ihre warme, zarte Haut. Von der Bewegung des Babys keine Spur. Vielleicht war es ja auch noch zu früh.
Er wollte einen Schritt zurücktreten, aber Anne hielt ihn auf. „Warte.“
Eigentlich war er fest davon überzeugt, nichts spüren zu können, als er plötzlich einen kleinen Stoß an seiner Handfläche spürte. Das verwirrte ihn so sehr, dass er beinahe die Hand fortgezogen hätte.
„Hast du es gemerkt?“
Überrascht lachte er auf. „Ja.“
„Das ist unser Baby, Sam.“
Und dann fühlte er es wieder – und noch einmal. Als wollte der kleine Mensch ihnen Hallo sagen.
Sam wusste, dass einigen Männern erst durch diese Bewegungen ihres Babys klar geworden war, dass sie Väter wurden – er hatte das immer für Quatsch gehalten. Ihm war das bereits klar geworden, als Anne ihm davon erzählt hatte. Doch er erkannte jetzt, was für eine Auswirkung diese sinnliche Erfahrung, sein Baby zu spüren, haben konnte. Das war wirklich sein Kind – und nicht länger nur ein Gedanke.
In der Hoffnung, dass es sich noch einmal bewegte, ließ Sam seine Hand da, aber nach einigen Minuten sagte Anne: „Ist wohl wieder eingeschlafen.“
Seine Enttäuschung verbergend, zog Sam zögernd die Hand fort. Das Wasser in dem Kessel hatte zu kochen begonnen, und nachdem Anne ihren Morgenmantel wieder verschlossen hatte, drehte sie die Flamme der Kochstelle aus.
„Lass uns doch den Tee am Kamin trinken“, schlug sie vor.
Während Sam die Getränke zubereitete, holte Anne eine flauschige Daunendecke aus der oberen Etage und breitete sie vor dem Kamin auf dem Boden aus. Sam stellte die Teetassen auf den Kaminsims.
Anne öffnete den Clip, der ihr Haar zusammengehalten hatte, und ihr Morgenmantel rutschte zur Seite, sodass man ihren nackten Bauch sehen konnte. Anstatt sich wieder zu bedecken, zog Anne den Gürtel auf, um den Mantel ganz zu öffnen. Prüde war sie ganz bestimmt nicht. Sogar in ihrer ersten Nacht nach dem Ball hatte sie sich ganz ungeniert vor Sam ausgezogen. Und er würde niemals müde werden, ihren Körper zu betrachten.
Mit überkreuzten Beinen saß er Anne gegenüber und sah ihr ins Gesicht. Wenn das Baby sich wieder rühren sollte, wollte er es sofort mitbekommen.
Anne schloss die Augen. „Die Wärme tut gut“,
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